: 86
Halberstadt, den 01.05.2002

Halberstadt - Die Walpurgisnacht mit den Augen der Polizei gesehen ...

Polizeidirektion Halberstadt - Pressemitteilung Nr.: 086/02 Magdeburg, den 2. Mai 2002 Halberstadt - Die Walpurgisnacht mit den Augen der Polizei gesehen ... Alle Jahre wieder fliegen die Hexen in der Nacht zum 1. Mai auf den Brocken um dort dem Teufel Urian von ihren Taten zu berichten und mit einem großartigen Fest den Winter zu vertreiben. Alle Jahre wieder wollen die Einwohner der Harzstädte und -dörfer, tausende Touristen, aber auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und viele Medienvertreter zusammen mit den Hexen feiern und den Frühling begrüßen. Alle Jahre wieder haben auch die Polizisten der Polizeidirektion Halberstadt den Ruf der Hexen vernommen und sind in der Walpurgisnacht hellwach. In diesem Jahr waren es insgesamt 170 Beamte zusätzlich. Natürlich waren die Polizeibeamten nicht alle auf dem Brocken, um mit den Hexen zu feiern! Die Polizisten und -innen waren an den einzelnen Veranstaltungsorten im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Halberstadt eingesetzt, um mit ihrer Präsenz und Einsatzbereitschaft das Sicherheitsgefühl der Anwohner und Besucher zu erhöhen und somit zum Gelingen des großartigen Festes beizutragen. Aus Sicht der Polizei sind die Schwerpunkte der alljährlichen Walpurgisfeierlichkeiten in Schierke am Fuße des Brockens und auf dem Hexentanzplatz bei Thale zu setzen. Hier finden die größten Veranstaltungen statt. In Schierke und Elend, im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Wernigerode, wurden insgesamt 85 eingesetzt. Auf dem Hexentanzplatz und in Bad Suderode, der Zuständigkeitsbereich des Reviers Thale, waren 34 Polizisten im Einsatz. Dabei handelte es sich um Beamte der Reviere Thale und Wernigerode, welche durch Kräfte der Nachbarreviere und durch Beamten des Zentralen Einsatzdienstes der Polizeidirektion Halberstadt unterstützt wurden. Wie sah nun die Polizei die Walpurgisnacht 2002? Ein chronologischer Ablauf... 15:00 Uhr - waren die Beamten in Thale und Schierke einsatzbereit. Bereits am Nachmittag war ein erhöhtes Verkehrsaufkommen an beiden Orten spürbar. Viele Gäste wollten an den Feierlichkeiten teilnehmen und reisten mit eigenem PKW an. Somit kam es hier auf den Anfahrtsstrecken zu Störungen des Verkehrsflusses, zeitweise staute sich der Verkehr. Für diesen Fall wurden speziell Polizisten eingesetzt, welche verkehrslenkende und - regulierende Maßnahmen durchführten. Gleichzeitig hatten diese Beamten die Aufgabe, darauf zu achten, dass Rettungswege freigehalten wurden. Die Arbeit dieser Beamten war bis spät in die Nacht erforderlich, da die Abreise der vielen Gäste auch ohne Behinderungen und Störungen verlaufen sollte. 16:00 Uhr - in Schierke wurde eine Mobile Wache eingerichtet, damit die Polizei als Ansprechpartner direkt vor Ort ist. Diese Möglichkeit wurde auch von den Touristen genutzt. 17:00 Uhr - jetzt befanden sich alle Polizeikräfte an den Veranstaltungsorten Schierke und Hexentanzplatz. Wie es die Erfahrungen der letzten Jahre bereits zeigten, ist bei solchen Großveranstaltungen, wie es die Walpurgisnacht ist, grundsätzlich mit Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu rechnen. Ursächlich dafür ist zum Einen, dass sich sehr viele Menschen auf einem räumlich sehr beengten Raum befinden und zum Zweiten, dass zu fortgeschrittener Stunde einige Besucher doch ein Bier über den Durst getrunken haben. 18:00 Uhr - wurde ein farbenfroher Umzug in Schierke durch die Polizei ohne Vorkommnisse begleitet. 19:00 Uhr - hat in Thale eine Frau augenscheinlich Kreislaufprobleme. Durch die Polizei wird ein Rettungswagen alarmiert. 19:30 Uhr - kam es auf dem Hexentanzplatz zu einer tätlichen Auseinandersetzung. Eine 20jährige weibliche Person aus Thale wurde von zwei weiblichen Personen festgehalten und ins Gesicht getreten. Die Geschädigte wurde ins Klinikum Quedlinburg verbracht. Die Täterinnen sind bekannt. 20:00 Uhr - sind die Parkplätze um Schierke und Thale gut ausgelastet; es sind aber noch ausreichend Kapazitäten vorhanden. 21:00 Uhr - befinden sich nach Angaben des Veranstalters ca. 15.000 Gäste in Schierke 21:30 Uhr - kam es auf dem Hexentanzplatz s zu einer Auseinandersetzung zwischen vier Personen. Zwei davon sind alkoholisiert und haben keinerlei Ausweispapiere dabei. Die Personen werden zur Identitätsfeststellung in das Polizeirevier Thale verbracht. Strafanzeige wird gefertigt. Die Personen werden nach Feststellung der Identität wieder aus dem Gewahrsam entlassen. 22:00 Uhr - hat sich eine Familie in Schierke aus den Augen verloren. Nun wird der 42jährige Ehemann gesucht. Es wird eine Lautsprecherdurchsage durch den Veranstalter veranlasst. Die Polizei hilft bei der Suche. Eine halbe Stunde später ist der Mann in den Menschenmengen gefunden. 23:30 Uhr - kam es auf dem Hexentanzplatz wieder zu einer Körperverletzung. Der 18jährige Geschädigte aus Thale wurde durch bislang unbekannte Täter mit Faustschlägen am Kopf und Gesicht so verletzt, dass er sich eine Nasenbeinfraktur zuzog und sich in ärztlicher Behandlung befindet. Ermittlungen zum Tathergang und möglichen Tätern werden eingeleitet. 00:00 Uhr - findet in Schierke das Feuerwerk statt; es beginnt starker Abreiseverkehr, die Straßensperrungen werden aufgehoben, um eine schnelle Abreise zu ermöglichen; auch in Thale beginnt der Abreiseverkehr. 00:30 Uhr - soll in Schierke im Bereich der Brockenstraße gerade eine Schlägerei stattfinden. Es werden sofort Polizeikräfte zum Ereignisort entsandt. Die tätliche Auseinandersetzung bestätigt sich nicht. Es werden drei Männer angetroffen, welche alkoholisiert sind und Streit mit anderen Gästen suchten. Diesen drei Männern wurde ein Platzverweis ausgesprochen. Die Feier war damit für sie beendet. 01:00 Uhr - leidet auf dem Hexentanzplatz eine Frau offensichtlich unter Platzangst. Durch die Polizei wird ein Rettungswagen angefordert. 01:30 Uhr - wieder eine Körperverletzung in Schierke. Durch die Polizei wird die Strafanzeige gefertigt. 02:00 Uhr - wurden in Thale an einem abgeparkten PKW auf einem Großraumparkplatz Teile abgebaut und entwendet. Die Polizei fertigt die Strafanzeige und nimmt die Ermittlungen auf. 02:20 Uhr - erhält die Polizei die Information, dass in Thale eine Person mit einem Messer auf Passanten einstechen soll. Die am Ereignisort eintreffenden Beamten stellten fest, dass sich die Person selbst Verletzungen zugefügt hat. Andere Personen wurden nicht geschädigt. Es wurde ein Rettungswagen verständigt und der Mann wurde ärztlich versorgt. 02:30 Uhr - hat sich in Thale auf einem Parkplatz ein Verkehrsunfall ereignet. Ein 27jähriger Thalenser fuhr beim Ausparken mit seinem PKW Opel gegen einen PKW VW und verursachte Sachschaden. Während der Unfallaufnahme stellen die Beamten fest, dass der Unfallverursacher unter Einfluss von Alkohol steht. Ein durchgeführter Atemalkoholtest ergibt einen Wert von 1,87 o/oo. Eine Blutprobenentnahme wurde angeordet. 02:50 Uhr - sollen sich auf dem Hexentanzplatz mehrere Personen schlagen. Es werden sofort Polizeikräfte zum Ereignisort entsandt. Durch die Polizei werden keinerlei Feststellungen getroffen. Fehlalarm! 03:00 Uhr - die Veranstaltung in Schierke ist beendet, auch die Polizei verlässt Schierke. 03:15 Uhr - nach Angaben des Veranstalters in Thale haben ca. 13.000 Gäste an den Walpurgisfeierlichkeiten teilgenommen. 05:00 Uhr - die Feierlichkeiten in Thale und auf dem Hexentanzplatz sind beendet, auch hier verlässt die Polizei den Veranstaltungsort. Abschließend kann gesagt werden, dass die Walpurgisnacht aus Sicht der Polizei ruhig und ohne größere Störungen als in den Vorjahren verlaufen ist. Es kam zu keinen schwerwiegenden Verkehrsbehinderungen und die Veranstaltungen verliefen ebenso problemlos. Die Polizei sagt den Hexen der Walpurgisnacht ¿Auf Wiedersehen" bis zum nächsten Jahr ! Impressum: Polizeidirektion Halberstadt Pressestelle Theaterstraße 6 38820 Halberstadt Tel: 03941/590-204 oder -208 Fax: 03941/590-260 Mail: pressestelle@hbs.pol.lsa-net.de

Impressum:

Polizeirevier Harz
Pressestelle
Theaterstraße 6


38820 Halberstadt
Tel: 03941/590 - 208 o. 204
Fax: 09341/ 590 - 260


Mail:
pressestelle@hbs.pol.lsa-net.de

Anhänge zur Pressemitteilung