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Aschersleben, den 19.08.2003

Mit Humor und australischem Charme

Fachhochschule der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt - Pressemitteilung Nr.: 30/03 Aschersleben, 19. August 2003 Mit Humor und australischem Charme Können sie sich vorstellen, sich wie eine junge Katze vor einer Reihe von Schäferhunden zu fühlen? Und was hat dieser Vergleich mit der Arbeit eines Polizeistaatsanwaltes zu tun? Nun, dass vermittelte den Zuhörern in einem interessanten Wechsel zwischen nötigem Ernst und auflockerndem Humor der Polizeistaatsanwalt Gordon Porter. Dieser befand sich in Begleitung seiner Frau und seines Neffen aus seinem Heimatland Australien, Bundesstaat Victoria kommend, auf einer privaten Urlaubsreise durch mehrere Länder Europas. Auf Einladung von Jan Schürmann erklärte er sich bereit, einen Vortrag über seine Tätigkeit im ländlichen Gebiet Victorias zu halten. Manfred Streuber der sich bereit erklärte, konsekutiv zu übersetzen und ich hatten die Gelegenheit Gordon Porter gemeinsam in einem persönlichen Treffen kennen zu lernen. In lockerer Atmosphäre wurden wir dabei auf den zu erwartenden Vortrag eingestimmt. Gordon Porter erläuterte den Zuhörern die politische Gliederung seines Heimatlandes, den Aufbau der australischen Polizei sowie insbesondere die Arbeit eines Polizeistaatsanwaltes. Dabei wurden interessante Themenbereiche angesprochen. Wir erinnern uns, dass man auch in der Bundesrepublik Deutschland immer wieder darüber diskutierte, entweder der Polizei mehr Kompetenz bei der Verfolgung leichter Straftaten zu geben oder besondere Bereiche in den Staatsanwaltschaften zu schaffen, die dadurch sicherstellen, dass solche "leichten Verfahren" beschleunigt bearbeitet und abgeschlossen werden können. Genau dieses Ziel kennzeichnet die Tätigkeit von Gordon Porter. Leichte Straftaten, die außerdem über eine klare Beweislage verfügen, werden durch ihn vor dem Gericht als Staatsanwalt vertreten. Dadurch werden die Staatsanwaltschaften in den höheren Instanzen entlastet, der Abschluss des Verfahrens nicht durch unnötige Wartezeiten wegen überlastung der Staatsanwaltschaft hinausgezögert und natürlich die erzieherische Wirkung solcher Maßnahmen eher erreicht. In seinem Vortrag ging er auch auf einen seiner ersten Fälle ein. Er erinnerte sich daran, dass ihm ein erfahrener Kollege sagte, er solle sich nicht in die Enge treiben lassen und ruhig seine Linie verfolgen. Als er dann in den Gerichtssaal trat sah er sich zwischen dem Richter und einer Gruppe von ca. 30 "Hells Angels" stehen. Und da eben fühlte er sich wie eine kleine Katze vor einer Reihe Schäferhunde. Im Weiteren ging er auch auf die Besonderheit des Umgangs mit den Ureinwohnern Australiens, den Aborigines ein. Er beschrieb eine besondere Form des Gerichts, das Koori Court. Hier muss man sich eine Art runden Tisch vorstellen, an dem die Vertreter des Stammes, die Familien der Täter und der Opfer gemeinsam mit dem Staatsanwalt und dem Richter sitzen und über eine begangene Straftat eines Aborigine entscheiden. Dabei kommt es darauf an, die Ursachen für sein Verhalten zu erfahren und die Tat zu verurteilen nicht aber den Menschen. Zum Ende seines Vortrages gab er dem Auditorium die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Davon wurde auch von Seiten der Studierenden, den Vertretern der Staatsanwaltschaft Halle und anderen Gästen aus dem Land Sachsen-Anhalt und Brandenburg Gebrauch gemacht. Sollte sich in der Zukunft einmal in Deutschland eine ähnliche Organisationseinheit in der Polizei bilden, so werden wir uns gern an den Vortrag von Gordon Porter erinnern Martin Zimmermann Impressum: Fachhochschule der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Schmidtmannstraße 86 06449 Aschersleben Tel: 03473-960312 Fax: 03473-960305 Mail: pressestelle@fhs.pol.lsa-net.de

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