Bundesweit einmalige Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste soll in Magdeburg angesiedelt werden
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 197/00 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 197/00 Magdeburg, den 11. April 2000 Bundesweit einmalige Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste soll in Magdeburg angesiedelt werden Sachsen-Anhalts Kultusminister Dr. Gerd Harms hat heute in Magdeburg die geplante Einrichtung einer bundesweit einmaligen "Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste " vorgestellt. Harms: "Die neue Stelle, die ihren Sitz in Magdeburg haben soll, wird zentral die kriegsbedingt verbrachten Kulturgüter der öffentlichen deutschen Einrichtungen, also die sog. `Beutekunst` dokumentieren und diese neben entsprechenden NS-verfolgungsbedingten Provenienzen, insbesondere aus jüdischem Besitz, im Internet unter www.LostArt.de präsentieren. Es ist vorgesehen, dass der Bund und die Länder die `Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste` gemeinsam zu je 50% finanzieren." Die neue Einrichtung, die als Organisationseinheit im Geschäftsbereich des Kultusministeriums des Landes Sachsen-Anhalt eingerichtet werden soll, wird die Aufgaben der bisherigen "Koordinierungsstelle der Länder für die Rückführung von Kulturgütern" weiterführen und das gestern in Berlin gemeinsam mit Kulturstaatsminister Dr. Michael Naumann vorgestellte Internet-Projekt www.LostArt.de sowie einen Teil der sog. "Gemeinsamen Erklärung" umsetzen. Die sogenannte "Beutekunst" wurde bisher von der 1994 gegründeten "Koordinierungsstelle der Länder für die Rückführung von Kulturgütern" recherchiert und dokumentiert, die von allen 16 Ländern getragen wird und im Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt angesiedelt ist. Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine interne Verlust-Datenbank, die momentan ca. 3,5 Millionen Objekte aus über 325 von Verlusten betroffenen deutschen Museen, Bibliotheken und Archiven verzeichnet. Seit Herbst 1999 gestaltet die Koordinierungsstelle diese interne Verlust-Datenbank zu einer Internat-Datenbank um, die seit dem 10.04.00 unter www.LostArt.de verfügbar ist. In dieser Internet-Datenbank finden sich dann neben "Beutekunst"-Objekten auch Daten über Kulturgüter ungeklärter Herkunft, die bisher missverständlich als "Linzer Liste" bezeichnet worden sind. Tatsächlich handelt es sich aber um Kulturgüter, die den Restbestand des ehemaligen "Central Collecting Point München" (zuständig für die Kulturgüterrückgabe an die Berechtigte nach Kriegsende) bildeten und die sich bisher keinem Berechtigten zuordnen ließen. Anlass zur Einrichtung der neuen Stelle ist die aufgrund der sogenannten "Holocaust Conference Principles" im Dezember 1999 verabschiedete sogenannte "Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zur Auffindung und zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus jüdischem Besitz". Nr. III dieser Erklärung sieht u.a. ein Internetangebot zur Dokumentation NS-verfolgungsbedingter Provenienzen vor, was durch die neue Stelle mit umgesetzt werden soll. Die mit der Einrichtung der "Koordinierungsstelle für Kulturgüter" verbundenen Fragen sind seit Herbst letzten Jahres Gegenstand von Gesprächen zwischen dem Bund und den Ländern. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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