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Magdeburg, den 22.08.2002

Hochwasser-Information 10/2002

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 527/02 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 527/02 Magdeburg, den 23. August 2002 Hochwasser-Information 10/2002 Aktuelle Informationen der Landesregierung zur Hochwasser-Situation in Sachsen-Anhalt Aktuelle Lage und Pegelstände Nach Informationen des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie werden die Elbepegel in Sachsen und Sachsen-Anhalt in den kommenden Tagen weiter sinken. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes kann es gebietsweise jedoch weiterhin zu möglichen Starkniederschlägen durch Gewitter kommen.Außerdem wird in der mittelfristigen Wetterprognose ab der kommenden Woche mit großflächigen langen Regenfällen in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten gerechnet. Bei Eintritt dieser Entwicklung wird durch die sächsischen Behörden weiterhin im Zusammenhang mit der immer noch hohen Ausgangswasserführung der Flussgebiete und hoher Bodenfeuchte vor erneutem Erreichen von Wasserstandsanstiegen bis in die Bereiche der Richtwerte der Alarmstufen 3 bzw. 4 gewarnt. Entgegen anderslautender Presseberichte konnten die Maßnahmen an der Deichbruchstelle Seegrehna (Kreis Wittenberg) bis jetzt nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Die Reduzierung des einströmenden Wassers wird lediglich durch fallende Wasserführung der Elbe hervorgerufen. Aktuell bestehen folgende Wasserstände (12.00 Uhr-Werte in m): Elbe bei Dessau 6,00 Elbe bei Wittenberg 5,51 Elbe bei Aken 6,27 Elbe bei Barby 6,05 Elbe bei Magdeburg 5,78 Elbe bei Niegripp 8,40 Elbe bei Tangermünde 7,16 Elbe bei Wittenberge 7,06 Wehr Quitzöbel gezogen: Hab und Gut von 20.000 Menschen geschützt Nach Angaben des Umweltministeriums wurde am vergangenen Dienstag erstmals die Wehrgruppe Quitzöbel (Landkreis Stendal) gezogen. Die Strategie ging auf: Den Elbscheitel wurde gekappt und dadurch das Hab und Gut von 20.000 Menschen in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen geschützet.Mit der Schließung eines Teilwehrs wurde am Freitagnachmittag das Ende der Rettungsaktion eingeleitet. "Das Wehr in Quitzöbel und das Pretziner Wehr sind jetzt in einem Atemzug zu nennen", sagte Umwelt- und Agrarministerin Petra Wernicke. Daehre: Verkehrsinfrastruktur schnellstmöglich wieder herstellen Die durch Hochwasser beschädigten Straßen in Sachsen-Anhalt sollen möglichst schnell wieder befahrbar gemacht werden. Der Gesamtschaden an der Verkehrsinfrastruktur könne zwar noch nicht exakt beziffert werden, sagte Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre. Der Finanzbedarf werde aber voraussichtlich bei mindestens einer bis anderthalb Milliarden Euro liegen. Allein um die Schäden an den wichtigsten Bundes- und Landesstraßen zu beseitigen, seien nach einer vorläufigen Schätzung knapp 55 Millionen Euro erforderlich. Das Ministerium für Bau und Verkehr habe zunächst fünf Millionen Euro für die Vorfinanzierung von besonders dringenden Maßnahmen bereitgestellt. Die ersten Arbeiten sollen am kommenden Montag an der weitgehend zerstörten L136 in der Ortslage Raguhn (Landkreis Bitterfeld) beginnen. (Weitere Informationen unter www.mwv.sachsen-anhalt.de ) Land übernimmt Bürgschaften für hochwassergeschädigte Unternehmen Sachsen-Anhalt übernimmt für Unternehmen, die durch das Hochwasser in Not geraten sind, Landesbürgschaften in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro. Das sagte Finanzminister Prof. Dr. Karl-Heinz Paque unter Hinweis auf eine neu beschlossene Richtlinie. Die Bürgschaften werden grundsätzlich als Ausfallbürgschaft übernommen und können im Einzelfall bis zu fünf Millionen Euro betragen. (Weitere Informationen unter www.fm.sachsen-anhalt.de ) Sozialminister regt Bildung eines Spendenkomitees an Sozialminister Gerry Kley hat die Bildung eines Spendenkomitees zur gerechten Verteilung der Geldspenden für die Hochwasser-Opfer angeregt. Am kommenden Dienstag werde er darüber mit den Landräten beziehungsweise Oberbürgermeistern der betroffenen Landkreise und kreisfreien Städte sowie der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege diskutieren, teilte das Sozialministerium mit."Es müssen zwischen den Beteiligten Standards und Verfahren zur Verteilung der Gelder abgestimmt werden, um Gerechtigkeit zu sichern", betonte er. (Weitere Informationen unter www.ms.sachsen-anhalt.de ) Schüler helfen Schülern Nach Informationen des Kultusministeriums wollen auch viele Schülerinnen und Schüler den Opfern der Hochwasserkatastrophe helfen. Sie wollen vor allem ihre Mitschüler aus betroffenen Schulen unterstützen. Zahlreiche Hilfsangebote sind bereits im Kultusministerium eingegangen, darunter auch von Schulen aus Hessen und Niedersachsen. Bislang ist in Sachsen-Anhalt ausschließlich die Grundschule in Dessau Waldersee betroffen. Wer hierfür spenden möchte, kann dies tun über die Stadtsparkasse Dessau, Konto-Nr. 30003048, BLZ 800 53 572, Verwendungszweck: "Grundschule am Luisium". Termine Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer nimmt am (morgigen) Samstag um 19.00 Uhr an der Benefizgala des Theaters der Landeshauptstadt Magdeburg für die Opfer der Flutkatastrophe in Sachsen-Anhalt teil. Böhmer wird ein Grußwort an die Gäste richten. Auch Finanzminister Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre, Innenminister Klaus-Jürgen Jeziorsky, Staatsminister Rainer Robra, Baustaatssekretär Dr. Hans-Joachim Gottschalk, Finanzstaatssekretär Ulrich Koehler, Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Reiner Haselhoff und die Staatssekretärin im Sozialministerium, Bärbel Freudenberg-Pilster, haben ihr Kommen zugesagt. Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke wird sich am (morgigen) Samstag ab 10.00 Uhr in Dessau-Waldersee über die Situation in der Region informieren. Besucht werden soll unter anderem die Hochwassereinsatzstelle in Dessau. Im Anschluss daran wird die Ressortchefin an die Deichbruchstelle fahren, um sich direkt vor Ort über die notwendigen Maßnahmen zu informieren. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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