Toben macht schlau? Sozialministerium startet Sport-Projekt in Kindertagesstätten / Minister Kley: Bildung durch Bewegung fördern
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.: 111/03 Ministerium für Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 111/03 Magdeburg, den 10. September 2003 Toben macht schlau? Sozialministerium startet Sport-Projekt in Kindertagesstätten / Minister Kley: Bildung durch Bewegung fördern Magdeburg. Toben macht schlau? Wie steht es um die Fähigkeit von Kindern, rückwärts zu gehen? Sind unsere Kinder zu dick? In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Diskussion in Deutschland, wenn über Bewegungserziehung und Sportförderung von Kindern im Vorschulalter die Rede ist. Allerdings fehlen differenzierte wissenschaftlich fundierte Aussagen zur Bewegungserziehung von Kindern bis zum Schuleintritt. Deshalb hat das Sozialministerium gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg das Projekt "Bildung durch Bewegung in Kindertagesstätten" auf den Weg gebracht. Sozialminister Gerry Kley sagte am Mittwoch in Magdeburg: "Bewegungsmangel ist inzwischen eine Zivilisationserscheinung, die bereits bei Kleinkindern zum Tragen kommt. Die Folgen sind unübersehbar: Jedes 5. Kind ist zu dick und elementare motorische Fähigkeiten bei Schulanfängerinnen und Schulanfängern nicht mehr wie früher vorhanden. Nicht zuletzt hat der vierte Gesundheitsbericht Sachsen-Anhalts hier alarmierende Signale gegeben." Kley machte deutlich, dass das Projekt ein wichtiger Baustein zur Profilierung des Bildungsangebotes im Rahmen der Kinderbetreuung sei. Es käme darauf an, die Bewegungserziehung in den KiTas so zu qualifizieren, dass Grob- und Feinmotorik der Mädchen und Jungen sowie kognitive, emotionale und soziale Fähigkeiten gestärkt würden. Nicht zuletzt sei auch von positiven Effekten auf den Gesundheitszustand der Kinder auszugehen. Kley hob hervor, dass das Land mit diesem Projekt auch einen Beitrag zum Europäischen Jahr der Erziehung durch Sport 2004 leiste. Der Magdeburger Sportwissenschaftler Prof. Dr. Rüdiger Heim betonte: "Es ist unbestritten, dass körperliche Aktivitäten, Bewegungserziehung und kindliche Entwicklung eng mit einander verwoben sind. Das sportpädagogische Vorhaben in den KiTas Sachsen-Anhalts zielt deshalb darauf ab, Bewegungsbildung der Kinder als Teil ihrer gegenwärtigen und späteren Sportaktivitäten zu begreifen und zum anderen als Beitrag zu ihrer individuellen Förderung - von körperlich-motorischen bis hin zu kognitiven, emotionalen und sozialen Aspekten - zu betrachten." Das Projekt gliedert sich in drei Phasen. Zunächst sollen in einer ersten Stufe die Ausgangsbedingungen in den KiTas analysiert, Bausteine für einen Bildungsplan sowie alltagstaugliche und praxisnahe Fort- und Weiterbildungskonzepte für Erzieherinnen entwickelt werden. Anfang 2004 ist vorgesehen, beide Konzepte über einen Zeitraum von zwei Jahren in ausgewählten Kindereinrichtungen zu testen. Auf der Grundlage der gewonnenen Erfahrungen ist danach geplant, den Bildungsplan in allen Kindertagesstätten Sachsen-Anhalts einzuführen. Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf rund 220.000 Euro. Dr. Rüdiger Heim ist Professor für Sportpädagogik und Sportsoziologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Er gilt nicht nur aufgrund seiner Beteiligung am Bundesprojekt "Schulsport in Deutschland" als Kenner der Materie, sondern hat auch Publikationen zum Thema vorgelegt ("Sportpädagogische Kindheitsforschung", "Körperliche Aktivitäten und kindliche Entwicklung - Zusammenhänge und Effekte") Impressum: Ministerium für Gesundheit und Soziales Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.lsa-net.de
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