Verkehrsunfallbilanz positiv - aber mehr Personenunfälle innerorts
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 083/02 Magdeburg, den 21. Mai 2002 Verkehrsunfallbilanz positiv - aber mehr Personenunfälle innerorts Innenminister Klaus Jeziorsky kündigt Verkehrssicherheitsoffensive zur Senkung des Unfallrisikos von Radfahrern und Fußgängern an Polizei wird breitangelegte Aufklärungsinitiative starten und den überwachungsdruck erhöhen Nach Auskunft von Innenminister Klaus Jeziorsky hat die Polizei mit 27.574 registrierten Verkehrsunfällen in den ersten vier Monaten des Jahres eine insgesamt positive Verkehrsunfallbilanz auf Sachsen-Anhalts Straßen registriert. Das seien -4,15 Prozent oder 1.194 Unfälle weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (28.768 Unfälle). Hervorzuheben sei auch, so der Minister, der Rückgang bei den im Straßenverkehr Getöteten von 94 (2001) auf 79 (2002) = -15,96 %. Besonders positiv werde die Entwicklung auf den Bundesautobahnen sichtbar. Dort sei eine erhebliche Abnahme sowohl bei den Unfällen mit Personenschaden (-15,15 %) als auch bei den Sachschadenunfällen (- 19,64 %) zu verzeichnen. Bei der Analyse der Unfälle, bezogen auf die örtlichkeit, fällt vor allem die Steigerung der Verkehrsunfälle mit Personenschaden auf "Innerortsstraßen" ins Gewicht. Ein besonderes Problem stelle innerhalb von geschlossenen Ortschaften der Anstieg und das erhöhte Unfallrisiko von Radfahrern und Fußgängern dar. So sei zum einen das Fehlverhalten gegen Radfahrer (+ 14,33 %) und zum anderen aber auch das falsche Verhalten von Radfahrern (+ 2,62 %) sowie von Fußgängern (+ 22,15 %) auffällig. Ursächlich dafür seien häufig die falsche Straßenbenutzung, das Fahren entgegen der Einbahnstraße, auf Fußwegen oder das Fahren ohne Beleuchtung durch Radfahrer und die unachtsame bzw. falsche überquerung der Straße durch Fußgänger. Autofahrer dagegen ließen sich vom Irrglauben leiten, dass Radfahrer einen viel kürzeren Bremsweg benötigen und Fußgänger ohnehin stets wartepflichtig seien. Dabei werde häufig vergessen, dass alle Verkehrsteilnehmer, ob motorisiert oder per Pedes gleichermaßen Pflichten und Rechte im Straßenverkehr haben. Um diesen Grundgedanken der Straßenverkehrsordnung Nachdruck zu verleihen, kündigte Innenminister Klaus Jeziorsky heute eine Verkehrssicherheitsoffensive zur Senkung des Unfallrisikos von Radfahrern und Fußgängern an. Dazu werde die Polizei eine breitangelegte Aufklärungsinitiative, wie z. B. in Kindergärten, Schulen etc. starten. Obendrein werde sie den Verkehrsüberwachungsdruck auf die uneinsichtigen Verkehrsteilnehmer spürbar erhöhen und auf falsches Verhalten in diesem Verkehrssegment verstärkt hinweisen. Innenminister Klaus Jeziorsky: "Ein Fehlverhalten gerade im Miteinander von Fußgängern, Radfahrern und Kraftfahrzeugbesitzern kann schwerwiegende Folgen haben. Deshalb appelliere ich an alle Verkehrsteilnehmer, also Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer, auf einander mehr Rücksicht zu nehmen." Anlage: Verkehrsunfallgeschehen Zusammenfassung der Monate Januar bis April 2002 Jahr Vorjahr Trend 2002 2001 absolut in % 1. Verkehrsunfälle (gesamt), davon 27.574 28.768 -1.194 -4,15 1.1. auf BAB 1.277 1.578 -301 -19,07 1.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 7.087 7.157 -70 -0,98 1.3. Innerhalb geschlossener Ortschaften 19.210 20.033 -823 -4,11 2. VU mit Personenschaden, davon 3.172 3.189 -17 -0,53 2.1. auf BAB 168 198 -30 -15,15 2.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 1.085 1.171 -86 -7,34 2.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 1.919 1.820 99 5,44 3. Getötete (gesamt), davon 79 94 -15 -15,96 3.1. auf BAB 8 13 -5 -38,46 3.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 55 57 -2 -3,51 3.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 16 24 -8 -33,33 3.4. unter 15 Jahre 1 5 -4 -80,00 3.5. von 15 bis unter 18 Jahre 4 3 1 33,33 3.6. von 18 bis unter 25 Jahre 27 23 4 17,39 3.7. über 65 Jahre 14 14 0 0,00 4. Schwerverletzte (gesamt), davon 1.085 1.068 17 1,59 4.1. auf BAB 85 100 -15 -15,00 4.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 497 548 -51 -9,31 4.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 503 420 83 19,76 4.4. unter 15 Jahre 94 80 14 17,50 4.5. von 15 bis unter 18 Jahre 106 88 18 20,45 4.6. von 18 bis unter 25 Jahre 286 298 -12 -4,03 4.7. über 65 Jahre 92 90 2 2,22 5. Leichtverletzte (gesamt), davon 3.002 3.031 -29 -0,96 5.1. auf BAB 174 227 -53 -23,35 5.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 1.040 1.034 6 0,58 5.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 1.788 1.770 18 1,02 5.4. unter 15 Jahre 237 260 -23 -8,85 5.5. von 15 bis unter 18 Jahre 243 210 33 15,71 5.6. von 18 bis unter 25 Jahre 753 785 -32 -4,08 5.7. über 65 Jahre 195 174 21 12,07 Jahr Vorjahr Trend 2002 2001 absolut in % 6. VU mit Sachschaden (gesamt), davon 24.402 25.579 -1.177 -4,60 6.1. auf BAB 1.109 1.380 -271 -19,64 6.1.1. davon schwerwiegende VU 127 292 -165 -56,51 6.2. außerhalb geschlossener Ort schaften 6.002 5.986 16 0,27 6.2.1. davon schwerwiegende VU 478 604 -126 -20,86 6.3. innerhalb geschlossener Ort schaften 17.291 18.213 -922 -5,06 6.3.1. davon schwerwiegende VU 786 1.035 -249 -24,06 7. Hauptunfallursachen 7.1. Fahrtüchtigkeit gesamt, davon 736 775 -39 -5,03 7.1.1. Alkohol 714 767 -53 -6,91 7.1.2. Illegale Drogen 15 8 7 87,50 7.1.3. Alkohol und Drogen 7 0 7 7.2. Geschwindigkeit 3.651 5.236 -1.585 -30,27 7.3. Abstand 4.967 5.130 -163 -3,18 7.4. falsche Straßenbenutzung 1.113 1.310 -197 -15,04 7.5. überholen, Wiedereinordnen 905 1.018 -113 -11,10 7.6. Nebeneinander-, Vorbeifahren 724 786 -62 -7,89 7.7. Vorfahrt, Vorrang 2.540 2.826 -286 -10,12 7.8. Abbiegen 1.046 1.146 -100 -8,73 7.9. Wenden, Rückwärtsfahren 3.635 3.755 -120 -3,20 7.10. Ein- und Ausfahren 1.088 981 107 10,91 7.11. falsches Verhalten geg.Fußgänger 196 202 -6 -2,97 7.12. falsches Verhalten geg. Radfahrer 407 356 51 14,33 7.13. technische Mängel 99 118 -19 -16,10 7.14. falsches Verhalten der Radfahrer 392 382 10 2,62 7.15. falsches Verhalten der Fußgänger 193 158 35 22,15 7.16. Wildunfälle 2.736 2.384 352 14,77 8. Sonstiges 8.1. Trunkenheitsfahrt ohne VU, davon 2.776 2.887 -111 -3,84 8.1.1. Atemalkoholanalyse 846 715 131 18,32 8.2. Einfluß illegaler Drogen 74 101 -27 -26,73 8.3. Alkohol und Drogen 51 0 51 8.4. Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 4.274 4.456 -182 -4,08 8.4.1. aufgeklärte Fälle (auch wenn die Tatzeit vor dem Berichtszeitraum liegt) 2.472 2.409 63 2,62 Impressum: Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.lsa-net.de
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