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Magdeburg, den 21.01.2004

Innenminister Klaus Jeziorsky übergibt ersten Bauabschnitt des neuen Ausbildungs- und Übungsgeländes der Brandschutz- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 009/04 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 009/04 Magdeburg, den 21. Januar 2004 Innenminister Klaus Jeziorsky übergibt ersten Bauabschnitt des neuen Ausbildungs- und übungsgeländes der Brandschutz- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge Innenminister Klaus Jeziorsky hat heute den ersten Bauabschnitt des neuen Ausbildungs- und übungsgeländes der Brandschutz- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge übergeben. Jeziorsky: "Diesen symbolisch übergebenen Schlüssel betrachte ich als ersten erfolgreichen Abschluss für einen Zeitraum, in dem aus Ideen, Gedanken und Planungen durch die fleißige Arbeit aller Beteiligten Wirklichkeit geworden ist." Die Brandschutz- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge habe sich im Laufe der Jahre gemeinsam mit dem Institut der Feuerwehr Sachsen-Anhalt sowohl landesintern als auch bundesweit und darüber hinaus im europäischen Rahmen Anerkennung verschafft. Die neuen Ausbildungs- und übungsanlagen werden das übrige dazu beigetragen, dass der Standort Heyrothsberge auch weiterhin ein anerkanntes Zentrum des vorbeugenden Gefahrenschutzes und der Gefahrenabwehr in Sachsen-Anhalt bleibt. Seit September 1991 seien in Heyrothsberge mit von Jahr zu Jahr steigender Tendenz bereits über 50.000 Führungs- und Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren, des Katastrophenschutzes und der Hilfsorganisationen sowie andere Lehrgangsteilnehmer ausgebildet worden. "Durch die Zunahme des Verkehrs, die Entwicklung der Infrastruktur, der Industrie und des Gewerbes sowie des Umgangs mit gefährlichen Stoffen im Laufe der letzten Jahre", so der Innenminister, "haben sich die Anforderungen an die Gefahrenabwehr stetig erhöht. Den Anforderungen kann nur entsprochen werden, wenn auch die Aus- und Fortbildung der Einsatz- und Führungskräfte entsprechend gestaltet wird." Bisher seien die Ereignisse immer noch beherrschbar gewesen. Mit welchen enormen Gefahren für Leib und Leben die eingesetzten Hilfskräfte jedoch auch rechnen müssen, zeigten die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA. Derartige Ereignisse waren bis zu diesem Zeitpunkt kaum vorstellbar. Sie haben aber einmal mehr verdeutlicht, wie notwendig ein gut funktionierendes und hoch entwickeltes Hilfeleistungssystem sei und welchen Belastungen es ausgesetzt sein kann. Derartige Szenarien, aber auch Naturkatastrophen, wie die Hochwasserflut im August des Jahres 2002 würden zeigen, dass die Einsätze immer komplizierter und risikoreicher werden. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, auch weiterhin die Ausrüstung sowie die Aus- und Fortbildung zielgerichtet zu verbessern. Dazu sei unter anderem unabdingbar, Möglichkeiten für ein realitätsnahes üben zu schaffen. Dafür stehen nun künftig diese neuen Ausbildungs- und übungsanlagen zur Verfügung, deren Kernstücke die multifunktionale übungshalle, das Feuerwehrübungshaus, das Brandhaus und das Logistikgebäude sein werden. Jeziorsky: "Ausbildung, Fortbildung und übung sind das A und O für Feuerwehrangehörige. Ihnen soll eine praxisnahe Ausbildung zu Gute kommen. Dies ist nur durch die Verwirklichung der erforderlichen baulichen Maßnahmen möglich. Nur so können die Feuerwehren ihre im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtigen Aufgaben zum Schutz von Menschen, Tieren, Sachwerten und Umwelt trainieren." Neben der Motivation, der Einsatzbereitschaft sowie der technischen Ausstattung hänge die Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr eben ganz entscheidend vom Ausbildungsstand ab, dessen Erhalt und Verbesserung dieses Bauvorhaben diene. Im vergangenen Jahr hätten die Feuerwehren des Landes zu über 27.000 Ereignissen ausrücken müssen. Mit dieser Schlüsselübergabe sei man, so Jeziorsky, dem Ziel, unsere Feuerwehren auf diesen eben nie auszuschließenden Ernstfall möglichst realitätsnah vorzubereiten, wieder ein ganzes Stück näher gekommen. "Wirkungsvolle Hilfe kann nur der leisten", so Klaus Jeziorsky, "der sicher ist im Umgang mit der modernen Technik und Ausrüstung. Modernste Technik und Ausrüstung bleiben wertlos, werden sie nicht von gut ausgebildeten Fachleuten bedient. Auch die sichere Beherrschung schwieriger Gefahrensituationen setzt eine umfassende und gründliche Ausbildung der Mitglieder der Feuerwehren und der im Katastrophenschutz mitwirkenden Organisationen voraus." Neben modernen Ausbildungsmöglichkeiten werde hier in den neuen Ausbildungs- und übungsanlagen aber auch die Basis für das Institut der Feuerwehr geschaffen, bisher nicht durchführbare Versuche im Rahmen von Forschungsaufträgen anzubieten und dies vor allem unter höchsten Ansprüchen an den Umweltschutz. "Um es deutlich zu sagen: Mit dieser Investition unterstützt das Land die Kommunen ganz wesentlich bei der Schaffung leistungsfähiger Feuerwehren und bei der Stärkung der Katastrophenabwehr. Ausbildungsinvestitionen sind Zukunftsinvestitionen und hier in Heyrothsberge gleichzeitig Investitionen für die Sicherheit unserer Bevölkerung!," so Innenminister Jeziorsky abschließend. Info: übergabe erster Bauabschnitt Neubau Ausbildungs- und übungsgelände Heyrothsberge am 21. Januar 2004 Fertiggestellt und übergeben werden: Logistikgebäude als "technisches Herz" mit Leitstand, Schulungs-, Sanitär-, Aufenthalts- und Umkleideräumen sowie Lagerräumen und Büro für das Institut der Feuerwehr (IdF) Feuerwehrübungshalle (für technische Hilfeleistung und mit übungsturm): ganzjährige, witterungsunabhängige Ausbildung möglich, z.B. von Einsätzen bei Transport- und Lagerprozessen, Rettung aus Wohnungen und Aufzügen, Höhenrettung, Bekämpfung von Gefahrstoffaustritten Feuerwehrübungshaus (Brandsimulationshaus): üben in unterschiedlichen Brandstellen (z.B. Wohnraum- und Kellerbrand) unter Verwendung verschiedener Brandmedien durch computergestützte Simulation Außenanlagen: übungsanlagen, z.B. Straße/Schiene, Busunfall, Hochspannungsmast, Baustellenunfall, Garagen-/PKW-Brand, Flüssiggasstation, Gleisanlagen Kosten erster Bauabschnitt: ca. 8,5 Mio Euro. Zweiter Bauabschnitt bereits begonnen. Dabei handelt es sich um Anlagen für das IdF. Das 30 Jahre alte Brandhaus muss abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt werden (bei Beanspruchungstemperaturen von bis zu 1000 Grad C werden an Material und Konstruktion höchste Anforderungen gestellt). Erst dann kann der Brandkanal in Teilen erneuert und in anderen Teilen saniert werden. Die zu errichtende Rauchgasreinigungsanlage entsorgt das neue Brandhaus und den Brandkanal auf der Grundlage der Anforderungen und Festlegungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes. Fertigstellung insgesamt: baulich Mitte 2005, wobei die Nutzung für das IdF bereits im Spätherbst 2004 möglich sein wird Die Gesamtkosten für das neue Ausbildungs- und übungsgelände belaufen sich auf ca. 17,6 Mio. Euro. Impressum: Verantwortlich: Dr. Matthias Schuppe Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516/5517 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.lsa-net.de

Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

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