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Magdeburg, den 25.04.2004

Sachsen-Anhalt gegen neue Bundeswald- und Jagdgesetze

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 060/04 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 060/04 Magdeburg, den 24. April 2004 Sachsen-Anhalt gegen neue Bundeswald- und Jagdgesetze Sachsen-Anhalt hat sich gegen Pläne der Bundesregierung ausgesprochen, jetzt das Bundeswaldgesetz und das Bundesjagdgesetz zu ändern. Der Staatssekretär im Magdeburger Landwirtschafts- und Umweltministerium, Dr. Hermann Onko Aeikens, sagte am Samstag auf der Jahreshauptversammlung des Waldbesitzerverbandes Sachsen-Anhalt in Magdeburgerforth: "Wald- und Jagdgesetz haben sich bewährt, ihre Regelungen haben über die Jahre nichts an Aktualität eingebüßt. Es gibt keinen Grund für politischen Aktionismus." Aeikens kritisierte vor allem das Vorhaben von Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast, die Waldbesitzer mit zusätzlichen Auflagen behelligen zu wollen. Der Staatssekretär entgegnete, dem Naturschutz werde ein Bärendienst erwiesen, wenn durch weitere staatliche Auflagen den Waldbesitzern der wirtschaftliche Boden entzogen werde. Er sagte: "ökonomisch stabile Forstbetriebe bilden die Grundlage für alle übrigen Leistungen des Waldes." Aeikens appellierte an den Bund, statt eines neuen Gesetzes die Kriterien für die staatliche Förderung neu zu justieren. Damit sollten Naturschutzleistungen und Gemeinwohlleistungen der Forstwirtschaft besser honoriert werden. Ein Beispiel sei der Vertragsnaturschutz. Dieser soll in Sachsen-Anhalt Vorrang erhalten. Zum Bundesjagdgesetz sagte Aeikens, angepeilte Einschränkungen von Jagdmethoden wie etwa der Kirrung und der Fallenjagd werden auch aus veterinärhygienischen Gründen kritisch gesehen. Diese intensiven Jagdmethoden haben nicht zuletzt auch zur Eindämmung von Schweinepest bei Schwarzwild sowie Tollwut beim Fuchs geführt. Ziel der Forstpolitik in Sachsen-Anhalt ist die Sicherung der Leistungsfähigkeit der Forstbetriebe. Sachsen-Anhalt verfügt über knapp 475.000 Hektar Wald. Rund 127.700 ha befindet sich in Landesbesitz, knapp 205.000 ha und damit rund 43 Prozent in Privathand. Zudem gibt es Treuhandwald, Bundes- und Kirchenwald sowie Forstflächen in Besitz von Körperschaften. Der Anteil des Privatwaldes ist damit seit Anfang der 90er Jahre stark gestiegen. Im Jahr 1992 lag der Anteil mit 133.000 Hektar bei 28 Prozent. Allein im Vorjahr wuchs der Anteil des Privatwaldes um drei Prozent. Nach Abschluss der Treuhandprivatisierungen wird damit gerechnet, dass sich mehr als 50 Prozent der Waldflächen in Privathand befinden werden. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mlu.lsa-net.de

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