Spitzengespräch ?Strategiedialog Chemie?: Sachsen-Anhalt will Vorreiterrolle im Europäischen Chemienetzwerk weiter ausbauen
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 448/04 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 448/04 Magdeburg, den 28. Oktober 2004 Spitzengespräch ¿Strategiedialog Chemie¿: Sachsen-Anhalt will Vorreiterrolle im Europäischen Chemienetzwerk weiter ausbauen In der Magdeburger Staatskanzlei sind heute Vertreter der chemischen Industrie und der Landesregierung Sachsen-Anhalts zu einem weiteren Spitzengespräch im ¿Strategiedialog Chemie¿ zusammengekommen. Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Horst Rehberger und Dr. Christoph Mühlhaus, Geschäftsführer des Dow Olefinverbundes und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Nordost des VCI, betonten vor der Presse, dass Sachsen-Anhalt seine Vorreiterrolle im Europäischen Netzwerk der Chemieregionen (ECRN) weiter ausbauen wolle. Zentrales Anliegen sei es, als einer der Wortführer für die regionalen Belange der Chemieindustrie und -politik in Europa anerkannt zu werden (sogen. Europäischer Stakeholder). Es sei ein großer Erfolg, dass das ECRN als Beobachter in das derzeit von der EU-Kommission durchgeführte Planspiel zur Umsetzung der EU-Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH Systems) berufen worden sei. Von September 2004 bis Juli 2005 solle anhand von zehn Fällen und Chemikalien die Praktikabilität dieses Verordnungswerks überprüft und durchgespielt werden. Außerdem habe das Europäische Chemienetzwerk einen direkten Ansprechpartner in der EU-Generaldirektion Industrie für alle regionalen Belange der Chemikalienpolitik verankern können. Wirtschaft und Politik verständigten sich auch auf ein abgestimmtes Papier zum Klimaschutz, mit dem sich Sachsen-Anhalt an der Stakeholder-Konsultation der Europäischen Kommission zur künftigen Klimaschutzpolitik der EU beteiligt. Wichtigste Forderung Sachsen-Anhalts ist darin die Internationalisierung der modernen Instrumente der Klimaschutzpolitik, damit eine Wettbewerbsverzerrung und einseitige Belastung der europäischen Wirtschaft vermieden wird. Die Landesregierung und die chemische Industrie haben auch die am 17. November in Leuna stattfindende Konferenz angesprochen, auf der konkrete Projekte der ¿Chemieinitiative des Landes Sachsen-Anhalt für Mitteldeutschland¿ präsentiert werden. Dazu erklärte Dr. Christoph Mühlhaus: "Die chemische Industrie begrüßt die Chemieinitiative des Landes Sachsen-Anhalt und wird sie gerne aufgreifen. Die Unternehmen des Clusters Chemie/Kunststoffe sind in Mitteldeutschland länderübergreifend engagiert, denn Wirtschaftsprozesse sind regional aufgestellt und machen an Ländergrenzen nicht Halt. Unsere Rahmenbedingungen werden jedoch wesentlich von der Politik bestimmt. Wir erwarten eine Weiterentwicklung der chemischen Industrie und der Kunststoffverarbeitung, wenn wir weiterhin gemeinsam die Themen der Umwelt-, Energie-, aber besonders auch der Forschungspolitik angehen. Mit Ausbau anwendungsorientierter Forschungseinrichtungen und der Entwicklung neuer Formen der Forschungskooperation ist durchaus vorstellbar, dass Mitteldeutschland ein Kompetenzzentrum für Polymerentwicklung und Kunststofftechnik wird." Weiteres wichtiges Themenfeld der Gesprächsrunde war der Fachkräftebedarf in der chemischen Industrie. In den nächsten Jahren werden allein in der Chemiebranche mehrere hundert Fachkräfte pro Jahr aus dem Arbeitsprozess ausscheiden. Gleichzeitig wird durch die geburtenschwachen Jahrgänge weniger Nachwuchs auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt drängen. Politik und Wirtschaft waren sich einig, dass jedes Unternehmen sorgfältig prüfen müsse, in welchen Berufen es zukünftig Nachwuchs benötige. Minister Rehberger lobte die hohe Ausbildungsquote der chemischen Industrie in Sachsen-Anhalt, die bei 8,5 % liegt (auf 1000 Arbeitsplätze kommen 85 Ausbildungsplätze). Im Spitzengespräch stellte der Landesbezirksleiter der IG Bergbau, Chemie, Energie, Hans-Jürgen Schmidt, Aktivitäten der Tarifvertragsparteien der chemischen Industrie vor, mit denen gezielt Nachwuchs gewonnen werden soll und die auch beispielhaft für andere Branchen sein können. Darüber hinaus wurden die Unternehmen InfraLeuna Infrastruktur und Service GmbH sowie ILE InfraLeuna Energiegesellschaft mbH in die Umweltallianz des Landes Sachsen-Anhalt aufgenommen (siehe hierzu gesonderte PM Nr. 450). In diesem Zusammenhang hob Rolf Siegert, Hauptgeschäftsführer des VCI ¿ Landesverband Nordost ¿, hervor, dass sich die Umweltallianz Sachsen-Anhalt bewährt habe. Ein Vergleich mit den Umweltallianzen anderer Bundesländer habe ergeben, dass die Umweltallianz Sachsen-Anhalt alle derzeit nach der Gesetzeslage möglichen Deregulierungen vorsehe. Der für Mitglieder der Umweltallianz mögliche fünfprozentige Umweltbonus sei bundesweit sogar einmalig. Auch beim Gesetzesvollzug, insbesondere bei der Überwachung der Unternehmen, gebe es keine Klagen mehr. Ganz offensichtlich habe sich das neu geschaffene Landesverwaltungsamt bewährt. An dem Strategiedialog nahmen seitens der Landesregierung Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, Umweltministerin Petra Wernicke, Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberger, Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz sowie der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Rainer Robra, teil. Die Chemieinteressen wurden vertreten durch Dr. Christoph Mühlhaus, Geschäftsführer des Dow Olefinverbundes und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Nordost des VCI, Dr. Reinhard Hanisch von der TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH, Prof. Dr. Georg Frank, Geschäftsführer der Bayer Bitterfeld GmbH, Stefan Greger, Vorsitzender der Geschäftsführung der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH, Dr. Peter Jebe von der Solvay Deutschland GmbH, Dr. Jürgen Baune von der Akzo Nobel Base Chemicals GmbH, die Geschäftsführer der Chemieparks Leuna, Zeitz und Bitterfeld-Wolfen, Andreas Hiltermann, Dr. Peter Schwarz und Matthias Gabriel, den Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Nordost des VCI, Rolf Siegert, sowie den Landesbezirksleiter der IG Bergbau, Chemie und Energie, Hans-Jürgen Schmidt. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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