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Magdeburg, den 23.05.2004

Große Pläne in Halle und in drei Landkreisen?Region der Himmelsscheibe? wird bis 2006wissenschaftlich und touristisch erschlossen

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 066/04 Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 066/04 Magdeburg, den 19. Mai 2004 Große Pläne in Halle und in drei Landkreisen¿Region der Himmelsscheibe¿ wird bis 2006wissenschaftlich und touristisch erschlossen Die weltweit bedeutsamen archäologischen Fundorte im südlichen Sachsen-Anhalt werden wissenschaftlich und touristisch erschlossen. Damit wird ein Beschluss des Landtags von Sachsen-Anhalt vom 13. Juni 2003 umgesetzt. Ziel ist es, das touristische Gesamtprojekt ¿Region der Himmelsscheibe¿ ab der Sommersaison 2006 touristisch ähnlich zu vermarkten wie die ¿Straße der Romanik¿. Große Reiseveranstalter und Busunternehmer haben bereits starkes Interesse signalisiert. Auf einem Pressegespräch im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle bekräftigte Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberger die starke Unterstützung der Landesregierung beim Ausbau der touristischen Infrastruktur. Erste Ergebnisse, so Rehberger, seien bereits sichtbar: Touristische Leitsysteme wurden installiert, Radwege angelegt, die Information und Betreuung der Besucher sowie die Verkehrsinfrastruktur wurden verbessert. Ein Internetportal (www.himmelsscheibe-von-nebra.com) informiert potenzielle Besucher. Allein zwischen Mai und August 2003 steuerten schätzungsweise 5.000 Wanderer den Fundort der Himmelsscheibe am Mittelberg bei Nebra an, und der Saale-Unstrut-Tourismus e.V. sowie das Staatliche Forstamt Ziegelroda leiteten 900 archäologische Führungen. ¿Mit den sensationellen archäologischen Funden von Nebra, Goseck und Langeneichstedt sowie dem deutschlandweit führenden Landesmuseum für Vorgeschichte Halle wird die reizvolle Region an Saale und Unstrut noch at­traktiver¿, konstatierte Rehberger. ¿Hier findet sich alles, was Sachsen-Anhalt touristisch anziehend macht: Burgen und historische Städte, romantische Wasserstraßen und guter Wein, berühmte Bauwerke an der Straße der Romanik und ein beeindruckender Naturpark. Jetzt konzentrieren sich hier auch gleich mehrere der interessantesten archäologischen Fundorte der Welt.¿ Gemeinsam mit Rehberger präsentierten Landesarchäologe Dr. Harald Meller, Halles Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler sowie die Landräte Harri Reiche (Burgenlandkreis), Dr. Tilo Heuer (Merseburg-Querfurt) und Rüdiger Erben (Weißenfels) die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur touristischen Erschließung der Saale-Unstrut-Region ¿in Bezug auf die bedeutenden archäologischen Funde der bronzezeitlichen Himmelsscheibe von Nebra (Landkreis Merseburg-Querfurt und Burgenlandkreis) und des jungsteinzeitlichen Sonnenobservatoriums von Goseck (Landkreis Weißenfels) unter Einbeziehung des Fundplatzes der Dolmengöttin von Langeneichstädt (Landkreis Merseburg-Querfurt) und des Landesmuseums für Vorschichte Halle¿. Diese Studie war vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie im Januar 2004 an die Arge Nebra/Goseck, bestehend aus den Firmen Culture Concepts und Triad Berlin, vergeben worden. Neun Firmen waren zuvor aufgefordert, Angebote einzureichen. Beschlossen worden war die Studie in der Koordinierungsgruppe Himmelsscheibe, die unter Vorsitz von Minister Rehberger sechsmal im vergangen Jahr zusammentraf. Vertreten in dieser Gruppe sind das Kultusministerium, das Landesverwaltungsamt, die betroffenen Landkreise und Bürgermeister, das Landesamt für Archäologie, die Landesmarketinggesellschaft sowie Tourismus- und Umweltgremien. Die Studie bescheinigt dem ¿Vorhaben zur Entwicklung eines Netzwerks touristischer Attraktionen um die Himmelsscheibe von Nebra das Potenzial¿, ein ¿harter¿ Wirtschaftsfaktor für die Region zu werden. Nicht zu unterschätzen sei zudem die Image prägende, den Freizeitwert steigernde Auswirkung auf die Region und das Land Sachsen-Anhalt. Bei ihren Berechnungen und Empfehlungen gehen die Macher der Studie von jährlich mindestens 100.000 Besuchern aus. Das setzt allerdings eine beträchtliche Aufwertung des Umfelds und einen erheblichen Marketing-Aufwand voraus. Was tut sich, was muss noch getan werden? Fundort Himmelssscheibe/Mittelberg 1. Am Mittelberg, am ¿Langen Gestell¿ bei Klein Wangen, sollen ein Besucherzentrum und Parkplätze für Bus und Pkw entstehen. Das Besucherzentrum soll als Info-Center ausgelegt werden ¿ Kosten ca. 5 Mio Euro. Hier werden alle bis dato gewonnen Kenntnisse zur Himmelsscheibe und zum archäologischen Umfeld präsentiert. Der genaue Standort bedarf noch der Klärung, dabei sind auch naturschutzrechtliche Belange zu prüfen. Alternativstandorte wurden in der Ortslage Klein-Wangen sowie auf dem Mittelberg wurden. 2. Der Fundort selbst kann sowohl zu Fuß, per Fahrrad oder künftig auch per Shuttle (zum Beispiel mit Solarzellen-Antrieb) erschlossen werden. Die Machbarkeitsstudie weist a darauf hin, dass die Besucherfrequenz sehr stark von einem solchen Transportsystem zwischen Parkplatz und Fundort abhängt. 3. Am Fundort auf dem Mittelberg wird empfohlen, eine Aussichtsplattform mit den Sichtachsen Kyffhäuser und Brocken zu errichten. Die Überlegung, die bronzezeitlichen Sichtachsen durch Schneisen wieder freizulegen, wurde aus Naturschutz- und Forstwirtschaftsgründen verworfen. 4. Die Machbarkeitsstudie empfiehlt eine teilweise Rekonstruktion der historischen Ringwallanlagen auf dem Mittelberg. Goseck 1. Hier sehen die Empfehlungen neben der Rekonstruktion des Son­nenobservatoriums vor allem Infrastrukturmaßnahmen (Info-Punkt, Parkplätze, Zuwegung) vor. Die Koordinierungsgruppe und die regionalen Akteure präferieren eine stärkere Einbeziehung des Schlosses Goseck. Archäologische Erschließung Zum einen ist ab Oktober in Kooperation mit den Nationalmuseen in Dänemark und Ungarn eine Landesausstellung ¿Der geschmiedete Himmel ¿ die weite Welt im Herzen Europas vor 3.600 Jahren¿ geplant. Das Landesmuseum wird dafür zurzeit umfassend saniert. Zum anderen laufen an den Fundorten Mittelberg (Himmelsscheibe) und Goseck (Sonnenobservatorium) seit Ende letzten Jahres Ausgrabungen, um ein möglichst authentisches Bild vom Fundort zu erlangen. Touristische Erschließung Mit dem Management des Gesamtprojekts ¿Region der Himmelsscheibe¿ wurde der Naturpark Saale-Unstrut Triasland e.V. beauftragt. Der Landkreis Weißenfels hat eine Arbeitsgruppe unter Nutzung professioneller Dienstleister gebildet. Das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit hat einen Landeskoordinator installiert. - Für bislang fünf Projekte (Beschilderung, Wegebau und Parkplätze) wurden Investitionen in Höhe von 735.000 Euro beantragt und bewilligt. Sichergestellt wurden auch Führungen, Ausgrabungen und Öffentlichkeitsarbeit (Internetportal, Info-Tafeln). - Derzeitige Aktivitäten: Standortentscheidungen, Klärung von Eigentumsfragen, Schaffung von Planungs- und Baurecht, Klärung naturschutzrechtlicher Belange, Einreichung der Unterlagen für die GA-Förderung; Vorplanung für Gastronomie im Innen- und Außenbereich, Erarbeitung dramaturgischer Rahmenkonzepte für das Besucherzentrum und den Fundort Mittelberg. - Nach Förderzusage Architektenwettbewerb (Besucherzentrum), Planungs- und Bauvergaben, Baudurchführung. - Vorrangige Infrastrukturmaßnahmen: Ausbau der Kreisstraße 2646; Ausbau der Ortsdurchfahrt Klein-Wangen, Bahn-Haltepunkt in Wangen, Beschilderung nach einheitlichem Konzept. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567 - 43 16 Fax: (0391) 567 - 44 43 Mail: pressestelle@mw.lsa-net.de

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