Ministerin, Universitätsklinik und Nielsen unterzeichnen Absichtserklärung Wolff: Chance für wirtschaftliche Verwertung der exzellenten neurowissenschaftlichen Forschung
Die Magdeburger Universitätsklinik für Neurologie und das weltweit tätige Informations- und Konsumforschungsunternehmen Nielsen mit Hauptsitz in New York und Diemen (Niederlande) wollen künftig eng zusammenarbeiten. In einer gemeinsamen klinischen Forschungsstudie soll untersucht werden, ob sich das von Nielsen NeuroFocus patentierte Elektroden-Headset MYND? für die neurologische Fernüberwachung von Patienten (EEG Home Monitoring) sowie für weitere Anwendungen eignet. In einer zweiten Phase könnte MYND? dann in Magdeburg weiterentwickelt und hergestellt werden. Eine entsprechende Absichtserklärung (memorandum of understanding) haben Sachsen-Anhalts Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff, der Direktor der Universitätsklinik, Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze, und Joseph Willke, Präsident von Nielsen NeuroFocus, unterzeichnet. Ziel aller Beteiligten ist die Errichtung einer Produktionsstätte in Sachsen-Anhalt, in der die dann verbesserten Elektroden-Headsets für die medizinische Fernüberwachung durch einen Lizenznehmer hergestellt werden. Die zweijährige Forschungsstudie wird von Nielsen und vom Land Sachsen-Anhalt gefördert. Nach der Unterzeichnung betonte Wolff: ?Die geplante Kooperation mit Nielsen bietet die Chance, die exzellente neurowissenschaftliche Forschung in Magdeburg stärker wirtschaftlich verwerten zu können. Dieses Projekt zur Weiterentwicklung und Herstellung hochinnovativer Medizintechnik passt hervorragend in unsere Innovationsstrategie sowie in die bestehende Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft.? ?Wir sehen in der Zusammenarbeit mit der Firma Nielsen die Chance für einen neuen Ansatz der klinischen Versorgung?, sagte Prof. Dr. Heinze. ?Hintergrund ist die demographische Entwicklung in Sachsen-Anhalt, die dazu führt, dass die Zahl alter Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen dramatisch zunehmen wird. Das gilt insbesondere für neurodegenerative Erkrankungen wie die Alzheimer-Demenz, betrifft aber praktisch alle Bereiche der Medizin. Eine dauerhafte Hospitalisierung aller Patienten ist weder möglich noch aus Sicht der Patienten erstrebenswert. Durch ein neues interdisziplinäres und präventives Konzept wollen wir erreichen, dass die Patienten möglichst lange in ihrer häuslichen Autonomie leben können. Ein wichtiger Aspekt dabei sind telemedizinische Verfahren, die ein häusliches Monitoring wichtiger klinischer Parameter möglich machen. Voraussetzung ist die Entwicklung von Messsystemen, die die Patienten akzeptieren und die einen zuverlässigen Datentransport zu einem Arzt oder in eine Klinik erlauben. In Zusammenarbeit mit der Firma Nielsen wollen wir zunächst prototypisch ein technisches System entwickeln, das elektrische Daten der Hirnaktivität telemetrisch verarbeitet. In längerer Perspektive sollen Systeme für andere wichtige Funktionsbereiche etabliert werden.? Joseph Willke, Präsident von Nielsen NeuroFocus, sagte: ?Wir sind hocherfreut, bei diesem wichtigen Projekt mit dem Ministerium zusammenarbeiten zu können.? Dr. Bob Knight, Chef-Wissenschaftsberater von Nielsen NeuroFocus und international anerkannter Experte in der neurophysiologischen Verhaltensanalyse, fügte hinzu: ?Das MYND-Headset ist ein innovativer Durchbruch auf dem Gebiet der Hirnwellen-Messtechnologie. Ich bin davon überzeugt, dass es bei der Diagnose und Überwachung von Personen mit neurologischen Störungen helfen kann.? Über Nielsen: Nielsen Holdings N.V. ist ein weltweit tätiges Informations- und Konsumforschungsunternehmen mit Präsenzen in rund 100 Ländern und führenden Marktpositionen unter anderem auf den Gebieten Marketing- und Kundeninformation sowie Fernseh- und andere Medienmessungen. Nielsen NeuroFocus ist ein Tochterunternehmen von Nielsen mit Hauptsitz in den USA und neurowissenschaftlichen Forschungslabors in Europa, Asien, Lateinamerika sowie im Mittleren Osten.
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