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Magdeburg, den 19.06.2001

Grußwort von Innenminister Dr. Manfred Püchel anlässlich der Verleihung des Brandschutzehrenzeichen

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 087/01 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 087/01 Magdeburg, den 20. Juni 2001 Grußwort von Innenminister Dr. Manfred Püchel anlässlich der Verleihung des Brandschutzehrenzeichen Es gilt das gesprochene Wort! Liebe Kameradinnen und Kameraden, sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich, Sie gerade im "Internationalen Jahr der Freiwilligen" und wenige Tage vor dem 2. Landesfeuerwehrtag zur heutigen Auszeichnungsveranstaltung im Ministerium des Innern begrüßen zu dürfen. Es ist für mich auch in diesem Jahr eine angenehme und ehrenvolle Aufgabe, Ihnen im Namen der Landesregierung das Brandschutzehrenzeichen überreichen zu können. In allen Gesellschaften haben zu unterschiedlichen historischen Epochen Menschen allein oder organisiert Leistungen für andere erbracht und zur Absicherung ohne Entgelt beigetragen. Wenn wir am heutigen Tage ihre freiwillige ehrenamtliche Tätigkeit würdigen, so geschieht dies stellvertretend für alle 67 445 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren unseres Landes, die bereitstehen, um anderen Hilfe zu leisten, Menschen zu retten und Brände zu bekämpfen. Aus diesem Grunde ist es auch für mich eine Ehre, Sie, die sich über viele Jahre hinweg für das Gemeinwohl engagiert haben, auf diesem Wege zu ehren. Sie haben als aktive Mitglieder einer freiwilligen Feuerwehr, einer Berufsfeuerwehr oder in anderen Funktionen in Land und Kommunen herausragende Leistungen vollbracht. Sie decken einen großen Teil dessen ab, was für die Entwicklung und Aufrechterhaltung unseres Brandschutz- und Hilfeleistungssystems erforderlich war und ist. Bei Brand- und Hilfeleistungseinsätzen zeichneten Sie sich durch besonders mutiges sowie entschlossenes Verhalten aus, erwarben sich Verdienste in der Aus- und Fortbildung oder auf anderen Gebieten des Brandschutzes. Liebe Kameradinnen und Kameraden, um Einsätze erfolgreich bewältigen zu können, haben Sie sich in zahlreichen Lehrgängen und Schulungen an der Brandschutz- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge oder in der Standortausbildung das erforderliche Wissen sowie die erforderlichen Fähigkeiten angeeignet und häufig ein erhebliches Maß an Freizeit dafür geopfert. Erst Vorgestern habe ich die Ereignisstatistik unseres Landes für das Jahr 2000 vorgestellt, aus ihr ist deutlich zu erkennen, dass sich das Aufgabenspektrum der Feuerwehren seit Beginn der "90-er Jahre wesentlich verändert und erweitert hat. Mit zunehmender Kompliziertheit der Einsatzbedingungen und Gefährdungen an den Einsatzstellen haben sich auch die Anforderungen an die Feuerwehrangehörigen weiter erhöht. So wurden die Feuerwehren im Jahr 2000 zu mehr als 26 000 Einsätzen alarmiert, davon entfielen über 9 000 Einsätze auf die Brandbekämpfung, 13 500 Einsätze auf die Hilfeleistung und 3 500 auf sonstige Einsätze. Die Einsatzzahlen bestätigen erneut deutlich, dass die s.g. Einsätze zur Hilfeleistung überwogen. Im vergangenen Jahr konnten durch die Feuerwehren bei diesen Einsätzen 2 451 Personen gerettet werden. Für 250 Menschen war leider jegliche Hilfe vergebens. Besonders bei Großbränden mussten oft unter großem Zeitdruck Entscheidungen über Leben und Gesundheit von Mitmenschen getroffen werden und die Einsatzkräfte bis an ihre physischen Leistungsgrenzen gehen. Beispielhaft möchte ich hier einige Ereignisse nennen, die Sie möglicherweise selbst im aktiven Einsatz miterlebt haben: So die Großbrände: - eines Holz-Großhandels in Dessau; - in einem Fitnessclub in Wittenberg, - in einer ehemaligen Kartonfabrik in Bitterfeld; - in einer ehemaligen Schuhfabrik in Weißenfels; sowie - in der Universitäts- und Landesbibliothek (ehemals Stephanskirche) in Halle. Nicht unerwähnt lassen möchte ich den Waldbrand bei Fischbeck (Landkreis Stendal), welcher wohl zu den schlimmsten Waldbränden in der Geschichte von Sachsen-Anhalt gezählt werden muss. Diese Einsätze, egal ob bei Bränden oder Hilfeleistungen zeigen nachdrücklich, dass es auch weiterhin leistungsfähige Feuerwehren in den Gemeinden bedarf. Die Mitglieder aller Feuerwehren haben auch im letzten Jahr wieder bewiesen, dass sie zu jeder Zeit bereit sind, sich selbstlos für ihren Nächsten und für das Gemeinwohl einzusetzen. Sie, verehrte Kameradinnen und Kameraden, haben bei Bränden, Katastrophen sowie Verkehrsunfällen geholfen, größeren Schaden von ihren Mitmenschen und von der Allgemeinheit abzuwenden. Dafür schulden wir Ihnen nicht nur Dank, sondern auch Anerkennung, die ich Ihnen hiermit persönlich und im Namen der Landesregierung ausspreche. Dank und Anerkennung reichen jedoch nicht aus. Die Kommunen und die freiwilligen Feuerwehren brauchen auch die nötige finanzielle Unterstützung durch das Land. Ich darf Ihnen an dieser Stelle versichern, dass ich mit meinen Mitarbeitern auch in Zukunft alles tun werde, um die Feuerwehren zu unterstützen, sei es materiell oder ideell. Deshalb werde ich selbstverständlich gemeinsam mit ihnen am Samstag den 2. Landesfeuerwehrtag begehen und bei dieser Gelegenheit auch den ersten Spatenstisch zum Neubau der Ausbildungs- und übungsanlage an der Brandschutz- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge vollziehen. Im Interesse einer praxisnahen Ausbildung werden hier in den nächsten Jahren für rund 34 Millionen DM neue Ausbildungs- und übungsanlagen errichtet. Damit leistet das Land einen erheblichen Beitrag zur Unterstützung der Gemeinden bei der Schaffung leistungsfähiger Feuerwehren. Die besten übungsanlagen nützen jedoch nichts, wenn nicht genügend engagierte und hochmotivierte Feuerwehrangehörige da sind, die sie auch nutzen. Ohne Sie, liebe Kameradinnen und Kameraden, könnten die Träger des Brandschutzes in unserem Land ihre Aufgaben im Brand- und Katastrophenschutz nicht erfüllen. Unterstützung finden sie hierbei auch durch die hauptberuflichen Kräfte der Berufsfeuerwehren und der Aufsichtsbehörden. Liebe Kameradinnen und Kameraden, Ihr Engagement trägt mit dazu bei, dass das Leben in unseren Gemeinden brandtechnisch sicher ist und sicher bleibt. Unsere Gesellschaft lebt von diesem Engagement. Die heutige Auszeichnung soll Sie ermuntern, ihre Fähigkeiten und Erfahrungen auch weiterhin für die Allgemeinheit einzusetzen. Sie soll auch andere Menschen ermutigen, Ihnen nachzueifern. Persönlich wünsche ich Ihnen, den Kameradinnen und Kameraden ihrer Feuerwehren sowie ihren Angehörigen für die Zukunft Gesundheit, Wohlergehen und uns allen gemeinsam einen erfolgreichen 2. Landesfeuerwehrtag. 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