Stellungnahme von Dr. Marco König, Tierschutzbeauftragter des Landes Sachsen-Anhalt, zu den medialen Berichten über die Schweinehaltung im ?Schweinehochhaus? Maasdorf vom 14.03.2018
In medialen Beiträgen wurde am 14.03.2018 im Fernsehen (SternTV), Rundfunk (MDR) und Zeitungen (wie Bild) über die Schweinehaltung im ?Schweinehochhaus? Maasdorf berichtet.Dr. König: ?Der dabei aufgezeigte Umgang des Stallpersonals mit den ihm anvertrauten Tieren ist schockierend und entschieden zu verurteilen. In Tierhaltungen erkranken und sterben Tiere ? das ist nicht verhinderbar. Aber: das mutwillige Verletzen von Tieren und die gezeigte Art und Weise der Tötung von Ferkeln sind absolut unakzeptabel. Die Kritik aus diesem wiederholten Anlass ist völlig berechtigt. Dabei ist nicht fehlende Sachkenntnis der Tierhalter Ursache dafür, dass Ferkel unsachgemäß getötet werden ? diese Sachkenntnis wurde von Behörden in mehreren Veranstaltungen vermittelt und auch überprüft. Bei Kontrollen der Veterinärbehörden hat noch kein Schweinehalter ein Ferkel unsachgemäß getötet; das wird offenbar nur dann so durchgeführt, wenn man sich unbeobachtet fühlt.??Die Tierhalter nutzen offensichtlich bewusst aus, dass kein behördliches Kontrollsystem eine permanente Überwachung aller Tierhaltungen leisten kann. Die in den Beiträgen gezeigten Aufnahmen sind völlig zu Recht Strafverfolgungsbehörden zugeleitet worden, die das Strafmaß hoffentlich ange-messen festlegen werden.??Es ist überdies an der Zeit, dass die Branche der Schweinehaltung ? auch die sie vertretenden Verbände ? gegen diese Praktiken in den eigenen Reihen konsequent vorgehen und sich davon distanzieren. Auch wenn Rechtsverstöße der Tierschutzorganisationen durch Hausfriedensbruch und illegales Eindringen in Ställe schwer hinnehmbar sind, haben sie mindestens aus Tierschutzsicht ihre Berechtigung, solange es die dadurch aufgezeigten Rechtsverstöße gibt.?
Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de