Innenminister Jeziorsky startet die neue Verkehrssicherheitsaktion "Charmant im Straßenverkehr" und stellt die Verkehrsunfallbilanz für das erste Halbjahr 2002 vor
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 104/02 Magdeburg, den 26. Juli 2002 Innenminister Jeziorsky startet die neue Verkehrssicherheitsaktion "Charmant im Straßenverkehr" und stellt die Verkehrsunfallbilanz für das erste Halbjahr 2002 vor Innenminister Klaus Jeziorsky startete heute gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt, Dr. Friedrich Leffler, die neue Verkehrssicherheitsaktion "Charmant im Straßenverkehr". "Mit dieser Aktion soll das gegenseitige Verständnis zwischen Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger gefördert und Fehlverhalten vermindert werden", verdeutlichte Minister Jeziorsky eingangs. Den Auftakt bildet eine Plakataktion, bei der in 13 Städten auf Werbeträgern (City-Light-Flächen), in öffentlichkeitswirksamen Bereichen unter dem Motto "Charmant im Straßenverkehr" auf ein gemeinsames Miteinander im Straßenverkehr hingewiesen wird. Begleitend zur Plakataktion werden Flyer verteilt und 67 Busse landesweit auf der Heckfläche mit dem Motto der Aktion "Charmant im Straßenverkehr" versehen. Wer Verkehrssicherheit ernst nehme, müsse sich stets etwas Neues einfallen lassen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. "Deshalb haben wir", so Jeziorsky weiter, "gemeinsam mit den öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt für die Aktion "Charmant im Straßenverkehr" von Anfang an einen möglichst öffentlichkeitswirksamen Rahmen gesucht. Mit neuen Plakaten wenden wir uns insbesondere an die nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer, wollen aber natürlich auch die Kraftfahrer sensibilisieren." Mit diesem Vorhaben verbindet der Minister mittel- und langfristig die Hoffnung, eine deutliche Reduzierung des Unfallrisikos von Radfahrern und Fußgängern zu erreichen. Jeziorsky: "Seit nunmehr sieben Jahren führt Sachsen-Anhalt die landesweite Verkehrssicherheitsaktion "Einfach besser fahren. Ich mach mit" durch. Der Erfolg ist nicht ausgeblieben, wie es auch die Verkehrsunfallzahlen des ersten Halbjahres 2002 belegen. In Sachsen-Anhalt ereigneten sich in den ersten sechs Monaten (Vorjahreszahlen in Klammern) 42.303 Verkehrsunfälle (44.308) mit 129 Getöteten (155) und 6.711 (6.891) Verletzten. Das bedeutet: Rückgang der Gesamtzahl der Unfälle um 4,5 %, Abnahme der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 3,2 %, Rückgang bei den Getöteten um 16,8 %, Zunahme bei den Schwerverletzten um 1,3 %, Abnahme bei den Leichtverletzten um 3,9 %, positive Unfallentwicklung auf den BAB (- 11,8 %) Rückgang bei den Getöteten (- 10 %) Schwer- (-18,6 %) und Leichtverletzten (- 11,4 %), Rückgang der Anzahl der verunglückten Kinder um 16,9 %, Rückgang der Anzahl der verunglückten Personen im Alter von 18 bis 25 Jahren um 5,8 %. Aber eine deutliche Zunahme der Anzahl der verunglückten Personen in der Altersgruppe von 15 bis 18 Jahren um 9 %. Obwohl die Verkehrsunfallbilanz insgesamt einen positiven Trend aufweist, könne man sich nicht zufrieden zurücklehnen: Im Ländervergleich (bezogen auf das gesamte Jahr 2001) liege Sachsen-Anhalt noch immer mit 124 getöteten Personen auf 1 Million Einwohner an drittletzter Stelle vor Brandenburg (143) und Mecklenburg-Vorpommern (167). Der Bundesdurchschnitt lag im vergangenen Jahr bei 84 Getöteten auf 1 Million Einwohner. Das Unfallgeschehen in Sachsen-Anhalt wurde daher daraufhin analysiert, wo es Auffälligkeiten in der Entwicklung gibt. Bereits mit der im Mai vorgestellten Statistik habe man feststellen müssen, dass die Unfälle mit schwerem Personenschaden entgegen dem allgemein rückläufigen Trend innerorts zugenommen haben. Gleichzeitig war ein Anstieg der Hauptunfallursachen in Verbindung mit Radfahrern und Fußgängern auffällig. Eine nähere Unfallanalyse bestätigte die ersten Vermutungen, dass hier ein Zusammenhang besteht. Bei den sogenannten "ungeschützten" Verkehrsteilnehmern (Fußgänger und Fahrradfahrer) stellt die Polizei in diesem Jahr einen Anstieg der Unfallzahlen und der schweren Unfallfolgen fest. In Sachsen-Anhalt verunglückten allein im letzten Jahr 2.441 Radfahrer, 32 davon tödlich. In den ersten vier Monaten des Jahres 2002 (die aktuellen Halbjahresdaten liegen noch nicht vor) stieg der Anteil der verunglückten Radfahrer an der Anzahl der Gesamtverunglückten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 11,7 auf 13,4 Prozent. Besonders auffällig sei, dass die Anzahl der getöteten Radfahrer, entgegen dem abnehmenden Trend bei den Getöteten insgesamt (- 15 %), um 4 Getötete zunahm. Damit erhöhte sich der Anteil der getöteten Radfahrer von 7,5 auf 13,9 %. Noch gravierender ist der Verlauf bei den schwerverletzten Radfahrern. Hier ist im gleichen Zeitraum ein Anstieg von 115 auf 145 (+ 26 %) zu beklagen. Auffällig sei auch der hohe Anteil der von Fahrradfahrern selbstverschuldeten Unfälle. So nahm in den ersten vier Monaten des Jahres 2002 der Anteil der Radfahrer, die die Hauptverursacher von Unfällen mit Personenschaden waren, gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zu. Die den Radfahrern zugeordneten spezifischen Unfallursachen, wie z. B. falsche Straßenbenutzung + 40,6 %, Vorfahrtverletzung/Vorrang + 4 %, Fehler beim Abbiegen und Einordnen + 33,3 %, nehmen eine besorgniserregende Dimension an. "Dies ist nicht hinnehmbar! Die Polizei ist deshalb angewiesen worden, in diesem Jahr neben der heute vorgestellten Kampagne landesweit intensivere Verkehrskontrollen durchzuführen", so Minister Klaus Jeziorsky abschließend. Impressum: Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.lsa-net.de
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