Afrikanische Schweinepest: Sachsen-Anhalt ist vorbereitet Früherkennungsprogramm und viele Präventionsmaßnahmen im Land greifen ineinander
Magdeburg. Nach dem bekannt wurde, dass in Belgien bei tot aufgefundenen Wildschweinen die Afrikansiche Schweinepest (ASP) festgestellt wurde, sagt Sachsen-Anhalt Landwirtschaftsministerin heute:?Die Lage ist ernst. Aber Sachsen-Anhalt ist sehr gut vorbereitet. Ich bin sicher, dass unsere Präventionsmaßnahmen und unser Früherkennungssystem greifen werden. Für den Fall eines Ausbruchs haben wir vor kurzem entschieden, einen Wildschutzzaun anzuschaffen. Er wird 25 km lang sein, das reicht für einen Radius von 4 km.?Wirksames FrüherkennungsprogrammZur Früherkennung gibt es seit dem Jahr 2011 ein Monitoring beim Schwarzwild, bei dem tot aufgefundene Tiere beprobt werden. Sachsen-Anhalt zahlt dafür seit diesem Jahr eine Prämie von 50 Euro für das Auffinden und Beproben von verendeten Wildschweinen. Die Probeanzahl betrug im ersten Halbjahr 2018 151. Das sind fast vier Mal so viele Proben, wie im gesamten Jahr 2017. Zudem wurde für Jägerinnen und Jäger Informationsmaterial erarbeitet und bereitgestellt.Ein Strauß an Präventionsmaßnahmen?Auch leisten unsere Jägerinnen und Jäger im Land eine großartigen Beitrag im Bereich der Prävention: Die Schwarzwildstrecke war so hoch wie nie zuvor?, stellt die Ministerin fest. Im Jagdjahr 2017/18 wurden 49.165 Stück Schwarzwild erlegt, das waren 25 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die hohe Strecke deutet auch auf eine hohe Populationsdichte hin.Weiterhin hat Sachsen-Anhalt eine ASP-Sachverständigengruppe einberufen, die regelmäßig tagt. Es wurden 30 mobile Containern (1100 Liter) zur Kadaverzwischenlagerung von verendeten Wildschweinen im Seuchenfall angeschafft und es finden regelmäßig Tierseuchenbekämpfungsübungen auch mit benachbarten Bundesländern statt.Zudem arbeitet das Landwirtschaftsministerium eng mit den landwirtschaftlichen Verbänden zusammen. Die tierhaltenden Betriebe wurden zur strengen Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen nach der Schweinehaltungshygieneverordnung aufgefordert, um das Eintragen eines ASP-Erregers in einen Hausschweinebestand zu verhindern. Gleichzeitig wurden die Betriebe gebeten, Mitarbeiter aus von ASP betroffenen Ländern in landwirtschaftlichen Betrieben dahingehend zu belehren, dass keine Schweinefleisch- und Wildschweinefleischerzeugnisse aus diesen Ländern mitgebracht werden sollten. Der Übertragungsweg ?Mensch? wird weiterhin als der wahrscheinlichste angesehen.An der bundesweiten ASP-Plakatierungsaktion an Autobahnen und Fernverkehrsstraßen hat sich das Land Sachsen-Anhalt ebenso beteiligt. Mit dem Verkehrsministerium wurde verabredet, die Müllbehälter entlang der großen Verkehrsstraßen in Sachsen-Anhalt vor Wildschweinen zu sichern und regelmäßig zu leeren.Sachsen-Anhalt steht in engem Austausch mit den Ländern in Osteuropa, die schon Erfahrungen mit der Seuche haben. Heute beispielsweise ist eine Delegation aus Lettland zu Gast im Landwirtschaftsministerium.HintergrundDie Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine anzeigepflichtige Viruserkrankung, die ausschließlich Schweine (Haus- und Wildschweine) betrifft. Für Menschen und andere Haus- und Nutztiere ist sie nicht gefährlich. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie zum Beispiel Schuhsohlen oder Autoreifen übertragen werden. Unter ungünstigen Bedingungen kann ein unachtsam entsorgtes Wurstbrötchen ausreichen, um die Seuche einzuschleppen. Besonders effizient ist die Übertragung über Schweiß (Blut). Kleinste Tropfen reichen für eine Infektion. Daher ist auch die Hygiene bei der Jagd besonders wichtig.Mehr Informationen zur ASP auf der Website des Ministeriums: https://mule.sachsen-anhalt.de/landwirtschaft/veterinaerwesen/afrikanische-schweinepest/
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