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Magdeburg, den 25.11.2003

Entscheidung im Frühjahr 2004: Flughafen Cochstedt wird international zum Verkauf ausgeschrieben

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 225/03 Magdeburg, den 25. November 2003 Entscheidung im Frühjahr 2004: Flughafen Cochstedt wird international zum Verkauf ausgeschrieben Der Flughafen Cochstedt wird international ausgeschrieben. Beauftragt damit ist die GSA ¿ Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt als Eigentümer des Areals. Dazu laufen seit Anfang November die Vorbereitungen, informierte Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberger in der heutigen Kabinettssitzung. Gemeinsam mit einer namhaften Gesellschaft aus New York mit Büro in Berlin sowie mit Flughafenexperten aus Frankfurt am Main wird zurzeit der Verkaufsprospekt erarbeitet. Darin wird der Flughafen mit all seinen Möglichkeiten (Schwerpunkt Luftfrachtverkehr, Personenverkehr nicht ausgeschlossen) und Vorzügen (zum Beispiel uneingeschränkter 24-Stunden-Betrieb) vorgestellt. Die Ausschreibungsunterlagen werden an alle flughafenrelevanten Unternehmen und Unternehmensgruppen versandt. Auch im Internet sowie durch Anzeigen in Fachzeitschriften wird der Verkauf des Flughafens Cochstedt offeriert. Ebenso werden die rund 20 Unternehmen, die bereits ihr Interesse an einer Teilnutzung des Airports bekundet haben, über die internationale Ausschreibung informiert und aufgefordert, eigene Angebote einzureichen sowie ihre Pläne für Cochstedt zu aktualisieren und zu konkretisieren. Die Ausschreibung läuft bis Ende Februar/Anfang März 2004. Entscheidend für den Zuschlag sind Kaufpreis und Konzept des potenziellen Erwerbers. Das Land hat sich zur Ausschreibung entschlossen, obwohl immer noch ein Kaufangebot eines kanadisch-US-amerikanischen Konsortiums vorliegt. Es interessiert sich für den Erwerb des Gesamtobjekts mit der Maßgabe, andere Interessenten als Nutzer in den künftigen Betrieb einzubeziehen. Das Konsortium signalisierte seine Bereitschaft, neben dem Kaufpreis von rund 30 Millionen Euro mehr als 100 Millionen Euro in das Projekt zu investieren. Seit Mitte September liegt ein Kaufvertragsentwurf unterschriftsreif vor. Bedingung der Landesregierung ist allerdings, dass der Kaufpreis vor der Vertragsunterzeichnung in voller Höhe auf ein Anderkonto des Notars eingezahlt wird. Das ist bis heute nicht geschehen - trotz mehrfacher Terminverlängerung auf Wunsch des potenziellen Investors. Die Landesregierung bleibt mit diesem Konsortium weiter im Gespräch, startet jetzt aber parallel dazu die internationale Ausschreibung, um jeglichen Terminverzug zu vermeiden. Die Voraussetzungen für die internationale Ausschreibung sind erst seit Oktober 2003 gegeben. Dazu waren im Vorfeld umfangreiche Aktivitäten erforderlich. Stand bei Regierungswechsel Im Mai 2002 befand sich der vom Land mit ca. 40 Millionen Euro bezuschusste Flughafen Cochstedt in einer chaotischen Situation : Vier insolvente Gesellschaften (zwei Besitzgesellschaften, eine Betreibergesellschaft, eine Geschäftsführungsgesellschaft); 14 Grundrechtspfandgläubiger mit insgesamt rund 38 Millionen Euro Grundpfandrechten, dazu Ansprüche von nicht grundbuchrechtlich gesicherten Gläubigern in weiterer Millionenhöhe; Auflassungsvormerkungen auf allen zum Flughafen gehörenden Grundstücken zugunsten einer Gesellschaft, die nicht in der Lage war, den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen; acht betriebsnotwendige Grundstücke waren Eigentum Dritter; zum Teil noch unfertige Gebäude, die ¿ wie die gesamte Anlage ¿ ungeschützt zu verfallen drohten; akute Gefahr bestand auch für bewegliches Anlagevermögen (Instrumente, Geräte, Anlagen). Entwicklung ab Mai 2002 bis Oktober 2003 Die neue Landesregierung beschloss, dem Flughafen Cochstedt als privatem Airport mit dem Schwerpunkt Luftfrachtverkehr (Personenverkehr nicht ausgeschlossen) eine Chance zu geben. Dafür sprachen im Wesentlichen: die zentrale Lage des Airports in Deutschland; die Zulässigkeit eines uneingeschränkten 24-Stunden-Betriebs; die sich abzeichnende ausgezeichnete Anbindung an das überregionale Straßen- und Schienennetz (B 6 neu und B 81); der sehr günstige Kaufpreis (ca. 30 Mio Euro). Die GSA (Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt) wurde federführend mit der Aufgabe betraut, die Vermarktungsfähigkeit des Flughafens herzustellen. Insgesamt 8,3 Millionen Euro wurden von der Landesregierung zur Umsetzung des Sanierungsprojekts bereitgestellt. In mühevoller Kleinarbeit, die sich bis in den Oktober 2003 hinzog, wurde die Vermarktungsfähigkeit erreicht. Die GSA hat im Rahmen des Insolvenz- und Zwangsvollstreckungsrechts alle rechtlichen Instrumente, um Verfügungen über das gesamte Objekt treffen zu können: die noch fehlenden acht Grundstücke wurden erworben; die Grundrechtspfandgläubiger wurden mit insgesamt fünf Millionen Euro abgefunden; die notwendigen Sicherungsmaßnahmen an den Gebäuden und Anlagen wurden durchgeführt, das Objekt wird wieder ständig bewacht. Die Betreibergenehmigung bleibt aufrecht erhalten, so dass der Flughafen Cochstedt kurzfristig wieder in Betrieb gehen könnte. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstraße 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-43 16 Fax: (0391) 567-44 43 Mail: pressestelle@mw.lsa-net.de

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