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Magdeburg, den 14.10.2003

frauenfachforum 2003: "Halt Gewalt!" Minister Kley präsentiert neue Kampagne gegen häusliche Gewalt: "Nischendenken passé?fff gibt Landesprogramm neue Impulse und betritt sensibles Neuland"

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.: 126/03 Ministerium für Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 126/03 Magdeburg, den 13. Oktober 2003 frauenfachforum 2003: "Halt Gewalt!" Minister Kley präsentiert neue Kampagne gegen häusliche Gewalt: "Nischendenken passé¿fff gibt Landesprogramm neue Impulse und betritt sensibles Neuland" Magdeburg. Halt Gewalt! ¿ Unter diesem Motto steht das f rauen f ach f orum 2003, das Frauenminister Gerry Kley am Montag in Magdeburg eröffnete. Das Motto ist zugleich Slogan der neuen Öffentlichkeitskampagne "Keine Chance für häusliche Gewalt", die Kley präsentierte. Mit neuem Infomaterial und einem speziellen Internetauftritt unter www.halt-gewalt.de sollen Opfer häuslicher Gewalt künftig noch besser über ihre Rechte und Möglichkeiten informiert werden. Der Minister machte deutlich, dass das "Landesprogramm zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder" gezielt weiter entwickelt werden müsse. Dazu biete das diesjährige f rauen f ach f orum beste Chancen: "Gewalt hat viele Gesichter. Sie reicht von Psychoterror bis hin zu massiver Gewalttätigkeit. Wir müssen Opfer häuslicher Gewalt vor allem wirklich erreichen, um sie so umfassend wie möglich über ihre Rechte nach dem neuen Gewaltschutzgesetz informieren sowie Hilfsangebote und bestehende Netzwerke bekannter machen zu können." Kley betonte: "Das Nischendenken ist passé. Wir wollen künftig auch Bereiche hinterfragen, die bislang kaum beachtet wurden. Dazu gehören beispielsweise Themen wie "Gewalt an Pflegebedürftigen" oder "Gewalt in der Schwangerschaft". Das ist sensibles Neuland, das wir hier betreten."   Kley ging weiter auf die Notwendigkeit ein, landesweit ein funktionierendes Netzwerk zur Intervention und Prävention in Fällen häuslicher Gewalt auszubauen: "Hier haben wir eine weitere wichtige Etappe genommen, indem wir neben der Interventionsstelle in Halle nun jeweils eine in den Regionen Magdeburg und Dessau geschaffen haben. Der pro-aktive Ansatz der Interventionsstellen eröffnet die Chance, auch Frauen zu erreichen, die nicht von allein eine Beratungsstelle aufsuchen würden und somit noch jahrelang der häuslichen Gewalt ausgeliefert wären." Der Minister verwies darauf, dass ca. 160 Frauen und vier Männer seit Bestehen der Interventionsstelle in Halle im Juli 2002 dort die Möglichkeit einer Beratung nutzten. Dabei wurden Betroffene nach erfolgtem Polizeieinsatz durch die Polizei, aber auch durch andere Institutionen an die Interventionsstelle vermittelt oder meldeten sich selbst. Das Angebot der Interventionsstellen sei zudem eingebettet in die im Juni vom Landtag beschlossene Änderung des Gesetzes über die öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landes Sachsen-Anhalt (SOG), nach dem Polizisten einen Gewalttäter bis zu 14 Tage  aus der gemeinsamen Wohnung verweisen können. "Alle diese Maßnahmen und neuen Möglichkeiten belegen", so Minister Kley, "dass es uns immer besser gelingt, Netzwerkstrukturen noch konsequenter auszubauen." Bester Ausdruck der Vernetzung seien in diesem Jahr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des fff , die aus den verschiedensten Berufen, Bereichen und Institutionen kommen. Zum diesjährigen fff gingen rund 200 Teilnahme-Zusagen ein, so dass erstmals ein Anmeldestopp ausgesprochen werden musste. Neben Teilnehmerinnen aus den frauenpolitischen Bereichen (Frauenhäuser, Beratungsstellen gegen sexualisierten Missbrauch, kommunale Gleichstellungsbeauftragte) sind Repräsentanten von  Polizei, Justiz (Rechtsanwälte, Amtsrichter, Staatsanwälte, Sozialer Dienst der Justiz) von Schwangerschaftsberatungen, aus dem Kinderschutz- und Familienbereich und aus den Landtagsfraktionen sowie Lehrkräfte und  verschiedene Verbände (Verband "Anwalt des Kindes", Weißer Ring) bei der Tagung vertreten. Hintergrund Die Landesregierung hatte im November 2002 eine Fortführung des  Landesprogramms zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder bis Ende 2004 beschlossen. Das f rauen f ach f orum findet in Sachsen-Anhalt seit 1995 alle zwei Jahre und nunmehr zum fünften Mal statt. In den Vorjahren ging es unter anderem um Themen wie "Erwerbsarbeit für Frauen" oder "Gleichstellungspolitik unter rechtlichen Aspekten". Das fff ist die landesweit größte Fachveranstaltung für gleichstellungspolitische Akteurinnen. Impressum: Ministerium für Gesundheit und Soziales Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.lsa-net.de

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