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Magdeburg, den 15.04.2003

Innenminister Klaus Jeziorsky übergibt Anerkennungsurkunde der "Kulturstiftung Kaiser Otto"

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 067/03 Magdeburg, den 16. April 2003 Innenminister Klaus Jeziorsky übergibt Anerkennungsurkunde der "Kulturstiftung Kaiser Otto" Im Dezember 2001 schloss die Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" mit einem überwältigenden Erfolg: über 300.000 Besucher. Niemand - außer vielleicht der zweite Magdeburger "Otto", nämlich Otto von Guericke - hatte eine ähnliche Bedeutung für die Stadt Magdeburg wie Kaiser Otto. Aus diesem Grund soll eine Stiftung mit den Ziel der Förderung der kulturellen Vielfalt in der Stadt Magdeburg und der Bekanntmachung der Stadt Magdeburg als europäische Metropole des Mittelalters den Namen dieses Kaisers tragen. Innenminister Jeziorsky wird am Donnerstag, dem 17. April d.J., die Anerkennungsurkunde an die Stiftungsgründer im Rahmen einer Festveranstaltung übergeben, die im Kaiser-Otto-Saal im Kulturhistorischen Museum Magdeburg, Otto-von-Guericke-Str. 68, um 18:00 Uhr stattfindet. Die Stiftung verfügt über ein Vermögen von 236.000 Euro. Eine Hälfte des Betrages wird durch die Stadtsparkasse Magdeburg, die andere Hälfte von der Stadt Magdeburg eingebracht. Jeziorsky: "Die "Kulturstiftung Kaiser Otto" wird durch ihren Stiftungszweck und ihr vielfältiges Engagement Perspektiven in und für diese Region aufzeigen und dabei ein aktives Instrumentarium zur Belebung und Förderung der hiesigen Wirtschaft sein. Die Stadt Magdeburg soll u.a. anlässlich des Ottonen¿Jahres als kulturelles Zentrum bekanntgemacht werden. Mit diesem Ziel gründen die Landeshauptstadt Magdeburg und die Stadtsparkasse Magdeburg die "Kulturstiftung Kaiser Otto" mit Sitz in Magdeburg. Der Minister betonte: "In Sachsen-Anhalt gibt es 139 privatrechtliche und 21 öffentlich-rechtliche Stiftungen. Heute kommt eine weitere bürgerlich-rechtliche - die 140. - hinzu." Durch die Stiftung wird zukünftig der Kaiser-Otto-Preis an überregional bekannte Persönlichkeiten, die sich um die europäische Verständigung sowie um die Kultur und die kommunale Selbstverwaltung in Deutschland besonders verdient gemacht haben, vergeben. Noch im Jahr 1945 gab es auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt weit über 1.000 Stiftungen. Nur 72 dieser Stiftungen haben die DDR überlebt. Alle anderen wurden durch die Staatsorgane der DDR aufgelöst oder zur Selbstauflösung gezwungen. Das Vermögen wurde verstaatlicht. Kurz vor der Wiedervereinigung beschloss die Volkskammer der DDR das Gesetz über die Bildung und Tätigkeit von Stiftungen, das in Sachsen-Anhalt nach wie vor in Kraft ist, denn es ist ein Musterbeispiel einer Regelung, die den Anforderungen an Deregulierung und Entbürokratisierung in besonderem Maße gerecht wird. "Dieses kurze, schlanke Gesetz lässt sowohl den Stiftern als auch den Stiftungsbehörden größtmögliche Gestaltungs- und Handlungsspielräume. Allerdings werden wir unser Stiftungsgesetz in dieser Legislaturperiode überarbeiten, denn die bundesrechtlichen Vorgaben im BGB haben sich im letzten Jahr geändert," so der Innenminister. Einige Stiftungen unseres Bundeslandes seien weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt, z.B. die Franckeschen Stiftungen, die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz oder das weltbekannte Bauhaus Dessau. "Um einem Missverständnis vorzubeugen - Stiften ist keineswegs nur etwas für Wohlhabende! Wissen Sie, welcher Geldbetrag am Anfang der Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg stand? Auf den ersten Aufruf zur Beschaffung der Mittel, den Superintendent Gustav Adolf Pfeiffer Ende des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Sonntagsblättern veröffentlichte, erhielt er von einer Witwe aus Thüringen 5 Pfennig!," Das Beispiel zeige: Auch kleine und kleinste Beträge seien willkommen - ebenso natürlich das ehrenamtliche Engagement innerhalb einer Stiftung. Jedem, der sich Gedanken mache, was er selbst für einen Beitrag leisten kann, stünden die Stiftungsbehörden mit Rat und Tat zur Seite. Zusammenfassung Otto der Große deutscher König 936-973, Kaiser seit 962, * 23. 11. 912, ¿ 7. 5. 973 Memleben; Schon unter Heinrich I. wurde der mittelelbische Raum mehr und mehr zu einem Mittelpunkt des werdenden Reiches. Sein Sohn, Otto I., setzte ab 936 diese Politik fort und wählte Magdeburg zur Metropole seines Reiches. Bereits ein Jahr später gründete er hier ein Benediktinerkloster. Nachdem er 955 in der entscheidenden Schlacht auf dem Lechfeld die Ungarn besiegt hatte, nannte man ihn den "Großen". Danach errichtete er, wohl schon im Blick auf das geplante Erzbistum, eine reich ausgestattete kathedralartige Klosterkirche als königliche Begräbnisstätte. Aus Ravenna in Italien ließ er antike Säulen nach Magdeburg bringen und im Dom einbauen. Damit wollte er dokumentieren, dass er sich als rechtsmäßiger Nachfolger der römischen Cäsaren sah. Im Jahre 965 verlieh er dem Kloster Markt-, Münz- und Zollrecht, was zu einer schnellen wirtschaftlichen Entwicklung Magdeburgs beitrug. Schon 962 war Otto in Rom zum Kaiser gekrönt worden. Im Jahr 968 gründete er mit Einwilligung des Papstes, aber gegen den langen Widerstand des Erzbischofs von Mainz und des Bischofs von Halberstadt, das Erzbistum Magdeburg und verstärkte damit den Metropolcharakter dieser Stadt. Als er 973 in Memleben starb, brachte man seine Gebeine nach Magdeburg und bereitete ihm, seinem Wunsch gemäß, in der Krypta des Domes neben seiner ersten Gemahlin Editha die Grablege. Mit dem gotischen Neubau der Kathedrale ab 1209 erhielt der Kaiser seine letzte Ruhestätte im Hohen Chor in einem bescheidenen Stucksarg, abgedeckt mit einer antiken Marmorplatte. Ein Denkmal auf dem Magdeburger Domplatz erinnert an das Leben von Otto dem Großen." Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, wie es später genannt wurde, hörte erst 1806 auf zu bestehen. 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