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Magdeburg, den 07.09.2004

Neuer Schwung im Südharz - Nationalpark-Chef übernimmt Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz i.G:

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 146/04 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 146/04 Magdeburg, den 8. September 2004 Neuer Schwung im Südharz - Nationalpark-Chef übernimmt Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz i.G: Schon lange ringt das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz i. G. um Akzeptanz in der Region und seinen offiziellen Status. Seit fünf Jahren befindet sich Sachsen-Anhalts viertgrößtes Großschutzgebiet in der Gründungsphase (i. G.). Jetzt soll der bisherige Leiter des Nationalparks Hochharz, Peter Gaffert, das Ruder übernehmen und Sachsen-Anhalts zweites Biosphärenreservat zu regionaler und internationaler Anerkennung führen. Der bisherige Leiter des Biosphärenreservates wird eine Aufgabe im Forstbereich des Landesverwaltungsamtes in Halle übernehmen. Zur Amtseinführung von Gaffert am Mittwoch in Roßla (LK Sangerhausen) sagte Umweltministerin Petra Wernicke: "Wenn es jemandem gelingt, die Anerkennung in kürzester Zeit zu erreichen, dann ist es Peter Gaffert." Gaffert sei der Richtige, um in allen Teilen der Bevölkerung Vertrauen und Akzeptanz für das Biosphärenreservat zu schaffen. Gaffert habe es im Nationalpark Harz "hervorragend verstanden, Naturschutz und Nutzungsinteressen von Tourismus und Wirtschaft nachhaltig zu moderieren". Gaffert erklärte: "Ich sehe in der neuen Aufgabe eine Herausforderung und Chance für eine nachhaltige Entwicklung der historisch gewachsenen Südharzer Karstlandschaft und werde mich nach besten Kräften bemühen, dafür eine breite Akzeptanz in der Region zu erwirken". Die Karstlandschaft Südharz erstreckt sich über Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen. Sachsen-Anhalt hat mit 28 000 Hektar den größten Teil des waldreichen Karstgebirges. Den Namen verdankt die Landschaft ihrem leichtlöslichen Untergrund aus Sulfatgestein, in welchen das Wasser u. a. unzählige Höhlen gewaschen hat. Diese Höhlen sind wahre Fledermausparadiese. Am bekanntesten ist die größte auch touristisch genutzte Karsthöhle, die "Heimkehle" bei Uftrungen. Sachsen-Anhalt hatte sich auf Grund guter Erfahrungen mit dem inzwischen 25jährigen Biosphärenreservat an der Mittleren Elbe frühzeitig entschieden, ein Biosphärenreservat auch für die Region der Südharzer Karstlandschaft als Entwicklungschance einzurichten und die dafür notwendigen Personal- und Finanzressourcen zur Verfügung zu stellen. Zu den zahlreichen seltenen und attraktiven Tierarten gehören unter anderem der Schwalbenschwanz, die Gestreifte Quelljungfer, das Bachneunauge und die Groppe, der Feuersalamander und die Geburtshelferkröte, die Haselmaus und 18 Fledermausarten, der Uhu, Wanderfalke und Schwarzstorch. Außerdem treffen hier infolge vielfältiger Biotopstrukturen seltene, besonders schützenswerte mediterrane, kontinentale und atlantische Florenelemente zusammen, dazu gehören der Hirschzungenfarn, das Frühlingsadonisröschen, Gipskraut und der Frauenschuh u. a. Orchideen sowie verschiedene Buchenwaldgesellschaften und Schlucht- und Hangmischwälder. Von der Landesgrenze zu Thüringen und Niedersachsen bis zum östlichen Pölsfeld reihen sich perlschnurartig gebietstypische Erscheinungen aneinander, die auf die Gipsgestein auflösende Wirkung des Wassers zurückgehen: Höhlen, Erdfälle und Dolinen, Karstquellen, Bachschwinden und Flussversinkungen, Karstkegel, Schlotten, geologische Orgeln, Felsen und weiße Wände. Touristen und Wissenschaftler können die einmalige Landschaft am Südrand des Harzes auf dem 100 Kilometer langen drei Länder übergreifenden Gipskarstwanderweg erkunden und sich in einer Dauerausstellung "Wir hier ¿ Leben in / mit einer Landschaft" sowie in einer weltweit einmaligen Karstbibliothek näher informieren. Die Biosphärenreservats-Verwaltung ist in Roßla über die Telefonnummer (03 46 51) 29 88 9-0 zu erreichen. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mlu.lsa-net.de

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