Pressemitteilung: 98 / 2020
Magdeburg, den 01.10.2020

Positive Bilanz des Projekts: 144 Schülerfirmen an 110 Schulen im Land

„GRÜNDERKIDS“ geht in die Verlängerung / Staatssekretär Ude überreicht Förderbescheid

Früh übt sich – das gilt auch für angehende Unternehmerinnen und Unternehmer, und es gilt gerade in Sachsen-Anhalt! Denn hierzulande machen Geschäftsideen mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums schon seit vielen Jahren Schule. Seit 2015 kümmert sich die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung im Projekt „GRÜNDERKIDS – Schülerfirmen Sachsen-Anhalt“ um den Unternehmer-Nachwuchs an Sachsen-Anhalts Schulen. Mit großem Erfolg: Derzeit gibt es landesweit an 110 Schulen insgesamt 144 Schülerfirmen – der Großteil an Sekundarschulen (47), Gymnasien (32), Gemeinschaftsschulen (23) und Förderschulen (18), aber auch an Gesamtschulen (9), Grundschulen (8) und Berufsschulen (7). Zu den häufigsten Geschäftsideen zählen Eventmanagement, Medien und Design, die Herstellung von Natur- und Kreativprodukten oder Schülercafés und Catering.

Zum Projektende zog Staatssekretär Dr. Jürgen Ude heute eine positive Bilanz. „In Sachsen-Anhalt wird Unternehmergeist frühzeitig geweckt und entwickelt. Mit dem Schülerfirmen-Projekt legen wir die Basis für künftige Gründergenerationen. Die Resonanz bei Schülerinnen und Schülern sowie bei aktiven und angehenden Lehrkräften zu ‚GRÜNDERKIDS‘ war durchweg positiv. Daher werden wir das Projekt auch weiterhin fördern“, sagte Ude und überreichte den Zuwendungsbescheid in Höhe von knapp 577.000 Euro für die nächste Projektphase, die vom November 2020 bis Ende April 2022 läuft.

Projektleiterin Claudia Köhler sagte: „Wir freuen uns, im Namen aller Schülerfirmen im Land, dass wir die erfolgreiche Arbeit von ‚GRÜNDERKIDS‘ weiter fortsetzen können! In der neuen Projektphase werden wir u.a. daran arbeiten, das vorhandene Wissen im Projekt in Form von Handreichungen für pädagogische Fachkräfte aufzubereiten und Schulen landesweit zur Verfügung zu stellen. Zudem bieten wir Schulen – ergänzend zu unserem Schülerfirmenangebot – zukünftig die Möglichkeit an, mit unserer Unterstützung Projekttage durchzuführen, um die Problemlösekompetenz und Kreativität von Kindern und Jugendlichen zu stärken.“

Durch das Projekt „GRÜNDERKIDS“ ist es gelungen, die Anzahl der Schülerfirmen im Land zu erhöhen, um Lernräume für Schülerinnen und Schüler zur Entwicklung von Eigeninitiative und unternehmerischer Kompetenz zu schaffen. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aus Sachsen-Anhalt wurden bei der Schülerfirmengründung begleitet, beraten und qualifiziert – insgesamt gab es an den Schulen seit 2015 knapp 400 Workshops zu Gründung und Qualifizierung. Im Fokus stand darüber hinaus die Vernetzung von Schülerfirmen untereinander sowie mit Unternehmen in den jeweiligen Regionen. Zudem war das Projektteam auch bereits bei angehenden Lehrkräften aktiv: In 32 Lehrveranstaltungen an den Universitäten Halle und Magdeburg wurden rund 900 Lehramtsstudierende für die Relevanz unternehmerischer Kompetenzen sensibilisiert und motiviert, Schülerfirmen als Lehr- und Lernkonzept selbst im Schulalltag perspektivisch umzusetzen.

Spannende Einblicke in die Schülerfirmen-Welt gaben heute Schülerinnen und eine Lehrerin des Magdeburger Domgymnasiums, die mit der „Fair World Company“ u.a. nachhaltig produzierte Schulkleidung verkaufen sowie ein Weltcafé mit fair gehandelten Bio-Produkten in der Schule betreiben. In kurzen Filmen konnten sich zwei weitere Schülerfirmen präsentieren: die „pfortTECH“ der Landesschule Pforta in Naumburg (Burgenlandkreis), die u.a. 3D-Visualisierung und -Druck sowie Programmierung und Webdesign anbietet, sowie die „School Dogs & Kids“ der Förderschule „Börde-Schule“ Klein Oschersleben (Landkreis Börde), die Zubehör für Therapiehunde herstellt und verkauft.

Dass die Mitarbeit in einer Schülerfirma den Grundstein für eine Karriere als Unternehmer legen kann, zeigte Sebastian Brost, der als ehemaliger Schülerfirmen-Geschäftsführer des Agricola-Gymnasiums Hohenmölsen (Burgenlandkreis) nach seinem IT-Studium mittlerweile eine eigene Firma gegründet hat. Mit „nativDigital“ berät er andere Unternehmen auf dem Weg in die digitale Arbeitswelt oder bei der Entwicklung digitaler Produkte. Er betonte: „Meine berufliche Entscheidungsfindung wurde maßgeblich durch mein Engagement in der Schülerfirma geprägt. Sie ist ein toller Ort, um unternehmerische Werte erlebbar zu machen. Jede Schule sollte die Möglichkeit haben, eine Schülerfirma zu gründen.“

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