: 923
Magdeburg, den 25.06.2000

Gerlinde Kuppe: "Eigenes Trinkverhalten kritisch hinterfragen"

Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 923/00 Magdeburg, den 26. Juni 2000 Gerlinde Kuppe: "Eigenes Trinkverhalten kritisch hinterfragen" Magdeburg. Der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol ist eine Investition in die eigene Gesundheit. Darauf hat Gesundheitsministerin Dr. Gerlinde Kuppe (SPD) zum Anti-Drogen-Tag am 26. Juni hingewiesen. Die Ministerin eröffnete damit die vierte Runde der Informationsoffensive " vor sorgen", die monatlich einen Schwerpunkt im Sinne der Gesundheitsziele des Landes aufgreift. "Punktnüchternheit am Steuer und am Arbeitsplatz reichen nicht, um gesund zu bleiben. Schon der allabendliche Griff zu zwei, drei Gläsern Wein oder einem Liter Bier ist riskant, weil mit der Gewohnheit auch leicht die Dosis wächst", sagte Frau Kuppe. "Wer etwas für sein Herz tun will, ist mit gesunder Ernährung, Bewegung und Entspannung allemal besser beraten als mit dem berühmten Glas Rotwein." Damit werde nicht der kulturell geprägte Alkoholgenuss in Abrede gestellt, sondern eine selbstkritische Einschätzung des eigenen Trinkverhaltens angemahnt. "Viel zu oft wird die Alltagsdroge Alkohol nur mit dem Bild des Alkoholikers in Verbindung gebracht. Dabei ist der Missbrauch gesundheitspolitisch das größere Problem, weil davon mit rund 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung weitaus mehr Menschen betroffen sind und die gesundheitlichen Folgen dieselben sind wie bei einer Abhängigkeit." Im Unterschied zu den etwa 112.000 alkoholkranken Menschen in Sachsen-Anhalt hätten es die meisten anderen aber selbst in der Hand, vernünftig Maß zu halten. Frau Kuppe sagte:"So gibt es zwar keinen risikofreien Alkoholkonsum. Aber man kann sich mit einigen Faustregeln risikoarm verhalten." Die Ministerin verwies auf ein englisches Programm für "vernünftiges Trinken", das gesunden erwachsenen Männern und Frauen drei bis vier alkoholfreie Tage in der Woche empfiehlt. An den anderen Tagen sollten Männer pro Gelegenheit nicht mehr als 60 g Reinalkohol (z.B. anderthalb Liter Bier) und insgesamt nicht mehr als 150 g Reinalkohol (z.B. knapp vier Liter Bier) pro Woche trinken. Für Frauen liege die Grenze bei der Hälfte dieser Trinkmengen. "Täglicher Alkoholkonsum ist auch in kleinen Mengen nicht zu empfehlen", sagte die Ministerin unter Bezug auf ältere Richtwerte, die für Männer einen Liter Bier und für Frauen zwei Gläser Wein pro Tag als relativ unproblmatisch auswiesen. "Die Gefahr der allmählichen Dosissteigerung ist bei diesem routinemäßigen Konsum zu groß." In Sachsen-Anhalt starben 1998 mehr als 1000 Menschen infolge ihres übermäßigen Alkoholkonsums, darunter 849 Männer und 226 Frauen. Nicht eingerechnet sind hier die Unfälle unter Alkoholeinwirkung. Fast sechs Prozent aller Sterbefälle bei Männern waren somit alkoholbedingt, bei den Frauen lag die Quote bei 1,3 Prozent. Diese Zahlen liegen zwar im Durchschnitt der neuen Bundesländer, bei Männern aber doppelt so hoch wie in den westlichen Bundesländern. Im Rahmen der Aktion " vor sorgen" können Informationen rund um das Thema Alkohol mit vielen guten Tipps und Tricks für das "rechte Maß" bestellt werden: Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales, Pressestelle, Seepark 5 bis 7, 39116 Magdeburg. Impressum: Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales Pressestelle Seepark 5-7 39116 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.lsa-net.de

Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung