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Magdeburg, den 21.10.2003

Innenminister Klaus Jeziorsky stellt die Straßenverkehrsunfallbilanz für das III. Quartal 2003 vor

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 159/03 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 159/03 Magdeburg, den 22. Oktober 2003 Innenminister Klaus Jeziorsky stellt die Straßenverkehrsunfallbilanz für das III. Quartal 2003 vor Gesamtunfallzahl um 4,2 Prozent rückläufig Abnahme bei den Personenschadensunfällen um 4,7 Prozent - aber insgesamt 14 Verkehrstote mehr als im Vorjahr Besorgniserregende Zunahme bei Verkehrstoten und Schwerverletzten auf Autobahnen und Innerortsstraßen Nach Auskunft von Innenminister Klaus Jeziorsky ereigneten sich in den Monaten Januar bis September des Jahres 2003 auf Sachsen-Anhalts Straßen 62.573 Verkehrsunfälle. Dies seien 4,24 Prozent oder 2.772 Unfälle weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (65.345). Diese Entwicklung sei vornehmlich auf den Rückgang bei den Unfällen mit Personenschaden von 8.467 (2002) auf 8.068 (2003) = - 4,71 Prozent zurückzuführen. Erfreulich sei dabei der Rückgang bei der Anzahl der Schwerverletzten von 2.746 im letzten Jahr auf 2.572 Schwerverletzte in diesem Jahr (- 6,34 %) bzw. bei den Leichtverletzten von 8.035 (2002) auf 7.815 (2003) = - 2,74 Prozent. Getrübt werde diese Bilanz durch die Zunahme der im Straßenverkehr Getöteten um 14 Personen von 213 (2002) auf 227 (2003) = + 6,57 Prozent. Bezogen auf die örtlichkeiten, fällt die besorgniserregende Zunahme bei den Verkehrstoten auf den Autobahnen von 23 Getöteten (2002) auf 33 (2003) = + 43,48 Prozent und auf den s. g. Innerortsstraßen von 44 (2002) auf 54 Verkehrstote = + 22,73 Prozent in diesem Jahr besonders ins Gewicht. Jeziorsky: "Diese Tendenz zeigt ganz deutlich, dass die andauernden Bemühungen um mehr Verkehrssicherheit auf Sachsen-Anhalts Straßen noch mehr intensiviert werden müssen." Daher werde die flächendeckende Verkehrsüberwachung und der konsequente Verfolgungsdruck der Polizei aufrechterhalten. Allerdings könne, so Jeziorsky, die Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei nicht die Vernunft der Autofahrer ersetzen. Hier sei jeder gefordert, durch umsichtige Fahrweise Unfälle zu vermeiden. Nach wie vor seien gravierende Regelverstöße, wie überhöhte Geschwindigkeit, riskantes überholen, aber auch diskomäßige Musiklautstärke im Auto sowie Fahren ohne Sicherheitsgurt, verbreitete Verhaltensnormen einiger Unbelehrbaren und damit Unfallursachen, die nicht nur die "Schuldigen" selbst treffen, sondern vielfach auch für unbeteiligte Dritte tödlich enden. Die Verteilung der Verkehrsunfälle, bezogen auf die örtlichkeit, ergibt folgendes Bild: 2003 2002 Trend in Prozent Autobahnen 3.031 3.182 - 4,75 außerhalb geschlossener Ortschaften 16.386 16.453 - 0,41 innerhalb geschlossener Ortschaften 43.156 45.710 - 5,59 Insgesamt bedeutet das: Rückgang der Gesamtzahl der Unfälle um 4,2 Prozent. Abnahme der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 4,7 Prozent. Erhebliche Zunahme bei den Getöteten um 6,6 Prozent. Abnahme bei den Schwerverletzten (- 6,3 Prozent) sowie den Leichtverletzten (- 2,7 Prozent). Deutliche Zunahme bei Getöteten (+ 43,48 Prozent) und bei Schwerverletzten (+ 15,46 Prozent) auf den Autobahnen. Erneute Zunahme bei Getöteten (+ 22,73 Prozent) auf s. g. Innerortsstraßen. Anzahl der verunglückten Kinder um rund 28 Prozent rückläufig. Erschreckende Zunahme bei Getöteten in der Altersgruppe der 15- bis 18-Jährigen um 118,18 Prozent von 11 (2002) auf 24 (2003) und bei den über 65-Jährigen um 65,38 Prozent von 26 (2002) auf 43 (2003) Verkehrstote. Beleuchtet man die Hauptunfallursachen insgesamt, so kann festgestellt werden, dass sowohl bei den Geschwindigkeitsunfällen mit + 2,54 Prozent als auch bei den Wildunfällen mit + 6,71 Prozent ein Anstieg zu verzeichnen ist. Die Anzahl der Unfälle, wo der Genuss von Alkohol bzw. der Einfluss illegaler Drogen auch in Kombination mit Alkohol festgestellt wurde, ist weiterhin rückläufig. In 9.560 Fällen (2002: 9.712) wurde das unerlaubte Entfernen vom Unfallort bekannt. Das entspricht einem geringfügigen Rückgang um - 152 Fälle. Die Aufklärungsquote beträgt in diesem Deliktbereich rund 51,0 Prozent. Verkehrsunfallgeschehen Zusammenfassung der Monate Januar bis September 2003 Jahr Vorjahr Trend 2003 2002 absolut in % 1. Verkehrsunfälle (gesamt), davon 62.573 65.345 -2.772 -4,24 1.1. auf BAB 3.031 3.182 -151 -4,75 1.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 16.386 16.453 -67 -0,41 1.3. Innerhalb geschlossener Ortschaften 43.156 45.710 -2.554 -5,59 2. VU mit Personenschaden , davon 8.068 8.467 -399 -4,71 2.1. auf BAB 420 455 -35 -7,69 2.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 2.750 2.711 39 1,44 2.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 4.898 5.301 -403 -7,60 3. Getötete (gesamt), davon 227 213 14 6,57 3.1. auf BAB 33 23 10 43,48 3.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 140 146 -6 -4,11 3.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 54 44 10 22,73 3.4. unter 15 Jahre 5 7 -2 -28,57 3.5. von 15 bis unter 18 Jahre 24 11 13 118,18 3.6. von 18 bis unter 25 Jahre 49 56 -7 -12,50 3.7. über 65 Jahre 43 26 17 65,38 4. Schwerverletzte (gesamt), davon 2.572 2.746 -174 -6,34 4.1. auf BAB 239 207 32 15,46 4.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 1.245 1.293 -48 -3,71 4.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 1.088 1.246 -158 -12,68 4.4. unter 15 Jahre 197 231 -34 -14,72 4.5. von 15 bis unter 18 Jahre 243 283 -40 -14,13 4.6. von 18 bis unter 25 Jahre 735 714 21 2,94 4.7. über 65 Jahre 235 250 -15 -6,00 5. Leichtverletzte (gesamt), davon 7.815 8.035 -220 -2,74 5.1. auf BAB 482 494 -12 -2,43 5.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 2.667 2.523 144 5,71 5.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 4.666 5.018 -352 -7,01 5.4. unter 15 Jahre 685 696 -11 -1,58 5.5. von 15 bis unter 18 Jahre 747 795 -48 -6,04 5.6. von 18 bis unter 25 Jahre 1.923 1.920 3 0,16 5.7. über 65 Jahre 576 549 27 4,92 Jahr Vorjahr Trend 2003 2002 absolut in % 6. VU mit Sachschaden (gesamt), davon 54.505 56.878 -2.373 -4,17 6.1. auf BAB 2.611 2.727 -116 -4,25 6.1.1. davon schwerwiegende VU 305 273 32 11,72 6.2. außerhalb geschlossener Ortschaften 13.636 13.742 -106 -0,77 6.2.1. davon schwerwiegende VU 1.192 992 200 20,16 6.3. innerhalb geschlossener Ortschaften 38.258 40.409 -2.151 -5,32 6.3.1. davon schwerwiegende VU 1.913 1.955 -42 -2,15 7. Hauptunfallursachen 7.1. Fahrtüchtigkeit gesamt, davon 1.688 1.893 -205 -10,83 7.1.1. Alkohol 1.652 1.844 -192 -10,41 7.1.2. Illegale Drogen 21 30 -9 -30,00 7.1.3. Alkohol und Drogen 17 19 -2 -10,53 7.2. Geschwindigkeit 7.508 7.322 186 2,54 7.3. Abstand 11.219 11.700 -481 -4,11 7.4. falsche Straßenbenutzung 2.851 2.815 36 1,28 7.5. überholen, Wiedereinordnen 2.142 2.210 -68 -3,08 7.6. Nebeneinander-, Vorbeifahren 1.901 1.694 207 12,22 7.7. Vorfahrt, Vorrang 6.038 6.310 -272 -4,31 7.8. Abbiegen 2.575 2.580 -5 -0,19 7.9. Wenden, Rückwärtsfahren 9.181 8.921 260 2,91 7.10. Ein- und Ausfahren 2.312 2.463 -151 -6,13 7.11. falsches Verhalten geg. Fußgänger 411 462 -51 -11,04 7.12. falsches Verhalten geg. Radfahrer 1.437 1.268 169 13,33 7.13. technische Mängel 291 246 45 18,29 7.14. falsches Verhalten der Radfahrer 1.522 1.405 117 8,33 7.15. falsches Verhalten der Fußgänger 336 389 -53 -13,62 7.16. Wildunfälle 7.042 6.599 443 6,71 8. Sonstiges 8.1. Trunkenheitsfahrt ohne VU, davon 6.287 6.309 -22 -0,35 8.1.1. Atemalkoholanalyse 2.100 1.897 203 10,70 8.2. Einfluß illegaler Drogen 212 161 51 31,68 8.3. Alkohol und Drogen 78 95 -17 -17,89 8.4. Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 9.560 9.712 -152 -1,57 8.4.1. aufgeklärte Fälle (auch wenn die Tat- zeit vor dem Berichtszeitraum liegt) 4.871 5.259 -388 -7,38 Impressum: Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.lsa-net.de

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