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Magdeburg, den 18.07.2004

Wernicke: Elbe ist sauberer, aber dennoch kein Badegewässer

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 110/04 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 110/04 Magdeburg, den 17. Juli 2004 Wernicke: Elbe ist sauberer, aber dennoch kein Badegewässer Die Wassergüte der Elbe hat sich seit 1990 deutlich verbessert. Der Sauerstoffgehalt erhöhte sich in den letzten 14 Jahren sprunghaft, Belastungen durch Phosphor oder Ammonium-Stickstoff gingen zurück. "Auch wenn die Elbe damit wahrscheinlich an vielen Stellen noch nicht die Qualität hat, die laut europäischer Wasserrahmenrichtlinie für 2015 angepeilt wird, so sind die bisherigen Erfolge dennoch enorm", erklärte Umweltministerin Petra Wernicke. Sie sei erfreut, dass die Elbe "von nicht wenigen Menschen gar als potenzielles Badegewässer wahrgenommen" werde. Zu DDR-Zeiten sei dies kaum vorstellbar gewesen. Dennoch verweist die Ministerin darauf, dass die Elbe trotz verbesserter Wasserqualität kein Badegewässer im Sinne der Badegewässerverordnung ist. Wernicke erklärte: "Die Elbe ist zwar sichtbar sauberer geworden. Sie bleibt aber ein Fließgewässer. Und das heißt, wir können nicht 100prozentig ruhigen Gewissens sagen, dass diese guten Werte auch ohne wenn und aber dauerhaft zuverlässig gehalten werden können. Es gibt zu viele Möglichkeiten, dass Schmutz in die Elbe gelangt und damit von heut auf morgen die Wasserqualität nicht zum Baden reicht." Zudem verweist die Ministerin darauf, dass die Elbe eine Wasserstraße ist. Die teils sehr intensive Schifffahrt berge für Badelustige auch Gefahren. Wernicke betonte aber auch: Selbst wenn die Elbe kein Badegewässer ist und somit die Gesundheitsbehörden völlig zu Recht keine Qualitätskontrollen als Badegewässer vornehmen, befindet sich die Elbe dennoch unter ständiger Kontrolle. Alle relevanten Daten wie etwa zum Sauerstoff- oder Phosphat-Gehalt werden regelmäßig erhoben und in Güteberichten veröffentlicht. Zu einigen ausgewählten Daten: Die Sättigung mit Sauerstoff lag 1989/90 bei mageren 33 Prozent. Im Jahr 2003 wurden 100 Prozent gemessen. 1989/90 wurden häufig Sauerstoffgehalte von weniger als drei Milligramm je Liter gemessen, der Minimalwert lag bei 0,4 Milligramm je Liter. Im Jahr 2003 blieb der Gehalt nicht unter 8,9 mg/l, was als sehr gut gilt. Für die Belastung mit Fäulnis erregenden Stoffen wurde 1989/90 ein Saprobienindex von 2,43 berechnet, wonach die Elbe der Güteklasse zwei bis drei zugeordnet wurde. Der Index verbesserte sich auf 2,15, damit rangiert die Elbe stabil in der Güteklasse II. Der Mittelwert für die Ammonium-Stickstoff -Konzentration lag 1989/1990 bei 3,7 Milligramm je Liter, im Vorjahr bei 0,05 mg/l. Der Phosphat -Mittelwert wurde 1989/90 mit 0,35 Milligramm je Liter gemessen, im Jahr 2003 betrug er noch 0,03 mg/l. Genau in einem Jahr am 17. Juli 2005 findet der erste europäische Flussbadetag statt. Es ist zugleich der zweite internationale Elbebadetag. Der erste derartige Tag fand im Juli 2002 statt. Als Veranstalter tritt das Europäische Flussnetzwerk RiverNet auf. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mlu.lsa-net.de

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