: 136
Magdeburg, den 07.09.2003

Innenminister Klaus Jeziorsky eröffnete "Tag der Heimat" in Magdeburg

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 136/03 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 136/03 Magdeburg, den 6. September 2003 Innenminister Klaus Jeziorsky eröffnete "Tag der Heimat" in Magdeburg Heute eröffnete Innenminister Klaus Jeziorsky den "Tag der Heimat" des Bundes der Vertriebenen, Landesverband Sachsen-Anhalt, und überbrachte die Grüße des Ministerpräsidenten und der Landesregierung. "Sie sind heute in Magdeburg zusammengekommen, weil Sie die Gedanken an Ihre Heimat auch 58 Jahre nach der Flucht und Vertreibung im Herzen tragen. Heute ist jedoch nicht nur ein Tag des Wiedersehens und des Erinnerns, sondern vor allem auch ein Tag des Gedenkens der Tragödie von Flucht und Vertreibung Millionen Deutscher aus Pommern, Ost- und Westpreußen, aus Schlesien, aus dem Sudetenland sowie aus anderen Regionen und Ländern Ost- und Südosteuropas," so der Minister. Heimat - diese schlichte Vokabel beschreibe, was tief in der Seele der Menschen verankert sei. "Nicht irgend ein Stück Erde, nicht irgend ein Haus, sondern Düfte, Wiesen, Wälder und Menschen gehören dazu. Heimat, das ist ein Ort der Geborgenheit, der Vertrautheit. Wird der Mensch heimatlos," so Jeziorsky, "wird diese Geborgenheit mit Gewalt entrissen, erzeugt es einen tiefen Schmerz. Nichts drückt das besser aus als der Begriff Heimweh." Doch es dürfe nicht vergessen werden, dass Deutschland unter dem Hitlerregime den Zweiten Weltkrieg angezettelt habe, der so viel Unheil über Millionen von Menschen in der ganzen Welt gebracht habe. Jeziorsky: "Durch die engagierte Arbeit im Landesverband halten sie nicht nur den Gedanken an das Schicksal der Vertriebenen aufrecht, sondern schlagen auch Brücken zu den Menschen in der alten Heimat. Ihr Schicksal hat sie nicht daran gehindert, die Verständigung mit unseren Nachbarn im Osten zu suchen. Sie haben eine Vielzahl freundschaftlicher Kontakte zu den Menschen aufgebaut, die jetzt in ihrer alten Heimat leben. Diese Kontakte erleichtern es uns heute, auf dem Weg der Versöhnung mit dem Ziel eines geeinten Europas voran zu schreiten. Was die Heimatvertriebenen auf diesem Gebiet geleistet haben, ist bemerkenswert. Sie können stolz darauf sein. Ich möchte daher heute die Gelegenheit nutzen, um Ihnen für Ihr bisheriges Engagement zu danken, auch all jenen, die durch ihre ehrenamtliche Arbeit dazu beigetragen haben, die Erinnerung an das Vertreibungsschicksal wachzuhalten. Ich danke aber auch dafür, dass sie für eine länderübergreifende Versöhnung und ein geeintes Europa, ohne Krieg, ohne Unterdrückung und Vertreibung, eintreten." Der Bundesrat habe die Bundesregierung aufgefordert, den 5. August zum "Nationalen Gedenktag für die Opfer von Vertreibung" zu bestimmen. Diese Initiative sei von Jeziorsky ausdrücklich unterstützt worden. Damit sollen für die Vergangenheit und für die Zukunft alle Maßnahmen von Vertreibung ¿ sowohl national als auch international ¿ geächtet und der Opfer gedacht werden. Der Ausgang dieser Initiative bleibe abzuwarten. Von den 1949 in Sachsen-Anhalt lebenden 4,3 Millionen Menschen waren etwas über eine Million Vertriebene. Die Vertriebenen in der DDR hatten es, im Gegensatz zu den Vertriebenen im Westen Deutschlands, in vielerlei Hinsicht schwerer. Ab 1948 wurden die Vertriebenen in der DDR als eingegliedert betrachtet und die Umsiedlerstellen aufgelöst. So sollte das Vertriebenenproblem allmählich aus dem Blick der öffentlichkeit verschwinden. Nachdem die SED ab 1948/49 die Integration dieser Menschen für abgeschlossen erklärt hatte, gab es für sie keinen Grund mehr, in ihrer politischen Arbeit gesondert auf die Vertriebenen einzugehen. Die Wahrung und das Gedenken an die Vertreibung passte in vielerlei Hinsicht nicht in das politische Konzept der DDR. Im Westen lagen die Dinge anders. Die noch junge Bundesrepublik erhob zwar nicht den Anspruch, Heimat zu sein. Sie nahm jedoch Anteil am Schicksal der Vertriebenen und sah darin einen Teil gesamtdeutschen Schicksals. Impressum: Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.lsa-net.de

Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung