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Magdeburg, den 09.04.2003

Fraunhofer Institut Magdeburg kooperiert mit führendem Forschungs- und Technologiezentrum Taiwans Energie aus Biomasse in Kleinanlagen

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 054/03 Magdeburg, den 10. April 2003 Fraunhofer Institut Magdeburg kooperiert mit führendem Forschungs- und Technologiezentrum Taiwans Energie aus Biomasse in Kleinanlagen Biomasse und Abfall fallen weltweit in Millionen Tonnen an, die in zunehmendem Maße die Umwelt belasten. Diese sekundären Stoffe durch innovative Technologien aufzubereiten und zum Beispiel für die Energieerzeugung zu nutzen, steht in vielen Ländern in den Arbeitsbüchern der Forschungs- und Technologieeinrichtungen. Während die Aufbereitung in großen Energieerzeugern verfahrenstechnisch weitgehend gelungen ist, tüfteln Experten international daran, Biomasse und Abfall auch für das Betreiben kleiner, dezentraler Anlagen zur Energiegewinnung aufzubereiten. In diese Richtung führt ein am Donnerstag, dem 10. April, auf der weltgrößten Industriemesse in Hannover unterzeichneter Vertrag zwischen dem Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und ¿automatisierung (IFF) und dem Industriellen Technologischen Forschungszentrum Taiwans (ITRI). In Gegenwart von Dr. Reiner Haseloff, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit , setzten Dr. Gerhard Müller vom Fraunhofer Institut Magdeburg sowie Dr. Liang-Han Hsieh, Europa-Repräsentant des taiwanesischen Instituts, ihre Unterschrift unter den Vertrag. Anstoß für die vertragliche Zusammenarbeit ist das gemeinsame Interesse an innovativen technologischen Linien zur effektiven Nutzung von Biomasse und Abfall für die Erzeugung von Wärme- und vor allem von Elektroenergie im technischen "Miniformat". Das Fraunhofer Institut Magdeburg bringt vor allem seine hervorragenden Ergebnisse bei der Entwicklung und Nutzung der Wirbelschichttechnologie ein, bei der das Institut eine führende Rolle in Europa einnimmt und über hervorragende Versuchsanlagen verfügt. Da die Temperaturen niedriger als bei vergleichbaren Anlagen liegen und weitaus weniger Schadstoffe in die Luft ausstoßen, werden besonders niedrige Emissionswerte durch die Wirbelschichttechnik erreicht. Damit ist diese Technik ein wirksamer Beitrag zum Umweltschutz. Das taiwanesische Institut, das mit seinen rund 6500 Wissenschaftlern als ein Silicon Valley im asiatischen Raum gilt, verfügt über ein weltweit anerkanntes technologisches Know-how zum Beispiel in der Energie- und Elektronikbranche, entwickelte unter anderem die Flachschirmbildtechnologie. Das neue Arbeitsfeld der Wirbelschichttechnik soll an diese erfolgreichen Produktentwicklungen anknüpfen. Beide Einrichtungen schlossen diesen Kooperationsvertrag auf der Basis einer Rahmenvereinbarung zwischen der Fraunhofer Gesellschaft Deutschlands mit insgesamt 57 Instituten und dem ITRI-Taiwan mit etwa analoger Struktur. Staatssekretär Dr. Haseloff bezeichnete den Vertragsabschluss als Initialzündend für die angewandte Forschungsarbeit über Ländergrenzen hinweg. "1922 wurde die Wirbelschichttechnologie in der Nähe Magdeburgs erfunden, geriet lange Zeit in Vergessenheit und erlebt nun wegen ihrer hervorragenden umwelttechnischen und energetischen Effektivität eine globale Renaissance. Der Weiterentwicklung dieser innovativen Technologie und Anwendung für die Stromerzeugung auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen und Abfällen dient auch die Zusammenarbeit mit der in Asien als Denkschmiede bezeichneten Forschungseinrichtung Taiwans". Mit diesen neuen Verfahren könnte ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden, und es erschlösse sich ein riesiger Absatzmarkt speziell in Asien, Europa, und Südamerika. Auch aus außenwirtschaftlicher Sicht hob Dr. Haseloff die Zusammenarbeit mit Taiwan hervor. So hätten sich die bilateralen Wirtschaftskontakte kontinuierlich entwickelt. Betrugen die Ausfuhren Sachsen-Anhalts nach Taiwan 1991 nicht einmal fünf Millionen Euro, erreichten sie 2002 bereits einen um das Sechsfache höheren Umfang. Die Einfuhren aus Taiwan stiegen im selben Zeitraum von nicht einmal zwei auf neun Millionen Euro an. Dr. Haseloff schätzte aber auch kritisch ein, dass trotz dieses Wachstums die möglichen Potenzen noch längst nicht erschlossen seien. Deshalb betrachte er diese enge wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit bei der Nutzung moderner Technologien für die Energieerzeugung sowie ihrem wirtschaftlichem Einsatz auf vielen Märkten als starken Impulsgeber für die bilateralen Beziehungen Sachsen-Anhalts und Taiwans. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstraße 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-43 16 Fax: (0391) 567-44 43 Mail: pressestelle@mw.lsa-net.de

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