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Magdeburg, den 30.09.2015

Übertragungsnetzentgelte steigen 2016 voraussichtlich um rund 30 Prozent Zieschang bekräftigt Forderung nach Reform der Netzentgelte: ?Bund muss schnell handeln?

Nach Angaben des Netzbetreibers 50Hertz Transmission werden die Übertragungsnetzentgelte in Ostdeutschland im kommenden Jahr um rund   30 Prozent steigen. Dazu erklärt Wirtschaftsstaatssekretärin Dr. Tamara Zieschang: ?Die im bundesweiten Vergleich hohen Netzentgelte sind für sachsen-anhaltische Unternehmen schon heute ein echter Standortnachteil. Der deutliche Anstieg 2016 schadet der Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft. Deshalb muss der Bund schnell handeln. Die hohen Netzentgelte sind eine regionale Sonderlast, ihr Abbau ist längst überfällig. Sachsen-Anhalt macht sich seit langem für eine Reform der Netzentgelt-Struktur stark. Wir brauchen eine faire Lastenverteilung beim Netzausbau. Und das schnell.? Zieschang fordert, die von der Bundesregierung für später zugesagte bundesweite Angleichung der Netzentgelte auf der Übertragungsnetzebene schnellstmöglich vorzuziehen. Zudem erteilte die Staatssekretärin den aktuellen Plänen des Bundeswirtschaftsministeriums, die so genannten vermiedenen Netzentgelte erst 2021 abzuschaffen, eine klare Absage. ?Das kommt deutlich zu spät. Zudem müssen Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung von der Neuregelung ausgenommen werden. Es sollen also nur vermiedene Netzentgelte für volatil einspeisende Anlagen abgeschafft werden. Denn anders als volatil einspeisende Wind- und Photovoltaikanlagen belasten KWK-Anlagen das Stromnetz nicht, sondern stabilisieren es?, sagte Zieschang. Hintergrund:Die ostdeutschen Bundesländer sind führend beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Kosten für den dazu notwendigen Netzausbau werden von den Verbrauchern in den Netzausbauregionen getragen. Daher sind die Netzentgelte in Ostdeutschland deutlich höher als in westdeutschen Bundesländern. Sachsen-Anhalt fordert deshalb, die Netzentgeltssystematik im Sinne einer fairen Lastenverteilung zu reformieren. Dieser Forderung hat sich im Juni dieses Jahres eine klare Mehrheit der Wirtschaftsminister der Länder angeschlossen. Hinter vermiedenen Netzentgelten verbirgt sich eine zusätzliche Vergütung für Betreiber dezentraler Energieerzeugungsanlagen. Sie erhalten Geld, da ursprünglich angenommen wurde, dass diese dezentralen Anlagen die Stromnetze entlasten und daher geringere Netzkosten verursachen.

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