Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht in Halle/ Ministerpräsident Höppner: Deutsche mit besonderer Verantwortung vor Geschichte
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 686/00 Magdeburg, den 8. November 2000 Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht in Halle/ Ministerpräsident Höppner: Deutsche mit besonderer Verantwortung vor Geschichte "Wir Deutschen haben eine besondere Verantwortung vor der Geschichte. Wir sollten besonders sensibel sein, wenn wir feststellen, dass irgendwo Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft oder ihrer Anschauungen beschimpft, geschlagen oder sogar ermordet werden. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Ich bin daher froh, dass sich in den vergangenen Wochen und Monaten auch in Sachsen-Anhalt zahlreiche Menschen zusammengefunden haben, um gegen Ausländerfeindlichkeit und rechte Gewalt auf die Straße zu gehen." Das erklärte heute Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner auf dem jüdischen Friedhof in Halle anlässlich einer Gedenkveranstaltung zum Tag der Reichspogromnacht am 9. November 1938. "An diesem Tag hatte der deutsche Nationalsozialismus mit den Pogromen gegen die Juden in Deutschland endgültig sein wahres Gesicht gezeigt. Wegschauen konnte nun niemand mehr ¿ auch wenn es weiter viele taten", erklärte Höppner. Wie in vielen Städten Deutschlands sei auch in Halle die Synagoge zerstört worden. Die wegen ihrer expressionistischen Architektur deutschlandweit beachtete, erst 1929 eingeweihte Trauerhalle auf dem jüdischen Friedhof in Halle sei in den folgenden Jahren, wie es in der Sprache der Nationalsozialisten hieß, "optisch neutralisiert" und als Lager für jüdische Bürgerinnen und Bürger missbraucht worden. Höppner lobte die Gründung eines Fördervereins "Haus des Lebens" in Halle, der den Erhalt und die bauliche Wiederherstellung der Trauerhalle auf dem jüdischen Friedhof der Stadt zum Ziel hat. "Die Trauerhalle gibt sowohl Zeugnis von der jüdischen Kultur auf dem Boden des heutigen Sachsen-Anhalt wie von der Demütigung, Verfolgung und Ermordung jüdischer Bürgerinnen und Bürger in der Zeit des Nationalsozialismus. Den Gedanken, den Ort als eine Stätte des Gedenkens wie der Begegnung unterschiedlicher Kulturen zu pflegen und dazu auch wieder einen würdigen baulichen Rahmen zu schaffen, kann ich nur begrüßen", betonte Höppner. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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