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Halle (Saale), den 24.08.2004

Immer mehr kinderlose Paare in Sachsen-Anhalt möchten ausländische Kinder adoptieren

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr. 58/2004 Landesverwaltungsamt Pressemitteilung Nr. 58/2004 Halle (Saale), den 25. August 2004 Immer mehr kinderlose Paare in Sachsen-Anhalt möchten ausländische Kinder adoptieren Auslandsadoptionen um 28 Prozent gestiegen In den letzten Jahren ist das Bedürfnis kinderloser Paare, ein Kind zu adoptieren, angestiegen. Dies zeigt sich deutlich in den verstärkt auftretenden Nachfragen bei den Jugendämtern und dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. Vor allem der Bereich Auslandsadoptionen ist für kinderlose Paare bedeutend attraktiver und zu einer guten Alternative zu Inlandsadoptionen geworden. So gab es im Jahre 2002 insgesamt 67 vermittelte Fremdadoptionen, d.h. hier wurden Kinder in Familien vermittelt, wo kein verwandtschaftliches Verhältnis besteht. Von diesen 67 Adoptionen vermittelten das Landesverwaltungsamt und die anerkannten Auslandsadoptionsvermittlungsstellen freier Träger 28 ausländische Kinder nach Sachsen-Anhalt. 2003 hingegen wurden bereits 78 Fremdadoptionen in Sachsen-Anhalt registriert, davon 36 Auslandsadoptionen. Damit ist in Sachsen-Anhalt eine Steigerung der Auslandsadoptionen um ca. 28 Prozent zu verzeichnen. Angesichts des Umfangs und der Dauer eines Verfahrens ist der Anstieg um 8 Auslandsadoptionen von 2002 zu 2003 enorm. Das gesteigerte Interesse an Auslandsadoptionen hat vielerlei Ursachen. Antje Specht, Expertin für Auslandsadoptionen im Landesverwaltungsamt dazu: ¿Zum einen gibt es in Deutschland immer weniger Kinder, die zur Adoption freigegeben werden. Das liegt natürlich zu einem ganz großen Teil an dem allgemeinen Rückgang der Geburtenrate. Hinzukommt, dass durch eine breite Aufklärung immer weniger Frauen ungewollt schwanger werden, ein positiver Umstand, der uns sehr freut. Für Paare, die ein Kind adoptieren wollen, bedeutet dies jedoch, lange Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen. Deshalb haben sich viele Paare mit der Alternative der Auslandsadoption auseinandergesetzt und diese auch in Anspruch genommen.¿ Zudem ist Deutschland 2001 dem Haager Adoptionsübereinkommen beigetreten. Damit sind Adoptionsverfahren zwischen Vertragsstaaten, wie Italien, Portugal, Polen, Pakistan, Australien, Rumänien und anderen Ländern, erheblich vereinfacht worden. Dennoch sind die Verfahren langwierig und kostenintensiv. ¿Man muss ca. 10.000 bis 15.000 Euro einplanen, das sollte man unbedingt in seine Überlegungen einbeziehen.¿, so die Adoptionsexpertin Specht. Russland gehört zu den Staaten, die sich nicht am Haager Adoptionsübereinkommen beteiligt haben. Das Interesse an Kinder aus Russland ist jedoch besonders groß. Im letzten Jahr hatte Russland einen Adoptionsstop für Deutschland ausgesprochen. ¿Für kinderlose Paare, die sich seit vielen Jahren um ein Kind bemühen, ist so eine Sperre besonders tragisch. Wir versuchen jedoch, mit umfassendem Rat zur Seite zu stehen und zu helfen, dass Kinder, die sonst in Heimen aufwachsen müssten, eine liebevolle Familie bekommen.¿ Seit dem 1.1.2004 ist das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt nicht nur zentrale Bündelungs- und Koordinierungsbehörde zwischen den Ministerien und Kommunen. Mit dem Entschluss der Landesregierung, die Verwaltungsabläufe im Land zu optimieren und den Apparat zu verschlanken, wurde auch das Landesjugendamt in das Landesverwaltungsamt integriert. Damit werden Synergie-Effekte geschaffen, die in vielen Bereichen zu einer schnelleren Bearbeitung und Durchführung von Aufgaben führt. Für den Bereich Adoption bedeutet dies ¿ Adoptionsvermittlung, Betreuung und Schulung der Adoptiveltern aus einer Hand durchführen zu können. ¿Neben der eigentlichen Adoptionsvermittlung und Durchführung, die wir mit großer Unterstützung der anerkannten Auslandsadoptionsstellen freier Träger durchführen,  werden durch uns Adoptionswillige auf Eignung geprüft, während des Verfahrens umfassend beraten und betreut und natürlich durch eine intensive Schulung auf das Leben mit einem Kind vorbereitet. Bundesweit sind wir im Bereich Schulungen von Adoptiveltern aufgrund unserer Adoptivbewerberseminare führend. Diese Seminare wurden von unseren Fachleuten entwickelt und gehören in Sachsen-Anhalt bereits zum Standard. Andere Bundesländer haben diese Seminare von uns übernommen oder greifen bei der Erarbeitung eigener Programme gern auf unsere Erfahrungen zurück.  Darauf sind wir besonders stolz.¿ erläutert abschließend Antje Specht vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. Auskunft bekommen Interessenten beim Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, Abteilung Familie, Gesundheit, Jugend und Versorgung in der Neustädter Passage 15. Hier können auch Kontakte vermittelt werden zu den anerkannten Auslandsadoptionsvermittlungsstellen freier Träger in Sachsen-Anhalt. Telefonisch sind die Mitarbeiter zu erreichen unter 0345-6912-0. Unter www.landesverwaltungsamt.sachsen-anhalt.de können nähere Informationen zu diesem Thema abgerufen werden. Impressum: Denise Vopel Pressesprecherin Stabsstelle Kommunikation Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt Willy-Lohmann-Str. 7 06114 Halle/Saale 0345-514-1244 (Tel) 0345-514-1477 (Fax) e-mail: denise.vopel@lvwa.lsa-net.de

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