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Magdeburg, den 25.03.2004

Startschuss in Magdeburg/Zehn Bundesländer und der Bund gründen Flussgebietsgemeinschaft Elbe

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 035/04 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 035/04 Magdeburg, den 24. März 2004 Startschuss in Magdeburg/Zehn Bundesländer und der Bund gründen Flussgebietsgemeinschaft Elbe Auf der ersten Sitzung der Elbministerkonferenz haben heute 10 Bundesländer und der Bund den Startschuss für die Flussgebietsgemeinschaft (FGG) Elbe gegeben. Die gemeinsame Geschäftsstelle sitzt in Magdeburg. Von hier aus werden die Aktivitäten der Länder zum Gewässerschutz des drittgrößten europäischen Flusses koordiniert. Grundlage ist die europäische Wasserrahmen-Richtlinie. Hauptziel ist der Schutz der wichtigsten Lebensgrundlage, des Wassers. Nach der Wasserrahmen-Richtlinie sollen die Gewässer Europas bis 2015 einen "guten Zustand" erreichen. Die FGG Elbe umfasst den Einzugsraum der Elbe auf deutschem Gebiet. Die Elbe und ihre Nebenflüsse durchströmen Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen und damit mehr als ein Viertel der Gesamtfläche Deutschlands. Sachsen-Anhalt, als Land mit dem längsten (301 km) Elbabschnitt in Deutschland, übernimmt drei Jahre den Vorsitz der FGG. Bis März nächsten Jahres werden die Länder eine gemeinsame Bestandsaufnahme der Qualität von Grund- und Oberflächengewässern bei der EU- Kommission vorlegen. Zwecks Abstimmung wird Umweltministerin Wernicke Ende des Jahres zu einer zweiten Elbministerkonferenz einladen. Die Bestandsaufnahme wird Basis eines Bewirtschaftungs- und Maßnahmeplans zum Gewässerschutz. Dabei sollen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte einbezogen werden. Das betrifft auch bestehende wie künftige Landnutzung. Wernicke: "Wir können Wasser nicht nur als Trinkwasser betrachten. Schließlich leben wir in einer industrialisierten und landwirtschaftlich genutzten Region Europas. Ich hoffe aber, dass wir in der Zukunft unbedenklich in der Elbe und vielen Nebenflüssen baden können und Elbefisch auf den Speisekarten unserer Gaststätten steht." Die Gründung von Flussgebietsgemeinschaften ist Umweltministerin Petra Wernicke zufolge, der richtige Weg, um Gewässerschutz und Bewirtschaftung eines Flusses von der Quelle bis zur Mündung zu betrachten: "Alles andere ist uneffektiv und Flickschusterei. Wasser macht nicht an Ländergrenzen halt." Die FGG Elbe wird mit der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) eng zusammenarbeiten. Unter dem Dach der IKSE wird auch die internationale Zusammenarbeit mit den Elbanliegerstaaten koordiniert. Die Elbe ist nach Rhein und Donau der drittgrößte Fluss im Geltungsbereich der EU-Wasserrahmenrichtlinie, mit einer Länge ca. 1100 km von der Quelle im Riesengebirge bis zur Mündung in die Nordsee bei Cuxhaven- Kugelbaake. Das Einzugsgebiet ist mehr als 148,000 km² groß. Hier leben ca. 25 Millionen Menschen in Deutschland, Tschechien, Polen und österreich. Sachsen-Anhalt liegt mit seiner Landesfläche von 20.225 km² bis auf 701 km² fast vollständig im Elb-Einzugsgebiet. Hier münden mit der Schwarzen Elster, der Mulde, der Saale und der Havel die bedeutendsten deutschen Zuflüsse. Seit 1989 ist die Wasserqualität in Sachsen-Anhalt sichtbar und wesentlich besser geworden. Die Elbe hat sich im sachsen-anhaltischen Bereich seitdem um 2 Gewässergüteklassen verbessert. Von nur noch 29 Arten (1996) haben sich die Fischbestände auf 36 (2001) verbessert. 1998 wurden die ersten Lachse registriert. Zunehmend werden sensible Insektenarten wie seltene und vom Aussterben bedrohte Libellen und jahrzehntelang verschollene Eintagsfliegen beobachtet. Ursache sind vor allem Produktionsstilllegungen, Neubau und Sanierung von kommunalen und industriellen Kläranlagen sowie bessere Produktions- und Abwassertechnologien. Die Gewässerüberwachung erfolgt in Sachsen-Anhalt durch den Gewässerkundlichen Landesdienst im Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW). Im überwachungsprogramm werden mehr als 1000 Messstellen für chemische und biologische Gewässergüte an Flüssen, 90 Messstellen an Seen, und 122 Messstellen für Grundwasser ausgewertet . Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mlu.lsa-net.de

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