Staatssekretär Haseloff bei Bitterfelder Unternehmen Wirtschaftstalk zur Arbeitsmarktpolitik
Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 153/03 Magdeburg, den 5. August 2003 Staatssekretär Haseloff bei Bitterfelder Unternehmen Wirtschaftstalk zur Arbeitsmarktpolitik Magdeburg/Bitterfeld . Staatssekretär Dr. Reiner Haseloff hat sich heute über die wirtschaftliche Entwicklung in Bitterfeld informiert. Auf dem Programm stand unter anderem der Besuch der Babcock Industrierohrleitungsbau GmbH, deren Existenz vor einem Jahr durch die Insolvenz des Babcock Borsig Konzerns unmittelbar bedroht war. "Die Landesregierung hat sich positiv zum Erhalt der Arbeitsplätze und des Standortes Bitterfeld positioniert", betonte Haseloff. Geschäftsführer Lutz Zschoch bedankte sich für die Unterstützung und sagte: "Die Landesbürgschaft war eine schnelle und wirkungsvolle Hilfe nicht nur zur unmittelbaren Sicherung von 220 Arbeitsplätzen in Bitterfeld. Sie hatte vor allem auch eine Signalwirkung nach Nordrhein-Westfalen, so dass letztlich der Fortbestand der in der Babcock Rohrbaugruppe verbundenen Unternehmen insgesamt gesichert werden konnte. Darüber hinaus hat die Landesbürgschaft unmittelbar dazu beigetragen, eines der damals wichtigsten Projekte trotz der drohenden Insolvenz termin- und qualitätsgerecht abzuwickeln. Dies hat dem Unternehmen sehr viel Respekt und Anerkennung vom damaligen Auftraggeber und seinem Endkunden eingebracht." Der Landtagsabgeordnete Lars-Jörn Zimmer hob hervor, dass der Rohrleitungsbau in der Region eine lange Tradition habe. "Gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium ist es uns gelungen, eine tragbare Lösung für die Zukunft des Unternehmen zu erarbeiten, alle Arbeitsplätze zu retten und damit die vorhanden Kompetenzen zu erhalten", so Zimmer. Bei einem Gespräch bei der Firma Erd- und Tiefbau Bitterfeld ETB standen Probleme des Bauwesens und des Handwerks im Mittelpunkt. So wurden über die Ausbildungsvergütungen und Möglichkeiten der Teilnahme an europaweiten Ausschreibungen gesprochen. Zudem stand die Handwerksordnung im Mittelpunkt. Haseloff betonte, dass der Standpunkt der Landesregierung eindeutig ist: "Mit der Handwerksordnung wurden früh Maßstäbe für Qualitätsarbeit gelegt. Der Meister mit seiner dreifachen Qualifikation als Spezialist für sein Fachgebiet, Ausbilder und Unternehmer ist ein einmaliges Erfolgsmodell für Deutschland. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass hieran nicht gerüttelt wird." Am Abend standen Haseloff und Zimmer während eines Wirtschaftstalks Rede und Antwort zur Arbeitsmarktpolitik. "Bitterfeld ist ein Beispiel für einen harten, letztlich aber auch erfolgreichen Strukturwandel einer ehemals ganz und gar auf die Chemie ausgerichteten Region", stellte Haseloff fest. Er hob hervor, dass auf dem Areal des Chemieparks zwar noch reichliches Ansiedlungspotenzial bestehe, aber schon jetzt wieder 10.000 Menschen in 350 Firmen arbeiten. "Mit finanzieller Unterstützung des Landes sind hier industrielle Leuchttürme entstanden, die mittelständische Investitionen nach sich ziehen", so der Staatssekretär. Ausdrücklich würdigte der Staatssekretär das anhaltende Umsatzwachstum im verarbeitenden Gewerbe im Landkreis Bitterfeld. Bemerkenswert dabei sei die hohe Exportquote von 27 Prozent, die damit über dem Landesdurchschnitt von 20,1 Prozent liegt. Auch das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen liegt mit mehr als 44.000 Euro über dem Landesdurchschnitt von 41.000 Euro. Dennoch sei nicht zu übersehen, dass die Arbeitslosenquote deutschlandweit derzeit höher ist als noch vor einem Jahr. Haseloff führte das darauf zurück, dass die Reformansätze der Bundesregierung, insbesondere die Hartz-Instrumente, kaum Wirkung zeigen würden. Auch die Personal-Service-Agenturen hätten, wie befürchtet, bisher nicht die erhoffte Dynamik des Arbeitsmarktes gebracht. Haseloff: "Deutschland leidet weniger unter einem Vermittlungsproblem, sondern vielmehr unter Wachstumsschwäche, Bürokratie und überregulierung." Zudem wären in Sachsen-Anhalt knapp 15.000 Menschen weniger arbeitslos, wenn der Bund nicht so stark bei arbeitsmarktpolitischen Instrumenten wie beruflicher Fortbildung, ABM und SAM gekürzt hätte. Allein im Landkreis Bitterfeld sank die Zahl der Teilnehmer an diesen Maßnahmen binnen Jahresfrist um 972. Haseloff: "Oberste Priorität für die Landesregierung hat eindeutig der erste Arbeitsmarkt. Dennoch sind wir angesichts fehlender Arbeitsplätze auch weiterhin auf arbeitsmarktpolitische Maßnahmen angewiesen." Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstraße 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-43 16 Fax: (0391) 567-44 43 Mail: pressestelle@mw.lsa-net.de
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