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Magdeburg, den 11.03.2004

Finanzausschuss macht Weg für islamische Anleihe frei

Ministerium der Finanzen - Pressemitteilung Nr.: 16/04 Ministerium der Finanzen - Pressemitteilung Nr.: 16/04 Magdeburg, den 11. März 2004 Finanzausschuss macht Weg für islamische Anleihe frei Der Finanzausschuss des Landtages hat auf seiner heutigen Sitzung für das Auflegen einer islamischen Anleihe in Höhe von rund 100 Millionen Euro durch das Finanzministerium votiert. Finanzminister Karl-Heinz Paqué begrüßte die Entscheidung: ¿Der Islamic Bonds ist Teil einer modernen Kapitalmarktstrategie, die auf Absicherung und weit gefächerte Streuung des Instrumentariums beruht. Mit einer islamischen Anleihe erschließen wir uns den potenten arabischen Markt. Es ist dabei ein enormer Vorteil, dass Sachsen-Anhalt nach bisherigem Stand der erste europäische Emittent eines Islamic Bonds ist. Das wird positive Auswirkungen auf unsere weiteren Kapitalmarktgeschäfte haben. Jeder Euro, den wir bei Zinsen sparen können, spart Steuergelder. Mag  diese Anleihe noch exotisch wirken, bin ich mir jedoch sicher, dass bald andere Emittenten in Europa unserem Beispiel folgen werden.¿ Nach der Entscheidung des Finanzausschusses heute hat Finanzminister Paqué das Kreditreferat seines Hauses angewiesen, die Vertragsvorbereitungen zum Abschluss des Islamic Bonds in Angriff zu nehmen. Unterstützt wird das Ministerium dabei von der Citigroup, der größten US-Bank. Zum Islamic Bonds Islamic Bonds sind Treuhandzertifikate aus einer Anleihe, die speziell auf die Anforderungen des arabischen Kapitalmarktes ausgerichtet sind. Sie sollen für das Land eine neue, sehr finanzstarke Investorengruppe am Kapitalmarkt erschließen.  Das besondere daran ist, dass diese ¿Anleihe¿ unter Beachtung des islamischen Zinsverbotes begeben wird. Dies geschieht folgendermaßen: Das Land überträgt schuldrechtlich die Nutzungsrechte von Vermögen an eine niederländische Stiftung. Dafür erhält das Land eine einmalige Zahlung, die wirtschaftlich einer Kreditaufnahme entspricht. Die niederländische Stiftung verleast das Vermögen gegen jährliche Leasingraten an das Land zurück. Die Leasingraten entsprechen wirtschaftlich Zinszahlungen. Zur Finanzierung des Kaufs der Nutzungsrechte vom Land emittiert die niederländische Stiftung Treuhandzertifikate (Islamic Bonds) an die arabischen Investoren, die dann am wirtschaftlichen Erfolg in Form der Leasingraten teilhaben. Das islamische Zinsverbot wird somit beachtet, da die Einnahmen der Investoren nicht aus Zinsen sondern aus einer wirtschaftlichen Leistung resultieren. Als Vermögen kommen landeseigene Liegenschaften, wie beispielsweise das Gebäude des Ministeriums der Finanzen und der Finanzämter in Frage, deren Eigentumsrechte aber beim Land verbleiben. So können Treuhandzertifikate in Höhe von 100 bis 150 Mio. Euro begeben werden. Nach 5 Jahren erwirbt das Land die Nutzungsrechte am Vermögen zurück und kann alle Verträge beenden. Impressum: Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Editharing 40 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1105 Fax: (0391) 567-1390 Mail: thiel@mf.lsa-net.de

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