Betriebsstart der neuen Papierfabrik von Progroup in Sandersdorf-Brehna
Willingmann: Progroup-Papierfabrik belegt beispielhaft die Attraktivität Sachsen-Anhalts als Wirtschafts- und Investitionsstandort
Nach nur 18 Monaten Bau- und Montagezeit hat der Wellpappenhersteller Progroup am heutigen Mittwoch seine neue Papierfabrik in Sandersdorf-Brehna (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) offiziell in Betrieb genommen. „Die Großinvestition von Progroup belegt beispielhaft, dass sich Sachsen-Anhalt insbesondere in den vergangenen vier Jahren zu einem attraktiven Wirtschafts- und Investitionsstandort entwickelt hat“, sagte Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann beim Betriebsstart. „Das rund 465 Millionen Euro teure Werk zählt nicht nur zu den aktuell größten Investitionsvorhaben, es untermauert auch die Entwicklung Sachsen-Anhalts zu einem Land der Zukunftstechnologien, in dem verstärkt hochwertige Arbeitsplätze entstehen.“
Allein für ressourcenschonende Technologien hat Progroup kräftig investiert. Dazu erklärte Maximilian Heindl, Chief Development Officer und Mitglied des Vorstands von Progroup: „Als Familienunternehmen haben wir die nachfolgenden Generationen fest im Blick. Die neue Papiermaschine ist so konzipiert, dass sie die nächsten 50 bis 60 Jahre nachhaltig und energieeffizient Wellpappenrohpapier produzieren wird. Allein 100 Millionen Euro investieren wir deswegen in Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Damit setzt die neue Fabrik in Sachen Umweltschutz und Energieeffizienz zukunftsweisende Maßstäbe in der Papierindustrie.“
Dem Unternehmen zufolge werden 140 neue Arbeitsplätze und weitere 350 Jobs im Umfeld der Papierfabrik entstehen. Das Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt unterstützt die Ansiedlung mit 7,5 Millionen Euro aus der Investitionsförderung, der so genannten Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).
Wirtschaftsminister will Investitionsförderung aufstocken
Mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zeigte sich Willingmann optimistisch: „Die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt hat alle Chancen, die Corona-Krise zu überstehen und auf die Erfolgsspur der vergangenen Jahre zurückzufinden.“ Das Land werde alles tun, um Arbeitsplätze und Wirtschaftsstrukturen zu sichern sowie die Weichen für einen kräftigen Aufschwung zu stellen. „Konkret setze ich mich aktuell dafür ein, dass das Land seine Investitionsförderung, die auch bei dieser hochmodernen Papierfabrik zum Tragen kommt, noch einmal um etwa 56 Millionen Euro für 2020/2021 aufstockt. Damit könnten wir dem Investitionsgeschehen im Lande weiteren Schub verleihen und würden im Wettbewerb um die Ansiedlung leistungsstarker Unternehmen konkurrenzfähig bleiben“, so Willingmann. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sollte nicht am falschen Ende gespart werden, betonte der Minister. „Zudem hat der Bund unlängst angekündigt, zu jedem Landes-Euro einen weiteren Euro draufzulegen. Das Gesamtvolumen der Investitionsförderung in Sachsen-Anhalt könnte somit auf mehr als 230 Millionen Euro steigen.“ Er sei insofern optimistisch, hierzu eine Einigung im Landeskabinett herbeiführen zu können.
Neben Progroup investieren aktuell mehrere internationale Unternehmen in Sachsen-Anhalt: So gab beispielsweise der finnische Konzern UPM im laufenden Jahr bekannt, für rund 550 Millionen Euro eine Bioraffinerie in Leuna (Saalekreis) zu errichten. Für rund 600 Millionen Euro wird der chinesisch-amerikanische Batterie-Konzern Farasis ein Werk in Bitterfeld-Wolfen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) bauen. Und der südkoreanische Konzern Hanwha Q Cells erweitert für 125 Millionen Euro sein Forschungszentrum im Solar Valley in Thalheim (Landkreis Anhalt-Bitterfeld).
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