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Magdeburg, den 06.06.2004

Schönburg und Hainrode sind Sieger im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft"/Ministerin Wernicke: Wettbewerb macht Mut, darf aber Blick nicht verklären

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 077/04 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 077/04 Magdeburg, den 6. Juni 2004 Schönburg und Hainrode sind Sieger im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft"/Ministerin Wernicke: Wettbewerb macht Mut, darf aber Blick nicht verklären Der Harzort Hainrode im Landkreis Sangerhausen und die Ortsteile Schönburg und Possenhain der Gemeinde Schönburg im Burgenlandkreis sind die Sieger im Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden ¿ Unser Dorf hat Zukunft". Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke überreichte die Siegerurkunden am Sonntag im Rahmen einer Festveranstaltung auf der Landesgartenschau in Zeitz. Die Gemeinde und die beiden Ortsteile, die nunmehr Sachsen-Anhalt beim nächsten Bundeswettbewerb im Herbst vertreten, hatten sich in einem Bewerberfeld von 240 Gemeinden und Ortsteilen durchgesetzt. 28 Orte waren dabei in die engere Auswahl gekommen und wurden von einer Landesjury mit Vor-Ort-Besuchen begutachtet. Hainrode und die Bewerber aus Schönburg bestachen insbesondere durch ihre Konzepte zur integrierten dörflichen Entwicklung. Das eher stadtnahe Schönburg fünf Kilometer vor den Toren Naumburgs setzt sowohl auf Tourismus als auch auf Gewerbeansiedlungen. Mehr als 20 miteinander kooperierende Vereine sorgen für eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung. Das Harzörtchen Hainrode setzt auf Tourismus. Die 380 Einwohner haben ihren Ort in großer Eigeninitiative zu einer Perle im Südharz gemacht. Gegen den Trend ziehen viele junge Familien mit Kindern nach Hainrode. Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke sagte: "Der Dorfwettbewerb hat auf eindrucksvolle Weise deutlich gemacht, dass das Leben auf dem Land alles andere als dröge und grau ist. Identität und sozialer Zusammenhalt sind bestimmende Elemente. Insoweit macht der Wettbewerb auch Mut." Zugleich betonte die Ministerin: "Auch das strahlendste Siegerlächeln darf nicht den Blick dafür verklären, dass insbesondere der ländliche Raum vor großen Problemen steht. Die demografische Entwicklung verheißt nichts Gutes." Die Landesregierung werde aber nicht tatenlos zusehen, sondern stehe trotz angespannter Haushaltslage zu ihrer Verantwortung für den ländlichen Raum. Seit 1991 sind aus dem Landeshaushalt mehr als 920 Millionen Euro für die Dorferneuerung aufgewendet worden, für 2004 sind 58 Millionen Euro geplant. Kurzporträts der Siegerorte Schönburg mit seinen Ortsteilen Schönburg und Possenhain Die Gemeinde Schönburg im Burgenlandkreis zählt 1.150 Einwohner. Sie besteht aus vier Ortsteilen, neben den beiden Wettbewerbssiegern Schönburg und Possenhain sind dies die Ortsteile Kroppental und Weichau, die sich nicht am Wettbewerb beteiligt hatten. Bürgermeister von Schönburg ist Jörg Stützer. Schönburg liegt etwa fünf Kilometer von Naumburg entfernt im landschaftlich schönen Wethautal, welches im Landesentwicklungsplan für den Fremdenverkehr ausgewiesen ist. Die Schönburg hoch über der Saale wurde von einem Privatinvestor neu hergerichtet. Eine besondere Rolle spielt der Weinbau, davon zeugen viele offene Höfe. Durch Schönburg verlaufen überregionale Wanderwege wie der Saale- und der Mühlenwanderweg oder die Straße der Romanik. Schönburg setzt auf naturnahen Tourismus, viele Verpflegungs- und Beherbergungsmöglichkeiten für Gäste aus nah und fern wurden geschaffen. Neben dem Tourismus sorgen jedoch auch viele Gewerbebetriebe für eine hohe Wirtschaftskraft der Gemeinde. Am Ortsrand wurde 1994 ein zwölf Hektar großes Gewerbegebiet mit mehr als 200 Arbeitsplätzen geschaffen. Das kulturelle und soziale Leben von Schönburg gilt als facettenreich. Mehr als 20 Vereine bieten Betätigungsmöglichkeiten. Bemerkenswert: Alle Vereinsaktivitäten werden koordiniert und wenn möglich gar gemeinsam durchgeführt, was sich nicht zuletzt auch durch die einheitliche Präsentation aller Vereine zum Ausdruck kommt. Hainrode Hainrode mit seinen 380 Einwohnern liegt im Landkreis Sangerhausen. Bürgermeister ist Klaus Wende. Hainrode gilt als eines der landschaftlich am schönsten gelegenen Dörfer im Südharz. Das einmalige geschützte Karstgebiet, Laub- und Mischwälder, Trockenwiesen und Obstplantagen sowie die mehr als 1.000 alten Schachthalden als Zeitzeugen des Kupferbergbaus geben dem Ort und seiner Umgebung einen besonderen Reiz. An diese einmaligen Naturschönheiten knüpft auch die Grüngestaltung im Dorf an. Viele ortsprägende Bäume, Sträucher und Pflanzen werden durch die Bürger eigenverantwortlich zusätzlich zu ihren eigenen Hausgärten liebevoll gepflegt. Die Gestaltung der Grundstückseinfriedungen erfolgte ebenfalls ortstypisch auf hohem ökologischen und bautechnischem Niveau mit Bruchsteinmauern und Holzzäunen. Hervorzuheben ist der Heimat- und Naturschutzverein Hainrode. Mit seinen mehr als 300 Mitgliedern - bei nicht einmal 400 Einwohnern ¿ ist der Verein die wichtigste Triebfeder für alle Aktivitäten in Hainrode. Dies belegt nicht zuletzt auch eine Auszeichnung des Vereins auf Bundesebene. Neben den dorftypischen Angeboten des kulturellen und sozialen Lebens ist die Tradition des Besenbindens besonders zu erwähnen. Die Besenbinder beherrschen nicht nur ihr Handwerk, sondern auch die Kunst des Geschichtenerzählens perfekt. Hainrode ist als Wohn- und Lebensort insbesondere für junge Familien mit Kindern attraktiv. Die Einwohnerzahlen sind in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gestiegen. Auch ist der Ort für einen respektvollen Umgang seiner Menschen untereinander und mit allem, was als fremd gilt, bekannt. Davon zeugt nicht zuletzt die Tatsache, dass der Tourismusort auch eine Suchtklinik beherbergt. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mlu.lsa-net.de

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