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Magdeburg, den 27.10.2003

Innenminister Klaus Jeziorsky stellt neue Verkehrssicherheitskampagne unter dem Motto "NixMix Connection" vor

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 166/03 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 166/03 Magdeburg, den 27. Oktober 2003 Innenminister Klaus Jeziorsky stellt neue Verkehrssicherheitskampagne unter dem Motto "NixMix Connection" vor Innenminister Klaus Jeziorsky hat heute in Magdeburg die neue Verkehrssicherheitskampagne "NixMix Connection" vorgestellt. "Mit dieser Kampagne", so der Innenminister, "knüpfen wir an die im Juni dieses Jahres gestartete Verkehrssicherheitsaktion "Deine Entscheidung: Mobil ohne Drogen" gegen den Genuss von Drogen im Straßenverkehr an." Im Trend liegt bei jungen Leuten der Mischkonsum von Alkohol, Drogen und/oder Tabletten." Obwohl die Unfallzahlen insgesamt in den letzten Jahren zurückgingen, habe man gleichzeitig festgestellt, dass der Anteil verunglückter Jugendlicher weiterhin überdurchschnittlich hoch blieb. Diese traurige Tatsache werde auch mit der in der letzten Woche vorgestellten polizeilichen Unfallstatistik der Monate Januar bis September des Jahres 2003 bestätigt, machte Jeziorsky deutlich. Eckdaten für Januar bis September 2003: Rückgang der Verkehrsunfälle um 2.772 oder -4,2 % von 65.345 auf 62.573 Abnahme der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 399 oder (-4,7 %) von 8.467 auf 8.068. Aber! Zunahme bei den Getöteten um 14 (+6,6 %) 213 Getöteten auf 227. Schwerpunktgruppen: Im bisherigen Ablauf des Jahres 2003 war die Altersgruppe der15- bis unter 25-Jährigen, die einen Bevölkerungsanteil von etwa 14 % stellt, sowohl unter den schwerverletzten Personen mit 36 % als auch bei den Getöteten mit 32 % am häufigsten betroffen. Der Rückgang in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen um 7 Getötete ist zwar erfreulich, wird aber getrübt durch die Zunahme um 13 Getötete in der Altersgruppe der 15- bis 18-Jährigen Altersgruppe 2002 2003 Veränderung 15 - 18 Jahre 11 24 +13 18 - 25 Jahre 56 49 -7 15 ¿ 25 Jahre 67 73 + 6 Jeziorsky: "Diese Zahlen verdeutlichen das hohe Gefährdungspotential junger Verkehrsteilnehmer. Untersuchungen bestätigen die Hypothese, dass Drogen dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Insgesamt gesehen, scheint unser Verkehrssicherheitskonzept zu greifen, wie die rückläufigen Zahlen der getöteten 18- bis 25-Jährigen und der Rückgang bei der Unfallursache Alkohol/Drogen es auch belegen." Allerdings verzeichne man speziell in den letzten Monaten zunehmend einen Trend bei den Jugendlichen, die verstärkt alkoholische Mischgetränke bzw. Alkohol und in Verbindung mit Drogen konsumieren und dann am Straßenverkehr teilnehmen. Dem solle nunmehr mit der neuen Verkehrsaktion "NixMix Connection" wirksam begegnet werden. Um die Ursachen konkreter analysieren zu können, hatte Innenminister Klaus Jeziorsky die Behörden aufgefordert, die örtlichen Besonderheiten zu analysieren und ihm diese Ergebnisse zu berichten sowie ihre überwachungs- und Präventionskonzepte darauf auszurichten. Die Unfallursache Fahruntüchtigkeit auf Grund des Konsums von Alkohol, illegalen Drogen, Mischvarianten und des missbräuchlichen Konsums von Medikamenten stellt sich wie folgt dar: Jan.- Sept. 2003 Jan.- Sept. 2002 Veränderung Alkoholunfälle 1.652 1.844 -192 (-10%) Illegale Drogenunfälle 21 30 - 9 (-30%) Mischkonsumunfälle Alkohol+ Drogen 17 19 - 2 (-10%) "Die positive Unfallentwicklungen bei "Alkohol", "illegale Drogen" und Mischkonsum zeigen", so der Minister, "dass wir auf dem richtigen Weg sind. Einfluss auf die rückläufige Tendenz der Alkoholunfälle dürfte auch die verstärkte Verkehrsüberwachung durch die Polizei gehabt haben." Im Gegensatz dazu steht die Zunahme von festgestellten sogenannten folgenlosen Drogenfahrten. Auch hier übt die Polizei unverändert hohen überwachungsdruck hinsichtlich der folgenlosen Alkoholdelikte aus. Fahren unter Rauschmitteln ohne Unfallfolgen: Jan.- Sept. 2003 Jan.- Sept. 2002 Trend absolut Trunkenheitsfahrt ohne VU 6.287 6.309 -22 Einfluss illegaler Drogen 212 161 + 51 (32%) Alkohol u. Drogen 78 95 -17 "Aus vielen Studien ist bekannt", so Klaus Jeziorsky, "dass die Dunkelziffer dieser Fahrten weitaus höher liegt. Unser Ziel ist es, dieses Dunkelfeld durch Verkehrsüberwachungsmaßnahmen soweit wie möglich aufzuhellen." Jeder Kraftfahrer, den man bei einer folgenlosen Fahrt aus dem Verkehr zieht, könne dann keine anderen Verkehrsteilnehmer mehr gefährden. "Mit der Fortführung unser Kampagne, die wir unter das Motto "NixMix Connection" gestellt haben, wird die Doppelstrategie in der Verkehrssicherheitsarbeit fortgesetzt, denn neben den Präventionsmaßnahmen, mit denen die Zielgruppen erreicht und dieses Thema in das öffentliche Bewusstsein gebracht werden soll, ist auch durch repressive Maßnahmen ein überwachungsdruck aufzubauen, um das Unfallgeschehen insgesamt und insbesondere im Bereich der Alkohol u. Drogenunfälle wirksam zu bekämpfen", so Jeziorski weiter. Maßnahmen der Prävention: Die Zentrale Beratungsstelle der Polizei für Verkehrssicherheit führte gemeinsam mit Verkehrssicherheitsberatern aus den Polizeibehörden, dem Landeskriminalamt, der Landesverkehrswacht Sachsen-Anhalt, dem ADAC Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt und Radio SAW eine Aufklärungstour unter dem Motto "Ohne Drogen einfach besser fahren" an Berufsbildenden Schulen des Landes durch. Mit Veranstaltungen an den BBS in Köthen, Magdeburg, Salzwedel und Hettstedt wurden rd. 4.500 Jungen und Mädchen im Alter von 15 bis 20 Jahren erreicht. In einer Mischung v. Musikshow, Informationen und aktiver Beteiligung der jungen Leute wurde das Thema Alkohol und Drogen, deren Mischkonsum und die Folgen für die Teilnahme am Straßenverkehr behandelt. Gespräche mit den jungen Leuten machten deutlich, dass die Drogenwirkung auf die Fahrsicherheit unterschätzt werde und rechtliche Konsequenzen nur unzureichend oder gar nicht bekannt sind. Der Aufklärungsbedarf ist nach wie vor hoch. Die im Rahmen der Berufsschultour von der Polizei konzipierte Informationswand "Gefährliche Co-Piloten ¿ Drogen im Straßenverkehr" wurde von den Jugendlichen mit Interesse betrachtet und diskutiert. Die PD Dessau setzte insbesondere die Informationswand durchgängig an 45 Tagen in ihrer Präventionsarbeit ein. über 1.400 Bürgern, darunter in der Mehrzahl junge Leute, wurden damit angesprochen. Daneben wurde auch der Landesverkehrswacht für ihre Aktivitäten in den Berufsschulen eine Stellwand zur Verfügung gestellt und eingesetzt. Info zur Verkehrsüberwachung: Maßnahmen der Polizei: Seitens der Polizei wurde landesweit durch erhöhten überwachungsdruck auf die Verkehrssicherheit positiv eingewirkt: Neben der begleitenden Kontrolltätigkeit im Vorfeld während und nach den Präventionsaktionen wurden auch landesweite und länderübergreifende Kontrollen durchgeführt. So wurden am 12./13.07.2003 anlassbezogen Kontrollen des An- u. Abreiseverkehrs zur "Love-Parade" in den PD Dessau und Magdeburg durchgeführt, dabei wurden über 3.300 Kfz kontrolliert. Die Ergebnisse: 570 Verstöße u.a. 15x Fahren unter Alkohol 4 x Fahren unter Drogen Die Polizeidirektionen Dessau und Stendal führten im September im Umfeld von Diskotheken und Großveranstaltungen in den Landkreisen Stendal u. Salzwedel Kontrollen durch. Die Ergebnisse: Rund 1.400 Fahrzeugführer wurden kontrolliert u.a. 37 x Fahren unter Alkohol, 3 x Fahren unter Einfluss illegaler Rauschmittel 1 x Fahren unter Einfluss von Alkohol/ illegaler Rauschmittel (Mischkonsum) Zeitgleich wurde vom Dezernat "Prävention" der Polizeidirektion Stendal in Zusammenarbeit mit einem regionalen Printmedium die Aktion "Cool sein ohne Drogen" ins Leben gerufen. Eine mehrteilige Artikelserie unterstützt die polizeilichen Maßnahmen in der Präventionsarbeit an Berufsschulen und soll anlassbezogenen Kontrollen vor Ort redaktionell begleiten. In der PD Magdeburg wurden allein im Zeitraum Jan.- Sept. 2003 1.536 folgenloseTrunkenheitsfahrten (ohne Verkehrsunfall) festgestellt (+55,8%). Im Vorjahreszeitraum waren es noch 986. Dabei standen 26 zum Teil junge Fahrer unter dem Einfluss illegaler Drogen. Im Vorjahreszeitraum (Jan.- Sept. 2002) waren es nur 15. Das bedeutet eine Zunahme um + 73,3 Prozent. "Angesichts dessen, dass aber gerade Mischkonsum: also Alkohol und Drogen, Alkohol und Tabletten, Drogen und Tabletten oder alles dreies, im Trend liegt, haben wir die Herbstkampagne darauf ausgeweitet. Die Botschaft ist: Lasst die Finger vom Mischkonsum. Denn der ist in der Wirkung noch unberechenbarer als jedes für sich allein. Die NixMix Connection ist nicht eine Gruppe, die vom Mond kommt, sondern das sind alle die, die es für sinnvoll halten, am Straßenverkehr mit klarem Kopf teilzunehmen. Wir möchten die jungen Leute gewinnen, sich zur NixMixConnection zu formieren. Also eine Bewegung, die dafür steht, dass sich unter jungen Leuten ein Bewusstsein formt, selbst mitzuhelfen bzw. sich darum zu kümmern, dass unsere Straßen auch nach dem Disco-Besuch sicher sind", so der Minister abschließend. Impressum: Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.lsa-net.de

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