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Magdeburg, den 04.06.2014

ÖGP Leuna: Neue Behandlungsanlage zur Reinigung von kontaminiertem Grundwasser geht an Start

Leuna. Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens hat am Donnerstag eine Behandlungsanlage zur naturnahen Reinigung von kontaminiertem Grundwasser im Ökologischen Großprojekt Leuna (ÖGP) in Betrieb genommen. Die neue Anlage übernimmt ab sofort die Entfernung von Benzol und MTBE (Methyl-tert-butylether) aus über 600 Kubikmetern Grundwasser pro Tag. Aeikens sagte: ?Für eine effektive Sanierung der ökologischen Altlasten ist die Einbeziehung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und innovativer Verfahren unentbehrlich. Ein gelungenes Beispiel für die Überführung aus der Theorie in die Praxis ist die heute in Betrieb genommene Anlage. Der Beginn des Regelbetriebes ist ein wichtiger Baustein in der dauerhaften Sanierung der ökologischen Altlasten. Das Verfahren besticht durch gute Reinigungsergebnisse, Energieeinsparungen und dass keine Chemikalien eingesetzt werden. Damit sichern wir einen wichtigen Industriestandort und tragen zugleich dazu bei, weitere Wirtschaftsansiedlungen voranzutreiben.?Ermöglicht wurde die Entwicklung des Reinigungsverfahrens durch die seit 2004 bestehende Kooperation zwischen dem Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und der Landesanstalt für Altlastenfreistellung. Das Sanierungsverfahren wurde im Rahmen der seit 2007 laufenden Forschungsarbeiten ?Compartment Transfer? (CoTra) am Standort ?Alte Raffinerie Leuna? entwickelt. 2011 startete die Pilotphase, in der Betriebsführung und wirtschaftliche Effizienz des Verfahrens im realen Maßstab umfassend erprobt wurde. Der auf einem naturnahen Schadstoffabbau basierende Transfer erfolgt in horizontal durchflossenen, bepflanzten Bodenfiltern sowie in mit Sauerstoff angereicherten vertikal  durchströmten Filter- und Grabensystemen.Handhabungsverluste, Havarien und Kriegseinwirkungen haben am Standort Leuna zu massiven Kontaminationen von Boden und Grundwasser geführt. Deswegen zählt der Standort Leuna in Sachsen-Anhalt zu den sieben Ökologischen Großprojekten. Das Areal der ehemaligen Leuna-Werke umfasst eine Fläche von rund 1.300 Hektar. Die Sanierung wurde auf Grundlage des Sanierungsrahmenkonzeptes systematisch vorangetrieben. Mit der Errichtung der Dichtwand zur Sicherung des Grundwasserabstroms im Bereich "Alte Raffinerie" 2005 konnte die erste Stufe dieses Konzeptes erfolgreich abgeschlossen werden. Seit 2006 wird das vom Standort abströmende kontaminierte Grundwasser vollständig gefasst und gereinigt. Nun werden die Quellbereiche saniert und zugleich die Maßnahmen zur Grundwassersicherung optimiert. Für Maßnahmen der Altlastensanierung im Ökologischen Großprojekt Leuna haben Land und Bund bisher mehr als 81 Millionen Euro investiert.

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