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Magdeburg, den 19.01.2004

Innenminister Klaus Jeziorsky stellt zweite Ausbaustufe des Präventionsprojektes "Lebensrausch.com" vor

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 006/04 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 006/04 Magdeburg, den 19. Januar 2004 Innenminister Klaus Jeziorsky stellt zweite Ausbaustufe des Präventionsprojektes "Lebensrausch.com" vor Projektbüro in Magdeburg eingeweiht Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland e.V. ist neuer Kooperationspartner von "Lebensrausch" Innenminister Klaus Jeziorsky hat heute in Magdeburg die zweite Ausbaustufe des im Sommer vergangenen Jahres gestarteten Internet-Portals "Lebensrausch.com" vorgestellt und gleichzeitig das neu eingerichtete Projektbüro in Magdeburg eingeweiht. Unter dem Titel "Lebensrausch" initiierten die Landeskriminalämter aller fünf neuen Bundesländer den Aufbau eines umfangreichen Internet-Portals von Jugendlichen für Jugendliche. Zielgruppen sollen auch Eltern und Lehrer sein, die oftmals hilflos vor dem Problem des Drogenkonsums junger Leute stehen. Jeziorsky: "Gemeinsam mit dem Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland e.V. als neuen Kooperationspartner des Projektes ist es erstmalig in der Geschichte der Bundesrepublik gelungen, ein Netzwerk in der Prävention über die Landesgrenzen hinaus zu bilden." In unserer modernen Konsumgesellschaft gebe es fast alles, so Jeziorsky weiter, leider auch einen riesigen Markt von Genuss- und Rauschmitteln, die zu Gesundheitsschädigungen bis hin zur Abhängigkeit führen können. Bei der Entwicklung der Rauschgiftkriminalität in Sachsen-Anhalt sei festzustellen, dass diese seit mehreren Jahren von einer Zunahme registrierter Straftaten und ¿täter und einem Anstieg der Sicherstellungsmengen geprägt werde. Jeziorsky: "Im Jahr 2003 wurden in Sachsen-Anhalt 6.389 (2002: 6.090) Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt. Die allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, die sogenannten Konsumentendelikte, stellen seit Jahren den Schwerpunkt (über 70 %) im Bereich der Rauschgiftkriminalität dar." Bei den Sicherstellungen würden Cannabisprodukte (Haschisch, Marihuana) den Hauptanteil der Betäubungsmittel bilden. Es sei aber auch ein zunehmender Handel und Konsum von Amphetaminen und Ecstasy festzustellen. "Die Zahlen", so Jeziorsky, "spiegeln aber auch den hohen Verfolgungsdruck durch die Polizei wider, denn Rauschgiftkriminalität ist ein sogenanntes Kontrolldelikt, d. h., Straftaten in diesem Deliktbereich werden überwiegend durch polizeiliche Ermittlungsarbeit aufgedeckt." Besondere Betroffenheit habe die Tatsache ausgelöst, dass mit fünf Rauschgifttodesfällen im vergangenen Jahr ein Drogentoter mehr als im Jahr 2002 zu beklagen war. Damit habe sich die Anzahl der seit 1994 registrierten Rauschgifttodesfälle in Sachsen-Anhalt auf insgesamt 38 erhöht. Diese Entwicklung mache die stetig wachsenden Anforderungen an die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität deutlich. Den drogenpolitischen Forderungen entsprechend, habe man deshalb die repressiven Maßnahmen vor allem auf die Verfolgung von Drogenhändlern konzentriert. Jeziorsky: "Mit dem "Polizeilichen Konzept zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im Land Sachsen-Anhalt" und mit der Einrichtung von Fachkommissariaten zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität wurde diesem Umstand Rechnung getragen. Es wurden einheitliche und fachkompetente Organisationseinheiten geschaffen, die vor allem für die Verfolgung von Drogenhändlern/-dealern zuständig sind." Neben der Bearbeitung der sogenannten Konsumentendelikte vor allem in den Polizeirevieren sei sichergestellt, dass auch die Verteilerebene konsequent verfolgt werden könne. Es wurden Zentralstellen in den Polizeidirektionen geschaffen, die alle Informationen und Erkenntnisse im Bereich der Rauschgiftkriminalität auswerten und die flexibel auf aktuelle Entwicklungen reagieren können. Neben einer Intensivierung der Repressionsmaßnahmen zur Einschränkung der Verfügbarkeit illegaler Drogen müsse man aber auch die präventiven Maßnahmen verstärken. Gerade Kinder und Jugendliche seien mit ihren ängsten und Hoffnungen in der Alltagsbewältigung aber auch mit ihrer Neugier und Risikobereitschaft besonders anfällig, den Verlockungen des Drogenkonsums nachzugeben. Verbote oder gar Drohungen ändern nichts daran. Deshalb seien Reaktionen mit Augenmaß gefordert. Die polizeilichen Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung und Vorbeugung des Konsums illegaler Drogen setzen deshalb auf einen jugendgemäßen Zugang und greifen den sog. Peer-Ansatz auf, da sich junge Menschen sehr stark an Gleichaltrigen orientieren. Dabei setze auch die Polizei in Kooperation mit anderen Trägern der Drogenprävention auf ganzheitliche Präventionsangebote, in deren Mittelpunkt die Stärkung der Lebenskompetenz unserer Kinder und Jugendlichen stehe. "Es gilt", so Klaus Jeziorsky, "über das vorhandene technische und spielerische Interesse junge Menschen in ihrer Lebenswelt zu erreichen. Ein jugendgerechter Zugang ist dabei zweifellos die moderne Unterhaltungssoftware, die aus dem Leben der Jugend nicht mehr wegzudenken ist." Info: Mit dem Internet-Portal www.lebensrausch.com werden eine Vielzahl von Themen aufgegriffen. So gibt es neben einer Schülerpraktikumsbörse, die ständig erweitert wird, einen attraktiven bundesweiten PC-Spiele-Wettbewerb. Kinder und Jugendliche sind aufgefordert, Spiele oder Bildschirmschoner zu entwickeln, die sich mit den Themen Sucht und Drogen, aber auch mit Gewalt auseinandersetzen. Die so erstellten Produkte werden kostenfrei für Jugendliche auf der Homepage zur Verfügung gestellt. Die besten Spiele und Softwareprodukte werden darüber hinaus von einer Jury auf der Games Convention am 19.08.2004 in Leipzig ausgezeichnet. Mitmachen lohnt sich, da es tolle Preise, wie Software, Computer oder Digitalkameras zu gewinnen gibt. Alle Einsendungen zum PC-Spiele-Wettbewerb sind bis zum 31. Mai 2004 unter dem Stichwort "Lebensrausch" an fjp>media, Postfach 1442, in 39004 Magdeburg zu richten. Im Rahmen des Projektes werden Workshops zu verschiedensten Themen angeboten, die allen Jugendlichen offenstehen. Die aktuelle Workshopdatenbank und Anmeldemodalitäten sind unter http://www.lebensrausch.com zu finden. Journalistisch interessierte Jugendliche können ihre Themen selbständig bearbeiten und ihre Ergebnisse dann auf der Homepage präsentieren. In den beteiligten Bundesländern findet derzeit die Jugendredaktionsteambildung statt. Lebensrausch bietet jungen Leute viele Möglichkeiten: Selbsterfahrung, Softwaretests, Firmenbesuche, Pressereisen, etc. Mehr Informationen beim Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt Dezernat Kriminalprävention Lübecker Str. 53-63 39124 Magdeburg Telefon: 0391 250 21 62 Telefax: 0391 250 21 50 E-Mail: w.just@lebensrausch.com Impressum: Verantwortlich: Dr. Matthias Schuppe Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516/5517 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.lsa-net.de

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