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Magdeburg, den 06.03.2014

Jäger unterstützen Land bei Wolfsmonitoring

Magdeburg. Die Jäger in Sachsen-Anhalt werden das Land beim Monitoring und Management des Wolfes unterstützen. Dazu haben heute der Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Dr. Hermann Onko Aeikens und der Präsident des Landesjagdverbands, Dr. Hans-Heinrich Jordan eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Sie regelt die Zusammenarbeit bei der Erfassung, Dokumentation und Bewertung von Hinweisen zu Wolfsvorkommen. So sind z.B. alle zufällig anfallenden Hinweise zu erfassen. Es können aber auch gezielte Untersuchungen, wie DNA-Proben oder die Auswertung von Losungen durchgeführt werden. Auch bei Planungen und Maßnahmen sowie bei der Folgenbewältigung, die im Zusammenhang mit der Rückkehr des Wolfes stehen, ist eine Kooperation vereinbart. Aeikens sagte: ?Der Wolf hat sich als natürlicher Bestandteil der Ökosysteme wieder dauerhaft in unseren Regionen angesiedelt. Doch vor dem Hintergrund des bestehenden Konfliktpotenzials ist es wichtig, die Bestandssituation festzustellen und stetig zu aktualisieren. Die in der freien Natur tätigen Jäger erfüllen die Voraussetzungen, ein derartiges Monitoring zu unterstützen. Eine verbesserte Datenlage erhöht die Möglichkeiten eines effektiven Managements zur Vermeidung möglicher Konflikte. Ziel ist es, die Akzeptanz für die Rückkehr des Wolfes in der Bevölkerung zu erhöhen.? Jordan erklärte: ?Mit Besorgnis müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Entwicklung der Wolfsbestände in der Bevölkerung zu wachsenden kritischen Diskussionen und Auseinandersetzungen führt. Die Betroffenen in den ländlichen Regionen unseres Landes verfolgen oftmals mit großer Sorge die Auswirkungen von Konflikten mit dem Wolf. Die Jägerschaft möchte ihren gesellschaftlichen Beitrag zum Management der Wolfspopulation in Deutschland leisten und versteht das Monitoring nicht als Selbstläufer sondern als Verpflichtung das Konfliktpotential so gering wie möglich zu halten.? Die Vereinbarung schreibt zudem fest, dass die Unterstützung des staatlichen Wolfsmanagements durch ehrenamtlich tätige Personen anzustreben ist. Dazu benennt, koordiniert und betreut der Landesjagdverband die dem Verband zugehörigen Wolfsberaterinnen und Wolfsberater. Außerdem beinhaltet die Vereinbarung die Abstimmung beider Partner im Bereich der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Erfassung, Dokumentation und Bewertung von Hinweisen sowie deren fachliche Auswertung basieren auf den bundesweiten Monitoringstandards für Großraubtierschutz, die vom Bundesamt für Naturschutz veröffentlicht sind. Die vom Landesjagdverband kontinuierlich erfassten und dokumentierten Wolfsnachweise werden regelmäßig, bei Bedarf kurzfristig, an die Fachbehörde für Naturschutz gegeben. Diese und die Landesreferenzstelle Wolfsschutz informieren den Landesjagdverband ebenfalls regelmäßig über vorliegenden Daten und stellen diese zur Verfügung. HintergrundMit der Wiedereinwanderung des Wolfes nach Sachsen-Anhalt und der feststellbaren Reproduktion besteht nunmehr die Pflicht, über die Vorkommen im sechsjährigen Turnus der FFH-Berichterstattung zu berichten. Dieser Bericht ist die Grundlage für die Bewertung des Erhaltungszustandes der Art in der entsprechenden biogeographischen Region. Durch strenge europäische und nationale Schutzmaßnahmen hat sich der Wolf in den vergangenen fünf Jahren in Sachsen-Anhalt ausgebreitet und vermehrt. Die natürliche Wiederausbreitung des Wolfes in Sachsen-Anhalt ist seit 2009 mit dem ersten Wurf Welpen in der Altengrabower Heide bekannt. Ein dauerhaftes Vorhandensein ist seitdem für weitere drei Rudel belegt. Dazu zählen Vorkommen in der Colbitz-Letzlinger Heide und der Annaburger Heide. Das Einzugsgebiet eines Rudels beträgt zwischen 180 und 320 Quadratkilometer.  

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