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Magdeburg, den 04.02.2016

Länderübergreifendes Biosphärenreservat im Drömling Ausweisung soll 2017 erfolgen

Magdeburg/Calvörde. Die Ausweisung eines länderübergreifenden Biosphärenreservates im Drömling rückt in greifbare Nähe. Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens hat am Mittwoch bei der Drömlingskonferenz in Calvörde angekündigt, dass noch in diesem Jahr der Verordnungsentwurf zur Ausweisung des Biosphärenreservates in Sachsen-Anhalt vorgelegt werde und 2017 die Ausweisung erfolgen könnte. Aeikens bekräftigte vor über 100 Teilnehmern aus dem Gesamtgebiet des Drömlings, dass die Voraussetzungen für die Ausweisung eines länderübergreifenden Biosphärenreservates erfüllt seien. Sachsen-Anhalt bringe dafür den bestehenden Naturpark mit 27.800 Hektar und die durch ihre Arbeit in der Region anerkannte Naturparkverwaltung ein. Gemeinsam mit Flächen im niedersächsischen Drömling werde die Mindestgröße eines Biosphärenreservates von 30.000 Hektar erreicht, so der Minister. Aeikens hob erneut hervor, dass das Land die Ausweisung eines Biosphärenreservates unterstützt. Darüber hinaus bekräftigte er, dass die Umwandlung des Naturparks in ein Biosphärenreservat mit und nicht gegen die Region erfolgen soll. Es sind keine Flächenerweiterungen in Sachsen-Anhalt vorgesehen. In bisher zwei Fällen aber haben Kommunen ausdrücklich signalisiert, dass sie weitere Flächen berücksichtigt wissen wollen. Das werde demnächst durch die Naturparkverwaltung detailliert geprüft und mit den Kommunen abgestimmt. Aeikens konstatierte zu den zahlreichen Hinweisen und Anfragen der Vertreter aus Kommunen, Landwirtschaft, Tourismus und Vereinen, dass ein Biosphärenreservat bestehende Rechtssetzungen weder aussetze noch verschärfe. Probleme wie beim Bibermanagement oder bei der Zuteilung von Wasserrechten bestehen unabhängig von einem Biosphärenreservat. Die Zuständigkeiten bleiben wie bisher bestehen. Auch Landwirte brauchen bei Ausweisung eines Biosphärenreservat keine höherer Standards bei der Flächenbewirtschaftung zu befürchten. Einen zukünftigen Schwerpunkt der Arbeit der Biosphärenreservatsverwaltung sieht Aeikens in der Begleitung der Umsetzung des 2015 erarbeiteten Tourismus- und Vermarktungskonzeptes für den Drömling. Attraktive Angebote werden den Tourismus im Drömling aufwerten, die Region bekannter machen und die Wertschöpfung in der Region erhöhen. Das werde zusätzlich für einen Schub bei der Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen, so der Minister.HintergrundDer Naturraum Drömling umfasst eine ausgedehnte Niederungs- und Niedermoorlandschaft, die sich auf Bereiche in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen beiderseits der Landesgrenzen erstreckt. Der Naturpark Drömling hat anteilig im Altmarkkreis Salzwedel und im Landkreis Börde eine Ausdehnung von 27.800 Hektar. Biosphärenreservate sind wie Naturparke großräumige Kulturlandschaften mit einer reichen Naturausstattung. In Biosphärenreservaten sollen über den Natur- und Landschaftsschutz hinaus gemeinsam mit den dort lebenden Menschen die kulturelle Identität gestärkt und die regionale Wertschöpfung durch beispielhafte Konzepte für ein nachhaltiges Wirtschaften gefördert werden.Die Ausweisung des länderübergreifenden Biosphärenreservates erfolgt jeweils in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen auf der Grundlage der jeweiligen länderspezifischen Rechtssetzungen separat. Der Antrag auf Anerkennung bei der UNESCO wird nach den Ausweisungen in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen als gemeinsamer Antrag der beiden Bundesländer erfolgen. Niedersachsen will sich insbesondere durch die Flächen des ehemaligen Projektgebietes des Naturschutzgroßprojektes im niedersächsischen Drömling am zukünftigen länderübergreifenden Biosphärenreservat beteiligen und personell die bestehende Naturparkverwaltung in Sachsen-Anhalt verstärken. Weitere Informationen im Internet unter: www.mlu.sachsen-anhalt.de und www.naturpark-droemling.de .

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