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Magdeburg, den 21.07.2003

Innenminister Klaus Jeziorsky stellt die Straßenverkehrsunfallbilanz für das 1. Halbjahr 2003 vor

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 113/03 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 113/03 Magdeburg, den 22. Juli 2003 Innenminister Klaus Jeziorsky stellt die Straßenverkehrsunfallbilanz für das 1. Halbjahr 2003 vor Gesamtunfallzahl um 3,5 Prozent rückläufig Abnahme bei den Personenschadensunfällen um 5,7 Prozent - aber insgesamt zwei Verkehrstote mehr als im Vorjahr Besorgniserregende Zunahme bei den Verkehrstoten um rund 61 Prozent auf Innerortsstraßen Nach Auskunft von Innenminister Klaus Jeziorsky hat die Polizei mit 41.231 registrierten Verkehrsunfällen im 1. Halbjahr des Jahres eine - insgesamt beleuchtet - positive Verkehrsunfallbilanz auf Sachsen-Anhalts Straßen aufzuweisen. Das seien 3,51 Prozent oder 1.502 Unfälle weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (42.733 Unfälle). Diese Entwicklung sei vornehmlich auf den Rückgang bei den Unfällen mit Personenschaden von 5.278 (2002) auf 4.977 (2003) = -5,70 Prozent zurückzuführen. Besonders erfreulich sei dabei der Rückgang bei der Anzahl der Schwerverletzten von 1.805 im letzten Jahr verglichen mit 1.559 Schwerverletzten in diesem Jahr (-13,63 Prozent) bzw. bei den Leichtverletzten von 4.973 (2002) auf 4.810 (2003 = -3,28 Prozent. Getrübt werde diese Bilanz durch die Zunahme der im Straßenverkehr getöteten Personen von 130 (2002) auf 132 (2003) = +1,54 Prozent. Bei der Analyse der Unfälle, bezogen auf die örtlichkeit, fällt vor allem die besorgniserregende Zunahme bei den Verkehrstoten um 14 Personen von 23 (2002) auf 37 Getöteten in laufenden Jahr auf den sogenannten "Innerortsstraßen" ins Gewicht. Innenminister Klaus Jeziorsky: "Ein besonderes Problem stellt innerhalb von geschlossenen Ortschaften nach wie vor der Anstieg und das erhöhte Unfallrisiko von Radfahrern dar. So ist zum einen das Fehlverhalten gegen Radfahrer (+12,21 Prozent) und zum anderen aber auch das falsche Verhalten von Radfahrern (+8,97 Prozent) auffällig." Ursächlich dafür seien häufig die falsche Straßenbenutzung, das Fahren entgegen der Einbahnstraße, auf Fußwegen oder das Fahren ohne Beleuchtung durch Radfahrer. Autofahrer dagegen ließen sich vom Irrglauben leiten, dass Radfahrer einen viel kürzeren Bremsweg benötigen und sie ohnehin stets wartepflichtig seien. Dabei werde häufig vergessen, dass alle Verkehrsteilnehmer, ob motorisiert oder per Pedes gleichermaßen Pflichten und Rechte im Straßenverkehr haben. Dazu zähle auch, dass die innerörtlichen Höchstgeschwindigkeiten von vielen Fahrzeugführern zunehmend als Richtgeschwindigkeit oder Mindestgeschwindigkeit missverstanden werden. Um dieser Entwicklung gezielt entgegenwirken zu können, werde die Polizei den Verkehrsüberwachungsdruck zur Einhaltung der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten spürbar erhöhen. Die Verkehrsunfallentwicklung im überblick (Vorjahreszahlen in Klammern): insgesamt 41.231 Unfälle (42.733) mit 132 Getöteten (130) und 6.369 (6.778) Verletzten. Das bedeutet: Rückgang der Gesamtzahl der Unfälle um 3,5 Prozent Abnahme der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 5,7 Prozent Zunahme bei den Getöteten um 1,4 Prozent Abnahme bei den Schwerverletzen um 13,6 Prozent Abnahme bei den Leichtverletzten um 3,3 Prozent positive Unfallentwicklung auf den BAB (-3,0 Prozent) Rückgang der Anzahl der verunglückten Kinder um 7,0 Prozent Abnahme der Anzahl der verunglückten Personen in der Altersgruppe 15 bis 18 Jahre um 7,3 Prozent Zunahme der Anzahl der verunglückten Personen im Alter von 18 bis 25 Jahren um 0,8 Prozent Abnahme der Anzahl der verunglückten Senioren im Alter über 65 Jahren um 1,4 Prozent. Weiterhin unverändert hoch sei der Anteil von jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren (mit einem Bevölkerungsanteil von rund 8 Prozent) bei den sogenannten schwersten Folgen, denn in dieser Altersgruppe sei die Anzahl der Verunglückten mit 1.726 (2002 = 1.712) um 14 Personen erneut angestiegen. Nach wie vor sei jeder vierte Verunglückte und auch jeder vierte Getötete eine Person aus dieser Altersgruppe. Betrachtet man die Hauptunfallursachen insgesamt, so kann festgestellt werden, dass sowohl bei den Geschwindigkeitsunfällen mit +5,18 Prozent als auch bei den Wildunfällen mit +8,63 Prozent ein Anstieg zu verzeichnen ist, wobei die Anzahl der Unfälle, wo der Genuss von Alkohol bzw. der Einfluss illegaler Drogen auch in Kombination mit Alkohol festgestellt wurde, dagegen rückläufig ist. In 6.424 Fällen (2002: 6.392) wurde das unerlaubte Entfernen vom Unfallort bekannt. Das entspricht einem geringfügigen Anstieg um 32 Fälle. Die Aufklärungsquote beträgt in diesem Deliktbereich rund 50 Prozent. Verkehrsunfallgeschehen Zusammenfassung der Monate Januar bis Juni 2003 Jahr Vorjahr Trend 2003 2002 absolut in % 1. Verkehrsunfälle (gesamt), davon 41.231 42.733 -1.502 -3,51 1.1. auf BAB 1.972 2.033 -61 -3,00 1.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 10.822 10.753 69 0,64 1.3. Innerhalb geschlossener Ortschaften 28.437 29.947 -1.510 -5,04 2. VU mit Personenschaden , davon 4.977 5.278 -301 -5,70 2.1. auf BAB 275 282 -7 -2,48 2.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 1.711 1.735 -24 -1,38 2.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 2.991 3.261 -270 -8,28 3. Getötete (gesamt), davon 132 130 2 1,54 3.1. auf BAB 11 18 -7 -38,89 3.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 84 89 -5 -5,62 3.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 37 23 14 60,87 3.4. unter 15 Jahre 3 5 -2 -40,00 3.5. von 15 bis unter 18 Jahre 13 7 6 85,71 3.6. von 18 bis unter 25 Jahre 29 40 -11 -27,50 3.7. über 65 Jahre 26 19 7 36,84 4. Schwerverletzte (gesamt), davon 1.559 1.805 -246 -13,63 4.1. auf BAB 142 137 5 3,65 4.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 754 844 -90 -10,66 4.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 663 824 -161 -19,54 4.4. unter 15 Jahre 130 152 -22 -14,47 4.5. von 15 bis unter 18 Jahre 139 185 -46 -24,86 4.6. von 18 bis unter 25 Jahre 490 474 16 3,38 4.7. über 65 Jahre 128 171 -43 -25,15 5. Leichtverletzte (gesamt), davon 4.810 4.973 -163 -3,28 5.1. auf BAB 307 304 3 0,99 5.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 1.654 1.614 40 2,48 5.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 2.849 3.055 -206 -6,74 5.4. unter 15 Jahre 400 416 -16 -3,85 5.5. von 15 bis unter 18 Jahre 432 438 -6 -1,37 5.6. von 18 bis unter 25 Jahre 1.207 1.198 9 0,75 5.7. über 65 Jahre 351 322 29 9,01 6. VU mit Sachschaden (gesamt), davon 36.254 37.455 -1.201 -3,21 6.1. auf BAB 1.697 1.751 -54 -3,08 6.1.1. davon schwerwiegende VU 218 187 31 16,58 6.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 9.111 9.018 93 1,03 6.2.1. davon schwerwiegende VU 895 677 218 32,20 6.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 25.446 26.686 -1.240 -4,65 6.3.1. davon schwerwiegende VU 1.321 1.261 60 4,76 7. Hauptunfallursachen 7.1. Fahrtüchtigkeit gesamt, davon 1.092 1.197 -105 -8,77 7.1.1. Alkohol 1.069 1.165 -96 -8,24 7.1.2. Illegale Drogen 15 19 -4 -21,05 7.1.3. Alkohol und Drogen 11 15 -4 -26,67 7.2. Geschwindigkeit 5.356 5.092 264 5,18 7.3. Abstand 7.283 7.615 -332 -4,36 7.4. falsche Straßenbenutzung 1.790 1.801 -11 -0,61 7.5. überholen, Wiedereinordnen 1.375 1.430 -55 -3,85 7.6. Nebeneinander-, Vorbeifahren 1.269 1.128 141 12,50 7.7. Vorfahrt, Vorrang 3.903 4.075 -172 -4,22 7.8. Abbiegen 1.665 1.655 10 0,60 7.9. Wenden, Rückwärtsfahren 5.940 5.748 192 3,34 7.10. Ein- und Ausfahren 1.464 1.647 -183 -11,11 7.11. falsches Verhalten geg. Fußgänger 273 301 -28 -9,30 7.12. falsches Verhalten geg. Radfahrer 836 745 91 12,21 7.13. technische Mängel 155 159 -4 -2,52 7.14. falsches Verhalten der Radfahrer 875 803 72 8,97 7.15. falsches Verhalten der Fußgänger 223 277 -54 -19,49 7.16. Wildunfälle 4.685 4.313 372 8,63 8. Sonstiges 8.1. Trunkenheitsfahrt ohne VU, davon 4.030 4.241 -211 -4,98 8.1.1. Atemalkoholanalyse 1.416 1.289 127 9,85 8.2. Einfluß illegaler Drogen 144 103 41 39,81 8.3. Alkohol und Drogen 46 62 -16 -25,81 8.4. Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 6.424 6.392 32 0,50 8.4.1. aufgeklärte Fälle (auch wenn die Tat- zeit vor dem Berichtszeitraum liegt) 3.211 3.564 -353 -9,90 Impressum: Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.lsa-net.de

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