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Dessau, den 24.03.2004

" Bei mir wird schon nicht eingebrochen ! " PD Dessau

Polizeidirektion Dessau - Pressemitteilung Nr.: 037/04 Dessau, den 24. März 2004 " Bei mir wird schon nicht eingebrochen ! " PD Dessau Brigitte und Bert Biber ( Name geändert) staunten nicht schlecht als sie nach dem Einkauf ihr neues Eigenheim betreten wollten und dabei feststellen mussten, dass schon jemand vor ihnen da war. Die Terrassentür war aufgebrochen und das Wohnzimmer durchwühlt. Sie riefen sofort die Polizei. Ein Einbruch in die Wohnung oder das Haus bedeutet für die meisten Menschen einen großen Schock. Erfahrungen zeigen , dass der rein materielle Schaden dabei nicht so sehr im Vordergrund steht ¿ schließlich lässt er sich weitgehend über die Versicherung regulieren! Viel schwerer wiegt dagegen der Verlust ideeller Werte, die Verletzung der Privatsphäre und das damit verloren gegangene Sicherheitsgefühl. Studien belegen, dass nicht wenige derartig Geschädigte über Jahre schwer wiegende psychische Folgen erleiden. Das man sich davor schützen kann, zeigen die jahrelangen Erfahrungen kriminalpolizeilicher Berater. Langjährige Studien, z. B. der Polizei in Köln aber auch anderswo zeigen, dass über ein Drittel der Einbrüche in Wohnungen und Häuser im Versuch stecken bleiben. Auch der Rückgang derartiger Einbrüche im Verantwortungsbereich der Polizeidirektion Dessau von 588 Delikten im Jahre 2002 zu 463 im Jahre 2003 zeigt diese erfreuliche Tendenz. Nicht zuletzt spiegelt sich hierbei auch die jahrelange Arbeit der Beratungstätigkeit wider. Die in unzähligen Vorträgen und Einzelberatungen sowie der Medienarbeit gegebenen Hinweise und Empfehlungen hinsichtlich wirksamer sicherungstechnischer Einrichtungen sowie richtigem Verhalten und aufmerksamer Nachbarschaftshilfe zeigen ihre Wirkungen. Oft hört man folgende Argumente: "Bei mir ist nichts zu holen...!" und "Einbrecher kommen überall rein...!". Dazu muss gesagt werden, dass erstens viele den Wert ihres Besitzes und die bereits erwähnten weiteren Folgen eines Einbruchs unterschätzen und zweitens die Einbrecher überschätzen, die weniger "Profis" als vielmehr Gelegenheitstäter sind, welche man oft schon durch relativ einfache aber wirkungsvolle technische Sicherungen abhalten kann. Sichtbare Sicherungstechnik wirkt dabei eher abschreckend als anziehend, denn sie bedeutet für den Täter eine längere "Arbeitszeit" und ein damit verbundenes höheres Entdeckungsrisiko. Bei vielen Bürgern hält sich hartnäckig die Meinung, dass Einbrecher nur nachts kommen. Dies ist ein Irrtum, denn es gibt das Phänomen des Tageswohnungseinbruchs, der nahezu ein Drittel der Deliktsgruppe ausmacht. Dabei nutzen die Täter die Zeit aus, wo oft niemand zu Hause ist ( Arbeits-, Schul- und Einkaufszeit sowie Wochenende ). Viele Menschen denken auch, dass man Einbrecher unbedingt aufhalten muss. Doch Vorsicht! Solches Verhalten hatte schon verhängnisvolle Folgen. Einbrecher wollen nämlich gar nicht entdeckt werden und vermeiden nach Möglichkeit jede Konfrontation. Deshalb stellen Sie sich ihm keinesfalls in den Weg! Spielen Sie nicht den Helden! Ziehen Sie sich in ein Refugium zurück, machen Sie Licht und Lärm, rufen Sie die Polizei und geben Sie ihr eine gute Personen- und eventuell Fahrzeugbeschreibung! Nach jahrelanger öffentlichkeitsarbeit habe ich im Jahre 2003 eine positive Tendenz bei den Häuslebauern feststellen können. Nachdem vorher allzu oft bei der Beratungstätigkeit nach einem Einbruch zu hören war "...hätte ich das mal vorher gewusst...", kamen sie verstärkt schon in der Planungs- und Bauphase auf die Beratungsstelle zu und suchten kompetenten Rat. Dabei kam die Hilfesuchenden in den Sprechzeiten sogar aus den Kreisen Wittenberg, Bernburg, Köthen, Anhalt-Zerbst und Bitterfeld. Manchmal wurden auch individuelle Termine vereinbart. Oft kam in den Gesprächen ¿ und das deckte sich mit den eigenen Erfahrungen ¿ zum Ausdruck, dass von Seiten der Architekten und Baufirmen diese einbruchsicherheitsrelevanten Aspekte zu wenig Beachtung finden. Die produkt- und firmenneutrale Tätigkeit der polizeilichen Fachberater zeigt sich immer wieder als ein Vorteil, denn viele "schwarzen Schafe" und "Bauernfänger" tummeln sich auch auf diesem Gebiet. Die Beratung erfolgt sowohl auf der Grundlage der anerkannten Regeln der Technik, wie z.B. deutscher und europäischer Normen und DIN-Standards, als auch spezieller polizeilicher Erfahrungen. So können die Ratsuchenden objektive Kriterien der Auswahl von Material und geprüfter Eigenschaften der Sicherheitselemente sowie der Hersteller- und Errichterfirmen beachten und umsetzen. Wer dies von Anfang an ins Kalkül zieht ist gut gegen Einbruch gerüstet und braucht nicht teuer nachzurüsten! Impressum: Polizeidirektion Dessau Pressestelle Kühnauer Straße 161 06846 Dessau Tel: 0340/ 6000-204 Fax: 0340/ 6000-210 Mail: pressestelle@de.pol.lsa-net.de

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