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Magdeburg, den 01.11.2004

Innenminister Klaus Jeziorsky: Verstärkte Maßnahmen gegen jugendliche Intensivtäter - zeitnahe Strafverfahren

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 167/04 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 167/04 Magdeburg, den 1. November 2004 Innenminister Klaus Jeziorsky: Verstärkte Maßnahmen gegen jugendliche Intensivtäter - zeitnahe Strafverfahren Bei jugendlichen Intensivtätern muss nach Auffassung von Innenminister Klaus Jeziorsky schnell und auch wirkungsvoll reagiert werden. Jeziorsky: "Nach der Straftat muss eine spürbare Strafe auf dem Fuße folgen." Nach Mitteilung von Innenminister Jeziorsky sind etwa sechs Prozent der in Sachsen-Anhalt lebenden jungen Menschen unter 21 Jahren im Jahr 2003 als Tatverdächtige in Erscheinung getreten, die meisten von ihnen allerdings nur ein einziges Mal. Dieser Prozentsatz entspreche, so der Minister, einer Zahl von 30.671 jugendlichen Tatverdächtigen. Zu berücksichtigen sei, das sich Jugendkriminalität in den meisten Fällen als entwicklungsbedingte Auffälligkeit erweise, die mit dem Eintritt in das Erwachsenenalter abklinge. Sorge bereite Jeziorsky eine verhältnismäßig kleine Zahl von sogenannten Jungtatverdächtigen. "761 dieser Tatverdächtigen, das entspricht rund 2,5 Prozent, haben allein fast ein Drittel aller von dieser Altersgruppe begangenen Straftaten verübt. Als jugendliche Intensivtäter - dazu zählt jeder, der innerhalb eines Jahres mehr als neun Straftaten begangen hat, - handeln vor allem männliche Jugendliche, die zum Teil auch schwere Delikte begehen und sich nicht auf einen Delikttyp festlegen lassen. Hier gilt es anzusetzen, um ein weiteres Abgleiten in eine kriminelle Karriere zu verhindern", so Jeziorsky weiter. Auf Initiative des Innenministers erfolgte deshalb die Bildung einer landesweiten Projektgruppe "Junge Intensivtäter" unter Federführung des Landeskriminalamtes mit dem Auftrag, Bekämpfungsstrategien zur Zurückdrängung der Jugendkriminalität, besonders im Hinblick auf junge Intensivtäter, zu erarbeiten. Als Ergebnis wurde ein gemeinsamer Erlass des Innen- und Justizministeriums zur "Bearbeitung von Jugendsachen, insbesondere in Verbindung mit jugendlichen Intensivtätern" erarbeitet. Diese Konzeption sieht u. a. folgende Maßnahmen vor: schnelle täterorientierte deliktübergreifende Sachbearbeitung, Vorfahrt für Ermittlungen gegen Mehrfach- bzw. Intensivtäter, bessere Abstimmung zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendgericht und Jugendberatung bei der Polizei und dem Jugendamt mit der Durchführung von "Einzelfallbesprechungen", bei denen die konkrete Maßnahme jeder beteiligten Stelle festgelegt wird, Einsatz von polizeilichen Jugendsachbearbeitern, Jeziorsky: "Gerade im Hinblick auf das Fehlverhalten junger Menschen ist eine möglichst tatzeitnahe Reaktion und zügige Durchführung des Strafverfahrens erforderlich. Die jetzt verstärkte Zusammenarbeit von Polizei und Justiz soll das gewährleisten." So teile die Polizei der Staatsanwaltschaft ihre im Ermittlungsverfahren gewonnenen Erkenntnisse mit, informiere über bereits getroffene Maßnahmen und mache der Staatsanwaltschaft Vorschläge für erzieherische Maßnahmen, wie beispielsweise gemeinnütziger Arbeit oder Schadenswiedergutmachung. Innenminister Klaus Jeziorsky: "Der Anteil der Jugendkriminalität und damit der Anteil der jugendlichen Tatverdächtigen an allen Tatverdächtigen liegt in Sachsen-Anhalt mit rund 33,5 Prozent über dem Bundesdurchschnitt; dieser beträgt 28,4 Prozent." Aus der polizeilichen Kriminalstatistik des Landes Sachsen-Anhalt sei abzulesen, dass Jugendliche vor allem bei Diebstahlshandlungen, Sachbeschädigungen und Raubstraftaten festgestellt würden. Impressum: Verantwortlich: Dr. Matthias Schuppe Pressestelle Halberstädter Straße 1-2 39112 Magdeburg Tel: (0391) 567-5516/5517 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.lsa-net.de

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