Wirtschaftsminister Rehberger informiert Kabinett über wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen-Anhalt
Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 056/03 Magdeburg, den 15. April 2003 Wirtschaftsminister Rehberger informiert Kabinett über wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen-Anhalt Das Wachstumstempo der Wirtschaft hat sich 2002 auch in Sachsen-Anhalt verlangsamt ¿ unser Bundesland kann sich vom Trend der Wirtschaftsentwicklung in Deutschland nicht völlig abkoppeln. Dennoch sind positive Tendenzen in Sachsen-Anhalt unverkennbar: Während das Bruttoinlandsprodukt 2002 in den Ländern Thüringen (-0,6 Prozent), Brandenburg (-0,5) und Mecklenburg (-0,2) rückläufig war, verzeichnete Sachsen-Anhalt ebenso wie Sachsen und Baden-Württemberg ein Plus von 0,1 Prozent. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung der Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe. Hier war Sachsen-Anhalt 2002 klarer Spitzenreiter mit einem Zuwachs von 6,5 Prozent, gefolgt von Sachsen und Thüringen (je 4,4 Prozent). Zum Vergleich: In Baden-Württemberg ging die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe 2002 im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent zurück; der bundesdeutsche Durchschnitt lag bei ¿0,3 Prozent. "Das starke Wachstum der Industrie ist eine für unser Bundesland optimistische Entwicklung", betonte Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberger, der die Landesregierung heute über die wirtschaftliche Lage in Sachsen-Anhalt unterrichtete. "Unser Ehrgeiz bleibt es, im Geleitzug der Bundesrepublik weiter nach vorn zu kommen." Der Aufwind der Industrie spiegelt sich auch bei der Bewilligung von Förderanträgen wider: Im Jahr 2000 wurden durch das Landesförderinstitut 511 Förderanträge mit einem Investvolumen von 1,35 Milliarden Euro positiv beschieden. Im Jahr 2001 waren es 538 Förderbewilligungen für ein Investitionsvolumen von 1,75 Milliarden Euro. 2002 brachte einen klaren Sprung nach vorn: 625 Förderanträge wurden positiv beschieden, dahinter steht ein Investvolumen von 2,75 Milliarden Euro. Diese Entwicklung setzt sich 2003 ungebrochen fort: Im 1. Quartal dieses Jahres wurden 203 Förderanträge mit einem Investitionsvolumen von 417 Millionen Euro positiv beschieden. Der Auslandsumsatz von Sachsen-Anhalts Industrie wuchs 2002 gegenüber 2001 um 12,3 Prozent; die Exportquote erreichte mit 20 Prozent einen neuen Höchststand (2001: 18,4 Prozent). Diese Zahlen spiegeln auch den zunehmend steigenden internationalen Verflechtungsgrad der Industrie des Landes wider. Selbst Firmen der eher regional agierenden Ernährungsindustrie profitieren von der verstärkten Exportnachfrage. Die stärkste wirtschaftliche Branche Sachsen-Anhalts bleibt die Ernährungsindustrie mit einem Anteil von 23,3 Prozent am Gesamtergebnis 2002 und einem Umsatzplus von 9,3 Prozent gegenüber 2001. Umsatzvolumen: 4,97 Milliarden Euro. Zweitstärkste Branche ¿ gemessen am Umsatz ¿ bleibt die chemische Industrie mit 3,9 Milliarden Euro Umsatz. Zum Gesamtergebnis trug sie 18,3 Prozent bei. Besonders beachtlich war die Umsatzsteigerung der 30 Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten im Bereich Herstellung von Autos und Autoteilen. Sie erzielten einen Umsatz von 374,3 Millionen Euro ¿ das waren knapp 43 Prozent mehr als 2001, wobei diese Steigerung auf die überproportionale Erhöhung des Auslandsumsatzes zurückgeht (+153 Prozent). Große Umsatzverluste mussten hingegen die Betriebe der Metallerzeugung und ¿bearbeitung hinnehmen. Bedingt durch den weiterhin schwachen Bausektor ging auch der Umsatz in den Bereichen Glasgewerbe, Keramik sowie Verarbeitung von Steinen und Erden weiter zurück. Das Baugewerbe gehört weiterhin zum schrumpfenden Sektor der Wirtschaft ¿ die Zahl der Unternehmen sank gegenüber 2001 um 140 auf 555 Firmen, die Zahl der Beschäftigten um 5.400 auf 26.000. Das Wachstum der Industrie hat noch keine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Er war 2002 in Sachsen-Anhalt durch Stagnation gekennzeichnet. Entgegen dem Trend in den übrigen Ländern konnte der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt jedoch begrenzt werden; die "Rote Laterne" als Schlusslicht der Arbeitsmarktstatistik konnte an Mecklenburg Vorpommern weitergereicht werden. Die Arbeitslosenquote im März 2003 lag zwar mit 21,4 Prozent um 1,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Der Zuwachs (+12.840 Arbeitslose) resultiert jedoch zu mehr als 90 Prozent aus dem Herunterfahren des zweiten Arbeitsmarktes (-12.144 Menschen weniger in ABM, SAM und beruflicher Aus- und Weiterbildung) durch die Bundesanstalt für Arbeit. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstraße 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-43 16 Fax: (0391) 567-44 43 Mail: pressestelle@mw.lsa-net.de
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