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Magdeburg, den 30.01.2004

Staatsminister Robra und Beauftragte für französisch-sachsen-anhaltische Angelegenheiten ziehen positive Bilanz zur Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Ländern

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 048/04 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 048/04 Magdeburg, den 30. Januar 2004 Staatsminister Robra und Beauftragte für französisch-sachsen-anhaltische Angelegenheiten ziehen positive Bilanz zur Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Ländern Staatsminister Rainer Robra und die Beauftragte für französisch ¿ sachsen-anhaltische Angelegenheiten, Laurence Lochu-Louineau, haben heute in Magdeburg eine positive Bilanz der Entwicklung der Beziehungen zwischen Sachsen-Anhalt und Frankreich gezogen. ¿Durch die unmittelbare Mitarbeit von Frau Lochu-Louineau in der Staatskanzlei konnten wir die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern weiter intensivieren,¿ erklärte der Chef der Staatskanzlei, der zugleich Europaminister ist. So werde der Ministerpräsident im Februar in Orléans eine Regionalpartnerschaft mit der Region Centre begründen. Auch die Region Champagne-Ardenne sei an der Entwicklung gemeinsamer Projekte mit Sachsen-Anhalt interessiert. Als erste gemeinsame Aktivität sei in diesem Jahr die Ausstellung der regionalen Sammlung moderner Kunst von Champagne-Ardenne im Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg geplant, so Robra. Die Kooperation zwischen Sachsen-Anhalt und Frankreich werde auch auf den Tourismusbereich ausgedehnt, betonte Robra. Ansatzpunkte hierfür böten das Projekt TRANSROMANICA sowie die Weiterentwicklung der ¿Straße der Romanik¿ zur ¿europäischen Kulturstraße¿ mit den französischen Regionen Centre und Poitou-Charentes als Kooperationspartnern. Der Chef der Staatskanzlei verwies zudem auf die enge Zusammenarbeit, die es bereits im Bereich der Schulen und Hochschulen gebe. Gemeinsam mit der französischen Botschaft seien neue Austauschmöglichkeiten im Bereich der schulischen und universitären Ausbildung geschaffen worden. Für deutsche Französischlehrer seien Praktikaplätze in Frankreich organisiert worden, acht französische Austauschlehrer hätten in Hochschulen und Schulen Sachsen-Anhalts unterrichtet. Ein voller Erfolg sei das mit 3.000 Schülerinnen und Schülern gut besuchte Filmfestival für Schulen, die Cinéfête, in Magdeburg, Halle und Dessau gewesen. Außerdem seien Veranstaltungen zur Geschichte und Gegenwart der deutsch-französischen Beziehungen unterstützt worden, darunter zwei Seminare an der Martin-Luther-Universität in Halle zu den Themen ¿Elysée-Vertrag und Osten Deutschlands¿ sowie ¿Frankreich und der deutsche Einigungsprozess¿. Die Beauftragte für französisch ¿ sachsen-anhaltische Angelegenheiten wies darauf hin, dass besonders im kulturellen Bereich die Kooperation zwischen beiden Ländern weiter fortgeschritten sei. Im vergangenen Jahr seien französische Kulturtage initiiert und verstärkt französische Künstler bei sachsen-anhaltischen Kulturveranstaltungen einbezogen worden. Beispielhaft dafür nannte Lochu-Louineau die Händelfestspiele in Halle, die zum Thema ¿Händel und Frankreich¿ fünf französische Ensembles präsentierten oder das Puppentheaterfestival ¿Blickwechsel¿, bei dem sich fünf Theater aus Frankreich vorstellten. Für dieses Jahr seien folgende kulturelle Veranstaltungen geplant: - 2. Woche des französischen Theaters, - Teilnahme eines französischen Tanztheaters am Kurt-Weill-Fest in Dessau, - Tanzfest Magdeburg mit Beteiligung französischer Theatergruppen, - Ausstellung regionaler französischer Kunst ¿Sammlungen ohne Grenzen¿ im Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg, - deutsche Uraufführung des musikalischen Märchens ¿Der Zirkus von Guiseppe¿ von Jean-Luis Bauer und Piotr Moss am Theater der Landeshauptstadt Magdeburg. ¿Mit dem direkten Einsatz einer Mitarbeiterin des französischen Außenministeriums in unserem Land gehen Sachsen-Anhalt und Frankreich völlig neue Wege, um gemeinsame Projekte auf den Weg zu bringen. Außer in Sachsen-Anhalt gibt es diese neue Form der Zusammenarbeit nur noch in Thüringen¿, so Staatsminister Robra. Vor einem Jahr unterzeichneten anlässlich des 40. Jahrestages des Elysée-Vertrages der Botschafter der Republik Frankreich, Claude Martin, und Staatsminister Rainer Robra eine gemeinsame Vereinbarung zwischen dem französischen Außenministerium und der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt. Auf Grundlage dieser Vereinbarung arbeitet Laurence Lochu-Louineau als Mitarbeiterin des französischen Außenministeriums seit einem Jahr in der Staatskanzlei und koordiniert die Kontakte zwischen beiden Ländern. Zu ihren Aufgaben gehört die Pflege der kulturellen, schulischen und wissenschaftlich-technischen Beziehungen sowie der Städtepartnerschaften. Anlage: Stand und Perspektiven der Beziehungen zwischen Sachsen-Anhalt und Frankreich Bilanz des ersten Jahres der Vereinbarung zwischen der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt und dem französischen Außenministerium über die Einsetzung einer Beauftragten für sachsen-anhaltisch ¿ französische Angelegenheiten Partnerschaften auf regionaler und kommunaler Ebene Seit 1999 kooperiert Sachsen-Anhalt im landwirtschaftlichen Sektor mit der Region Nord-Pas-de-Calais . 2003 wurde die Kooperation mit dem Departement Nord auf die Gebiete Bildung und Soziales ausgeweitet. Im Rahmen der Aktivitäten zum 40. Jahrestag des Elysée-Vertrages fand am 27. und 28. Oktober 2003 ein Treffen der Regierungschefs der deutschen Ländern und der Präsidenten der französischen Regionen in Poitiers statt. Am Rande der Konferenz kamen Sachsen-Anhalt und die Region Centre überein, gemeinsam ein Seminar zur EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG III C im Frühjahr 2004 zu organisieren und den Abschluss einer Regionalpartnerschaft zu prüfen. Auf Einladung des Präsidenten der Region Centre,  Alain Rafesthain, wird Ministerpräsident Prof. Dr. Böhmer am 11. und 12. Februar 2004 nach Orléans, der Hauptstadt der Region Centre, reisen. Zu diesem Termin findet auch das Seminar zu INTERREG III C statt. Weiterhin ist auch die Region Champagne-Ardenne an der Entwicklung von kooperativen Projekten mit Sachsen-Anhalt interessiert; die Bereiche der Zusammenarbeit werden zur Zeit geprüft.  Als erste gemeinsame Aktivität ist die Ausstellung der regionalen Sammlung moderner Kunst von Champagne-Ardenne im Kloster unser Lieben Frauen im September 2004 in Magdeburg geplant. Auf kommunaler Ebene sind ungefähr 35 französische und sachsen-anhaltische Städten und Gemeinden partnerschaftlich verbunden. Manche Partnerschaften bestehen dabei schon seit langem wie etwa die von Bitterfeld und Vierzon oder die von Dessau und Argenteuil aus dem Jahr 1959, die meisten sind jedoch nach Herstellung der deutschen Einheit neu entstanden. 2003 bekundeten die Städte Aschersleben, Haldensleben und Rosslau ihr Interesse an einer Partnerschaft mit französischen Kommunen. 2004 werden Halle und Magdeburg bei der Suche nach französischen Partnerstädten unterstützt. Austausch im Bereich Jugend, Bildung und Hochschulwesen In Zusammenarbeit mit der französischen Botschaft wurden neue Austauschmöglichkeiten im Bereich der schulischen und universitären Ausbildung geschaffen. Es wurden Praktikumsplätze für deutsche Französischlehrer in Frankreich organisiert. Acht französische Austauschlehrer arbeiteten in Hochschulen und Schulen in Sachsen-Anhalt. Ein Filmfestival für Schulen, die ¿Cinéfête¿, präsentierte in Magdeburg, Halle und Dessau acht neue französische Filmen in der Originalfassung mit Untertiteln. Zu diesen Filmveranstaltungen kamen insgesamt 3000 Schülerinnen und Schüler aus Sachsen-Anhalt. Aus Anlass des 40. Jahrestages des Elysée-Vertrages wurde der Dokumentarfilm ¿De si bon amis¿ ¿ ¿Ein Freund, ein guter Freund¿ in Magdeburg und Halle präsentiert und anschließend in zehn DVD-Exemplaren dem Landesinstitut für Lehrerfortbildung übergeben.  Er zeichnet die 40jährige Geschichte der deutsch-französischen Freundschaft nach und kann nunmehr von allen Schulen und anderen Institution in Sachsen-Anhalt ausgeliehen werden. Es wurden Veranstaltungen zu Geschichte und Gegenwart der deutsch-französischen Beziehungen unterstützt, darunter zwei Seminare an der Martin-Luther-Universität in Halle zu den Themen ¿Elysée-Vertrag und Osten Deutschlands¿ sowie ¿Frankreich und der deutsche Einigungsprozess¿. Projektentwicklung für EU-Programme Im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG III soll die Kooperation sachsen-anhaltischer und französischer Partner auch auf den Tourismusbereich ausgedehnt werden. Ansatzpunkte hierfür bieten das Projekt TRANSROMANICA sowie die Weiterentwicklung der ¿Straße der Romanik¿ zur ¿europäischen Kulturstraße¿ mit den französischen Regionen Centre und Poitou-Charentes als einem der Kooperationspartner. Im Rahmen des EU-Programms GROTIUS bereiten die Hochschule Magdeburg-Stendal und das Justizministerium Sachsen-Anhalt ein Kolloquium mit einer französischen Dolmetscherschule  über die Ausbildung von Gerichtsdolmetschern vor. In einer weiteren Phase sollen auch mittel- und osteuropäische Partner beteiligt werden. Französische Kulturveranstaltungen in Sachsen-Anhalt Im Jahr 2003 haben verstärkt französische Künstler an sachsen-anhaltischen Kulturereignissen teilgenommen. Insgesamt kamen 2003 mehr als 20 französische Künstler, Gruppen und Orchester nach Sachsen-Anhalt. Es wurden französische Kulturtage initiiert und zahlreiche kleinere Veranstaltungen unterstützt. Die wichtigsten Veranstaltungen waren: - Die Händelfestspiele zum Thema ¿Händel und Frankreich¿ mit fünf französischen Ensembles in Halle, - Das Puppentheaterfestival ¿Blickwechsel¿ mit fünf Theatern aus Frankreich in Magdeburg, - Die erste Woche des französischen Theaters mit drei französischen Autoren  am Thalia-Theater Halle, - Die französischen Kulturtage in Magdeburg mit Kinoveranstaltungen, einer Ausstellung und mehreren Konzerten im Moritzhof. Für 2004 sind geplant: - Die zweite Woche des französischen Theaters, - Die Teilnahme eines französischen Tanztheaters am Kurt-Weill-Festival, - Das Tanzfest Magdeburg ¿ Festival der Freien Kammerspiele mit französischen Ensembles, - Die Ausstellung ¿Sammlungen ohne Grenzen¿, eine Auswahl internationaler zeitgenössischer Kunst  aus regionalen französischen Kunstfonds im Kunstmuseum Kloster unser Lieben Frauen in Magdeburg, - Die deutsche Uraufführung des musikalischen Märchens ¿Der Zirkus von Giuseppe¿ von Jean-Louis Bauer und Piotr Moss am Theater der Landeshauptstadt Magdeburg. - - Impressum: - Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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