Land Sachsen-Anhalt stellt rund 500 Lehrstellen bereit/ Situation auf dem Ausbildungsmarkt verschärft sich
Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 074/03 Magdeburg, den 6. Mai 2003 Land Sachsen-Anhalt stellt rund 500 Lehrstellen bereit/ Situation auf dem Ausbildungsmarkt verschärft sich Der Minister für Wirtschaft und Arbeit, Dr. Horst Rehberger, hat im Kabinett heute den Berufsbildungsbericht 2002 vorgestellt. In diesem Zusammenhang informierte er, dass sich die Ausbildungsplatz-Situation in diesem Jahr weiter verschärfen wird. Zum März lagen aus Wirtschaft und Verwaltungen Angebote für 6.839 betriebliche Ausbildungsplätze vor. Das sind 737 Plätze weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. "Die Situation ist äußerst angespannt", sagte Rehberger. Während im Jahr 2001 für 100 Bewerber durchschnittlich 35 betriebliche Ausbildungsstellen angeboten werden konnten, waren es im Vorjahr nur noch 31. Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge gingen 2002 gegenüber 2001 um 11,6 Prozent (2.520 Verträge) zurück. Schon jetzt deutet alles darauf hin, dass sich dieses Verhältnis zwischen betrieblicher und außerbetrieblicher Ausbildung weiter verschlechtern könnte. Rehberger appellierte deshalb an die gewerbliche Wirtschaft, die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen. Er bekräftigte den Standpunkt der Landesregierung: "Auch in diesem Jahr soll jeder, der es wünscht, eine Berufsausbildung erhalten." Wie in den Vorjahren muss es durch große Anstrengungen der Ausbildungsbetriebe, aber auch durch außerbetriebliche, berufsvorbereitende und schulische Maßnahmen gelingen, dass rund 99 % der Bewerber eine berufliche Ausbildung absolvieren können. Dies war die höchste Quote aller ostdeutschen Bundesländer (Sachsen: 95,7 %, Thüringen: 95,5 %, Mecklenburg-Vorpommern: 90,8 %, Brandenburg: 88,4 %). Dafür wenden Land und Bund erhebliche Mittel auf, im Jahr 2002 waren es 35,8 Millionen Euro. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bekennt sich die Landesregierung zu ihrer Verpflichtung, jungen Menschen den Weg ins Berufsleben zu ebnen. Erklärtes Ziel ihrer Ausbildungsinitiative ist es, die Zahl der Auszubildenden 2003 auf dem hohen Stand des Vorjahrs zu garantieren. Demnach werden zum Start ins neue Berufsausbildungsjahr mindestens rund 500 Schulabgänger in den Behörden, Institutionen und Einrichtungen der Landesverwaltung ihre Lehre aufnehmen. Darüber hinaus hat das Kabinett den Wirtschafts- und den Finanzminister beauftragt, zu prüfen, wo und in welchem Umfang über den Bedarf hinaus weitere Ausbildungsplätze bereitgestellt werden können. Fakten aus dem Berufsbildungsbericht 2002: Die Zahl der Auszubildenden im Land Sachsen-Anhalt ist 2002 zum ersten Mal seit 1994 gesunken. Im Jahr 2002 waren insgesamt 58.961 Lehrlinge registriert, rund 3.150 weniger als im Jahr zuvor. Die meisten Auszubildenden gibt es im Handel (29.866) und im Handwerk (22.061). Spitzenreiter bei den Ausbildungsberufen waren demnach auch Verkäufer/-innen bzw. Kaufmann/-frau im Einzelhandel (2.108), Koch/Köchin (1.070), Bürokaufmann/-frau (1.015) sowie Maler/-in und Tapezierer/-in (738) und Friseur/-in (668). 59 Prozent aller neuen Lehrlinge hatten einen Realschul- oder gleichwertigen Abschluss. 4,6 Prozent waren ohne Schulabschluss. Das ist im Vergleich mit anderen Bundesländern (Durchschnitt neue Bundesländer: 3,8 Prozent) unverhältnismäßig hoch. Mehr als jedes vierte Ausbildungsverhältnis (28,6 Prozent) wurde 2001 vorzeitig beendet. Die Quote stagniert seit Jahren auf diesem hohen Niveau. Als Gründe dafür wurden - neben falschen Berufsvorstellungen - vor allem benannt: Konflikte zwischen Auszubildenden und Ausbildern (Meistern, Betriebsinhabern), Fehlverhalten der Jugendlichen im Betrieb, aber auch überforderung, häufige unbezahlte überstunden, ausbildungsfremde Tätigkeiten und Mängel in der Qualität der Ausbildung. Besonders hoch sind die Abbrecher-Raten in den Berufsgruppen Gebäudereiniger/-innen, Restaurantfachmann/-frau, Maurer-/in und Hotelfachmann/-frau. Die begehrtesten Berufe bei den Mädchen sind unverändert Bürofachkraft, Kauffrau im Einzelhandel bzw. Verkäuferin, Arzthelferin, Friseurin und Hotelfachfrau. Bei den Jungen rangieren ganz vorn auf der Wunschliste Kaftfahrzeuginstandsetzer, Koch, Maler und Lackierer, Tischler und IT-System-Elektroniker. Ausbildungsplatzinitiative 2003 des Landes Sachsen-Anhalt Neue Ausbildungsplätze 2003 in der Landesverwaltung unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel: MI: 42 davon 38 Vermessungstechniker 4 Verwaltungsfachangestellte MS : 14 davon 4 Chemielaborant/-innen 10 Verwaltungsfachangestellte MK: 327 davon 4 Verwaltungsfachangestellte 1 FA für Bürokommunikation 4 FA f. Medien- und Informationsdienste 13 Kaufleute für Bürokommunikation 6 KL für Gesundheitswesen 5 Bürokaufleute 1 IT-Systemkaufleute 4 Pharmazentisch-kaufm. Angestellte 8 Biologielaboranten-/innen 2 Physiklaboranten/-innen 4 Chemielaboranten/-innen 52 Krankenpfleger/-innen 15 Krankenpflegehelfer/-innen 36 Kinderkrankenpfleger/-innen 20 Hebammen 5 Zahnmedizinische FA 10 Arzthelferinnen 55 Med.-techn. Laborassistenten (MTLA) 33 Med.-techn. Radiologieassistenten (MTRA) 40 Physiotherapeuten/innen 1 Informations- und Telekommunikationselektroniker 1 Kommunikationselektroniker 1 Prozessleitelektoniker/innen 2 Industriemechaniker/innen 4 Köche/Köchin MLU: 81 davon 5 Verwaltungsfachangestellte 4 Vermessungstechniker 4 Fachkräfte für Abwassertechnik 7 Kauffrau/-mann für Bürokommunikation 3 Industriekauffrau/-mann 3 Chemielaborant/in 2 Biologielaborant/in 6 Anlagenmechaniker/in 3 Köche/Köchin 4 Gärtner/-in 35 Forstwirt/-in 2 Pferdewirt/-in Zucht nach Haltung 2 Pferdewirt/-in Reiten 1 Landmaschinenmechaniker MBV: 30 davon 30 Straßenwärter/in 494 gemeldete Ausbildungsstellen nach BbiG/HWO Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstraße 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-43 16 Fax: (0391) 567-44 43 Mail: pressestelle@mw.lsa-net.de
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