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Magdeburg, den 17.09.2003

Koordinierungsgruppe Himmelsscheibe Große Pläne für attraktive Region

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 183/03 Magdeburg, den 18. September 2003 Koordinierungsgruppe Himmelsscheibe Große Pläne für attraktive Region Der Fundort der Himmelsscheibe von Nebra wird zum Touristen-Magnet. Großen Zuspruch finden die Führungen zu den Ausgrabungsstellen, verbunden mit interessanten Entdeckungen am Wegesrand. Sie finden jeweils Samstags und Sonntags von Kleinwangen aus statt. Auch Dr. Harald Meller, der Leiter des Landesamtes für Archäologie, bestätigt das ungebrochene Interesse am sensationellen Fund im Naturpark Saale-Unstrut-Triasland: 40 Vorträge vor Hunderten von Zuhörern hat er schon gehalten. Die Einladungen werden sich häufen, denn Meller hat bald äußerst interessante Neuigkeiten über Herkunft, astronomische Deutung und Beschaffenheit des Bronzezeit-Fundes zu verkünden. Im November will er darüber die Medien informieren. Bislang kommen vorwiegend Individualtouristen zum Mittelberg bei Nebra. Veranstalter von Busreisen signalisieren zwar Interesse, aber dafür muss auch die Infrastruktur stimmen ¿ von der Anfahrt bis zur Attraktivität der Präsentation. Mitte dieses Jahres hat sich deshalb unter Leitung von Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberger eine "Koordinierungsgruppe Himmelsscheibe" konstituiert. Ihr gehören neben Staatssekretär Wolfgang Böhm vom Kultusministerium Vertreter der Landkreise, des Naturparks, des Regierungspräsidiums, des Landesamtes für Archäologie, des Landesforstbetriebs, der Landesmarketinggesellschaft und des Landestourismusverbandes an. Minister Rehberger hat als Marschrichtung vorgeben: "Wir müssen so rasch wie möglich die Infrastruktur vor Ort gestalten ¿ nicht erst nächstes Jahr, sondern unverzüglich. Und wir müssen insgesamt weit mehr bieten als derzeit, damit der Touristenstrom ständig wächst. Das ist ein längerfristiges Ziel." Erste, schnell zu realisierende Ergebnisse sind sichtbar: Schilder führen Touristen zum Fundort und informieren über den Fund und seine Bedeutung als älteste Abbildung des Kosmos. Ein forstlicher Lehrpfad entsteht, Radwege werden ausgebaut. 2004 wird die Kreisstraße zwischen Nebra und Wangen instandgesetzt. In Kleinwangen soll ein Parkplatz auch für Busse entstehen. Der örtliche Tourismusverband bastelt mit der Hotellerie an Pauschalangeboten, die Touristen zum mehrtägigen Verweilen einladen. Bisher war Nebra mit seinen landschaftlichen Reizen und den einmaligen archäologischen Fundstellen im Umland eher eine Durchfahrtsstation auf dem Weg nach Leipzig. Das soll sich dauerhaft ändern. Schließlich wurde bei Goseck, ebenfalls im Naturpark Saale-Unstrut-Triasland, inzwischen auch das wahrscheinlich älteste Sonnenlaboratorium Europas gefunden. Das schreit geradezu nach angemessener touristischer Erschließung und Vermarktung der gesamten Region. Erste Konzepte konnte die Koordinierungsgruppe jetzt beraten. In Kleinwangen, so die Pläne, soll ein auch architektonisch interessantes Wissenschaftszentrum errichtet werden, das den Besuchern Auskunft gibt über die bronzezeitliche Besiedlung der Region, alles Wissenswerte über die Himmelsscheibe und den Stand der Astronomie zur Bronzezeit. Harald Meller vom Landesamt für Archäologie hat dafür bereits Skizzen eines Rundbaus entworfen, der in einen Hügel eingebettet ist. Er hat auch ganz klare Vorstellungen, die dieses Museum vor Ort eingerichtet werden müsste. Natürlich muss hier auch eine originalgetreue Nachbildung des Sensationsfunds zu sehen sein. Als weiteres touristisches Angebot könnte auf dem immerhin 2,5 Kilometer langen Weg vom Parkplatz zum Fundort der Himmelsscheibe ist ein Pflanzengarten, in dem Nutzpflanzen sowie wichtige genutzte Wildpflanzen der Bronzezeit angebaut werden ¿ Einkorn, Emmer, Rispenhirse, Schlafmohn und Ackerbohne zum Beispiel. Die Gastronomie an diesem Ort könnte Backwaren und Gerichte aus diesen Pflanzen anbieten. Im Gespräch ist auch eine Aussichtsplattform mit Blick auf Memleben und die Kaiserpfalz sowie die Rekonstruktion einer bronzezeitlichen Siedlung, hier gibt es aber noch Klärungsbedarf. Insgesamt gilt für all die kleinen und großen Pläne, wie Landrat Harri Reiche vom Burgenlandkreis betont: "Es muss bezahlbar sein, und es darf nicht zur einer Dauerbelastung der Kommunen führen." Studien sollen jetzt den Finanzbedarf ermitteln. Bei der nächsten Beratung im November ist die Koordinierungsgruppe dann schon ein Stück näher dran an Entscheidungen, die der Attraktivität der Region Rechnung tragen. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstraße 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-43 16 Fax: (0391) 567-44 43 Mail: pressestelle@mw.lsa-net.de

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