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Magdeburg, den 12.05.2004

Erste automatisierte Waldbrandüberwachungskamera/Ministerin Wernicke : Früherkennung das A und O

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 070/04 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 070/04 Magdeburg, den 13. Mai 2004 Erste automatisierte Waldbrandüberwachungskamera/Ministerin Wernicke : Früherkennung das A und O Zur überwachung brandgefährdeter Waldgebiete setzt Sachsen-Anhalt künftig auch auf den Einsatz automatisierter überwachungskameras. Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke nahm am Donnerstag im Forstamt Genthin das landesweit erste ISDN-gestützte System dieser Art in Betrieb. Wernicke erklärte: "Früherkennung ist das A und O im Kampf gegen Waldbrände. Je schneller Gefahrensituationen und Brandherde ausgemacht werden, um so größer ist die Chance, schnell zu löschen um Schaden klein zu halten. Die moderne Technik hilft dabei." Die Kameramodule werden in einer Höhe von 30 bis 65 Metern angebracht und überwachen in einem Umkreis von zehn Kilometern die Wälder über den Baumkronen. Die Kameras beobachten ausschließlich den Raum über den Baumkronen und werden nicht nach unten in den Wald hineinschwenken. Bilder werden allein bei Rauchverdacht aufgenommen und per ISDN-Verbindung an das zuständige Forstamt übermittelt. Dort entscheidet der Diensthabende über ein Alarmierung der Feuerwehr. Von den rund 474.000 Hektar Wald in Sachsen-Anhalt werden 250.000 Hektar laut EU-Definition als höchst waldbrandgefährdet eingestuft. Für diese Gebiete werden in den waldbrandrelevanten Zeiten zur Früherkennung Beobachter auf 38 Feuerwachtürmen eingesetzt. Der Wachdienst auf den bis zu 35 Jahre alten Türmen ist körperlich anstrengend. Neben morgendlicher Kälte im Frühjahr und Hitzestau an besonders heißen Sommertagen haben es die Mitarbeiter des Landesforstbetriebes mit Bewegungsarmut und monotonen Arbeitsabläufen zu tun. Die Bedingungen entsprechen nicht den Anforderungen an einen modernen Arbeitsplatz. In drei Stufen bis 2006 sollen daher mindestens 30 der Feuerwachtürme in besonders brandgefährdeten Gebieten eingespart werden. Dafür kommen zwölf Kameras zum Einsatz. Nach dem Start im Jerichower Land und Kreis Stendal sollen 2005 der Ohrekreis und die westliche Altmark mit dem Kreis Salzwedel folgen. In der dritten Ausbaustufe arbeiten ab 2006 die Kreise Wittenberg und Anhalt-Zerbst mit dem System. Eine Gesamtwaldfläche von rund 145.000 Hektar wird somit perspektivisch per Kamera kontrolliert. Die Investitionskosten betragen rund eine Million Euro, wobei die EU im Rahmen ihres Programms "forest focus" die Hälfte übernimmt. Mit der Kamerainstallation spart Sachsen-Anhalt unter anderem Kosten, die zwingend durch die jetzt anstehende nötige Sanierung und Nachrüstung der betagten Wachtürme entstehen würden. Allein 2003 brannte es in Sachsen-Anhalts Wäldern 178-mal. Rund 88 Hektar waren betroffen. Das bislang waldbrandreichste Nachwendejahr für Sachsen-Anhalt war 1992, als es an 224 Stellen brannte und 272 Hektar Waldfläche betroffen waren. Mit 66 Bränden auf zusammen sechs Hektar Fläche sowie 43 Bränden auf acht Hektar Fläche waren 2001 und 2002 die beiden bislang mit Abstand brandärmsten Jahre in Sachsen-Anhalt. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mlu.lsa-net.de

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