Rückhaltebecken im Selketal Wernicke: Umweltverträglichen Kompromiss gefunden

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 063/03 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 063/03 Magdeburg, den 28. März 2003 Rückhaltebecken im Selketal Wernicke: Umweltverträglichen Kompromiss gefunden Umweltministerin Petra Wernicke hat den geplanten Bau von zwei grünen Rückhaltebecken bei Strassberg und oberhalb Meisdorf als umweltverträglichen Kompromiss bezeichnet: "Wir haben die ökonomisch und ökologisch günstigste Variante bevorzugt, um den Menschen im Harz höchstmöglichen Hochwasserschutz zu bieten." Wernicke hatte Anfang der Woche den Hochwasseraktionsplan Selke bestätigt. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz hatte zuvor Alternativvorschläge geprüft. Auf die Kritiken der Umweltverbände am Bau des Grünen Rückhaltebeckens Meisdorf erwidert Wernicke: "Niemand will eine Staumauer bauen, hinter der sich Schlamm- und Geröllmassen ansammeln. Das Rückhaltebecken ist vielmehr ein durchlässiger begrünter Erddamm (*) und für die Reinhaltung wird der Betreiber verantwortlich sein." Das Selketal werde seinen Charakter als attraktive Tallandschaft nicht verlieren. Für die Vorzugsvariante sprechen neben dem Kosten-Nutzen-Verhältnis auch der geringere Naturraumverbrauch. Das gelte gerade für das von Umweltverbänden kritisierte Rückhaltebecken Meisdorf, betont die Umweltministerin. Der Bau des Rückhaltebeckens Meisdorf würde ca. 6,6 Mio. ¿ kosten. Die Alternative, der Ausbau von Hochwasserschutzeinrichtungen in Meisdorf, Ermsleben, Reinstedt, Hoym, Gatersleben, Hausneindorf und Hedersleben würde mindestens 15,5 Mio. ¿ kosten. Das grüne Dammbauwerk in Meisdorf würde ca. 8.000 m2 Fläche verbrauchen. Die Alternative mit Maßnahmen in den 7 Ortslagen (und Eingriffen in 4 weitere Nebengewässer, Mühlgräben) mindestens 160.000 m2. Der Aktionsplan sieht vor, den Bau der Rückhaltebecken Strassberg und Meisdorf spätestens 2006 zu beginnen. Zuvor müssen vor allem naturschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchlaufen werden. Das Verfahren ist offen. Hintergrund 1994 hatte das Selkehochwasser mehrere Ortschaften schwer geschädigt und ca. 54 Mio ¿ Schäden verursacht. (*) Ein Grünes Rückhaltebecken ist ein begrünter Erddamm mit einem Durchlass, welches bei Hochwasser geschlossen werden kann. Es ist normalerweise trocken und nutzbar und behindert die Wanderung von Tier- und Pflanzenarten nicht. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mlu.lsa-net.de

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