Immissionsschutzbericht Sachsen-Anhalt vorgestellt Lärmminderung und Klimaschutz zukünftige Schwerpunkte
Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 286/01 Magdeburg, den 23. November 2001 Immissionsschutzbericht Sachsen-Anhalt vorgestellt Lärmminderung und Klimaschutz zukünftige Schwerpunkte "Die Luftqualität in Sachsen-Anhalt hat sich im Vergleich zu 1999 auf gleichbleibend gutem Niveau gehalten. Einige Schadstoffkonzentrationen sind so niedrig, dass es in den kommenden Jahren kaum noch Senkungen geben wird."¿ diese positive Bilanz hat der Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt heute bei der Vorstellung des neuesten Immissionsschutzberichtes für das Land Sachsen-Anhalt gezogen. Bei Schwefeldioxid lagen die Werte 2000 bei nur noch 1 bis 5 Prozent im Vergleich zu Mitte der 90`er Jahre. Schwefeldioxid hat jetzt ein so niedriges Niveau erreicht, dass die herkömmliche Messtechnik bereits im Bereich der Nachweisgrenze arbeitet. Bei anderen Schadstoffen wie Kohlenmonoxid, Schwebstaub und Stickstoffdioxid geht die Belastung jährlich deutlich langsamer zurück bzw. stagniert. Jedoch ist auch hier im Vergleich zu Beginn der 90`er Jahre eine erhebliche Verbesserung bis 2000 eingetreten, die allerorts deutlich spürbar ist. Nach wie vor problematisch sind die Belastungen durch den Straßenverkehr, insbesondere in Siedlungsschwerpunkten. Die Zahl der Autos nimmt weiter zu. Die Abgasreinigungstechnik und die Kraftstoffqualität ist zwar besser geworden, aber an stark befahrenen und schlecht durchlüfteten Straßenschluchten gibt es teilweise zu hohe Stickstoffdioxid-, Ruß- und Benzolwerte. Minister Keller: "Um hier die zeitweilig doch noch hohe Belastung für den Bürger auf das gesundheitlich notwendige Maß zu senken, sind noch weitere Anstrengungen bei der Motorentechnik, der Autoindustrie und Verkehrsorganisation notwendig." Sorge bereitet uns der zunehmende Lärm, allen voran der Straßenverkehrslärm. Zweidrittel der Bevölkerung fühlen sich durch den Straßenverkehr belästigt. "Primär kommt es darauf an, den Lärm an der Quelle zu vermeiden bzw. zu vermindern. Hier gilt es, unsere Anstrengungen in Zukunft weiter zu verstärken.", so Keller. Eine Erhöhung der Lärmbelästigung muß verstärkt auch durch zunehmende Sport- und Freizeitaktivitäten festgestellt werden. Neben technischen Maßnahmen zur Lärmminderung ist hier jeder Einzelne angesprochen, unnötigen Lärm zu vermeiden. Die Landesregierung hat in den vergangenen Jahren Programme zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Lärm finanziell gefördert, u.a. Schallimmissions- und Konfliktpläne von Städten, die Errichtung von Schallschutzwänden und den Einbau von Schallschutzfenstern. Ende 2000 waren in Sachsen-Anhalt insgesamt 35 Schallimmissionspläne und 25 Konfliktpläne erstellt. Mit den im Klimaschutzprogramm 2000 des Bundes festgeschriebenen Klimaschutzzielen wird Sachsen-Anhalt keine Probleme haben. Danach soll das Kohlendioxid um 25 Prozent bis 2005 auf der Basis von 1990 gesenkt werden. Die Emission der sogenannten Treibhausgase ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Die CO2-Emission lag 1996 in Sachsen-Anhalt bei etwa 10,1 Tonnen CO2 je Einwohner und damit unter dem Bundesdurchschnitt. Ursachen hierfür ist die Stilllegung energieintensiver Anlagen nach der Wende. Wirkung zeigen aber auch Maßnahmen zur Energieeinsparung und der Umbau der Energiewirtschaft u.a. durch Erschließung weiterer Nutzungspotentiale erneuerbarer Energien, die durch die Landesregierung und die Wirtschaft in den zurückliegenden Jahren initiiert worden sind. Im Bereich der Nutzung regenerativer Energien hat die Windkraftnutzung in Sachsen-Anhalt die größte Entwicklungsdynamik entfaltet. Zum Jahresende 1998 gab es 186 Anlagen mit 93 MW elektrischer Gesamtleistung. Ein sehr starker Zuwachs fand in den Jahren 1999 und 2001 statt. Zum 30.September 2001 sind 682 Anlagen mit 653,6 MW elektrischer Gesamtleistung installiert. Damit liegt Sachsen-Anhalt im Vergleich mit den anderen Bundesländern an der vierten Stelle. Durch die im Erneuerbaren Energien Gesetz festgelegte Stromeinspeisungsvergütung ist es mittlerweile nicht mehr erforderlich, Windkraftanlagen zu fördern. Wenn auch mancherorts Kritik an den Windkrafträdern geübt wird, so sind doch in dieser Branchebisher über 1000 Arbeitsplätze neu geschaffen worden. Minister Keller:"Eine ebenso dynamische Entwicklung halte ich in Sachsen-Anhalt im Bereich der energetischen Nutzung von Biomasse für möglich. Gegenwärtig werden dafür im Land die Voraussetzungen geschaffen, die diese Entwicklung günstig beeinflussen wird." In Kürze wird mit der Erarbeitung einer Studie "Biomassekatalog Sachsen-Anhalt ¿ Potenziale und energetische Nutzungsmöglichkeiten" begonnen. Sie wird u.a. wertvolle Informationen zu standortbezogenen Potenzialen, zu infrastrukturellen Bedingungen und zur Wirtschaftlichkeit bereitstellen, die potentiellen Investoren, dazu gehören in diesem Wirtschaftssegment insbesondere Klein- und mittelständische Unternehmen sowie landwirtschaftliche Betriebe, mehr Investitionssicherheit geben. Minister Keller:"Neben den positiven Effekten im Bereich des Klimaschutzes sehe ich hierin insbesondere eine Chance, in den ländlichen Regionen Sachsen-Anhalts in den ländlichen RegionenSachsen-Anhalts weitere Arbeitsplätze zu schaffen." Neben den Bemühungen von Bund und land kann jeder Einzelne durch umweltgerechtes Verhalten und Energieeinsparung zur Erreichung der Klimaschutz- und Immissionsschutzziele beitragen. Der Immissionsschutzbericht 2000 erscheint erstmals nicht in gedruckter Form, sondern wird im INTERNET unter der Adresse https://www.mu.sachsen-anhalt.de/lau/luesa (Rubrik: Immissionsschutz) veröffentlicht. Rückfragen an Sabine Iwanowski Impressum: Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Str.4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mrlu.lsa-net.de
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