Bevölkerungsentwicklung: Wissenschaftler sehen stärkere Unterstützung für junge Menschen in beruflicher Einstiegsphase als wichtiges Instrument der Familienförderung
Ministerium für Bau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 068/04 Ministerium für Bau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 068/04 Magdeburg, den 18. November 2004 Bevölkerungsentwicklung: Wissenschaftler sehen stärkere Unterstützung für junge Menschen in beruflicher Einstiegsphase als wichtiges Instrument der Familienförderung Eine zielgerichtete Unterstützung junger Menschen nach der Ausbildung, die Förderung ihrer beruflichen Chancen sowie eine erleichterte Zuwanderung können dazu beitragen, die ungünstige demographische Entwicklung in Sachsen-Anhalt positiv zu beeinflussen. Zu diesem Schluss kommt eine von der Landesregierung in Auftrag gegebene Studie der Hochschule Magdeburg-Stendal ("Zukunftschancen junger Frauen und Familien in Sachsen-Anhalt"), deren Ergebnisse heute im Rahmen einer Abschlusskonferenz in Magdeburg öffentlich vorgestellt worden sind. Wichtige Erkenntnisse über geeignete Stellschrauben Nach Ansicht von Sachsen-Anhalts Bau- und Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre "belegt die wissenschaftliche Untersuchung, dass Bevölkerungsrückgang kein unabänderliches Schicksal ist", sondern durch die schrittweise Schaffung von günstigen Rahmenbedingungen beeinflusst werden könne. "Dazu müssen wir allerdings genau wissen, welche Stellschrauben zu bewegen sind", so der Minister. Die Studie liefere eine Vielzahl wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse und interessante Anregungen für die künftige Gestaltung der Landespolitik. Darin seien Vergleiche mit anderen europäischen Regionen eingeflossen, die mit einer ähnlich schwierigen Situation wie das Land Sachsen-Anhalt konfrontiert seien. "Das ist eine gute Voraussetzung, die knapper werdenden finanziellen Mittel im Land möglichst zielgenau und mit größtmöglichen Nutzeffekt einzusetzen", betonte Daehre. Berufliche Entwicklungschancen von großer Bedeutung Nach den Worten der Leiterin des vor rund zwei Jahren gestarteten Projekts, der Magdeburger Professorin Dr. Christiane Dienel, werden Wanderungsentscheidungen von jungen Menschen nicht unmittelbar durch Arbeitslosigkeit bestimmt. Nur die wenigsten Menschen seien vor ihrem Wegzug arbeitslos gewesen. Von großer Bedeutung seien jedoch die Qualität der vorhandenen Arbeitsplätze und die damit verbundenen Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung. Laut der empirischen Untersuchung haben die umfangreichen Angebote zur Kinderbetreuung keine direkte Wirkung auf die Bereitschaft zur Familiengründung. Die soziale und kulturelle Infrastruktur in Sachsen-Anhalt wurde von den rund 1.000 befragten Personen durchweg positiv beurteilt. "Es ist jedoch festzustellen, dass dieser Umstand nicht als Haltefaktor wirkt, weil familiäre und berufliche Gründe bei der Lebensplanung eine gleichwertige Rolle spielen", so Frau Dienel. Zudem würden zwei und mehr Kinder von jungen Frauen oft als soziales Risiko angesehen. Wohneigentumsbildung als Instrument der Familienförderung Einen Lösungsansatz zur Beeinflussung der künftigen Bevölkerungsentwicklung sehen die Wissenschaftler in einer speziellen Beschäftigungsförderung in der beruflichen Einstiegsphase. Dies gelte auch für Hochschulabsolventen, für die Praktika in regional ansässigen Unternehmen erleichtert werden sollten. Große Bedeutung wird von den Wissenschaftlern auch der Stärkung von so genannten Haltefaktoren beigemessen. Dazu gehöre zum Beispiel die Förderung der Wohneigentumsbildung schon in jungen Jahren, die in Abhängigkeit zu Alter und Kinderzahl stehen könne. Ihre Ansprechpartner für Rückfragen: Impressum: Ministerium für Bau und Verkehr Pressestelle Turmschanzenstraße 30 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-7504 Fax: (0391) 567-7509 Mail: presse@mbv.lsa-net.de
Impressum:
Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr
Pressestelle
Turmschanzenstraße 30
39114 Magdeburg
Tel: (0391) 567-7504
Fax: (0391) 567-7509
Mail:
presse@mlv.sachsen-anhalt.de