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Magdeburg, den 15.12.2004

Bundesverdienstorden für vier Sachsen-Anhalter: Ministerpräsident Böhmer würdigt herausragendes ehrenamtliches Engagement

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 533/04 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 533/04 Magdeburg, den 15. Dezember 2004 Bundesverdienstorden für vier Sachsen-Anhalter: Ministerpräsident Böhmer würdigt herausragendes ehrenamtliches Engagement Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer hat heute in Magdeburg an vier verdiente Bürger aus Sachsen-Anhalt den Verdienstorden der Bundesrepublik übergeben. Die Auszeichnungen sind von Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler verliehen worden. Im Rahmen der Feierstunde im Magdeburger Palais würdigte der Regierungschef den jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz der Ordensträger. Er sei Ausdruck gelebter Solidarität gepaart mit hohem Verantwortungsbewusstsein, erklärte Böhmer. Dieser nicht in Euromünzen zu beziffernde gesellschaftliche Beitrag müsse noch entschiedener in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden, betonte der Regierungschef. Ausgezeichnet wurden: Adolf Kuß (Stendal), Verdienstkreuz am Bande Der 64-jährige gelernte Schriftsetzer hat sich über Jahrzehnte ehrenamtlich für die Belange von Gehörlosen in Sachsen-Anhalt eingesetzt und wurde dafür mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Als erster Vorsitzender des Landesverbandes der Gehörlosen Sachsen-Anhalt e.V. trat er dafür ein, die Bedingungen für Hörbehinderte in Sachsen-Anhalt zu verbessern. Beispiele für seine erfolgreiche Arbeit sind die Einrichtung von Beratungsstellen in verschiedenen Landkreisen, die Anerkennung der Gebärdensprache in Sachsen-Anhalt, die Zahlung von Gehörlosengeld und die Einrichtung von Dolmetschervermittlungsstellen in den Städten Magdeburg und Halle. Seinen intensiven Bemühungen ist es auch zu verdanken, dass an der Fachhochschule Magdeburg der Studiengang Gebärdensprachdolmetscher eingerichtet wurde. Beim Aufbau des Studiengangs stand er den Studierenden kompetent Rede und Antwort zur Situation Gehörloser in Sachsen-Anhalt. 2. Heinz Lischke (Zerbst), Verdienstkreuz am Bande Der 77-jährige Pfarrer im Ruhestand wurde für sein ehrenamtliches Engagement bei der Bewahrung von schlesischer Kultur und Tradition mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Der gebürtige Schlesier hat b ereits vor der Wende Kontakte zur deutsch-evangelischen St. Christophorigemeinde im heutigen Wroclaw (Breslau) aufgebaut und diese nach 1990 weiter intensiviert. Seitdem gibt es einen regen Austausch zwischen deutschen und polnischen Schlesiern. 1992 gründete Lischke die ¿Landesarbeitsgemeinschaft Anhalt¿ in der ¿Gemeinschaft evangelischer Schlesier (Hilfskomitee) e. V.¿, zu deren Aufgaben die seelsorgerische Betreuung der in Schlesien geborenen Menschen sowie die Kontaktpflege zu den heute in Schlesien lebenden polnischen Bürgern gehören. Um das öffentliche Interesse für schlesische Geschichte zu wecken, organisierte er außerdem die Wanderausstellung ¿Schlesien ¿ gestern und heute¿. Die Ausstellung wurde erstmals im November 2000 in Zerbst gezeigt und fand in der Öffentlichkeit eine gute Resonanz. 3. Dr. Karl Walter Perlberg (Dessau), Verdienstkreuz am Bande Der 68-jährige Tierarzt im Ruhestand erhielt für sein ehrenamtliches Wirken in der Diakonie das Bundesverdienstkreuz am Bande. Seit 1994 arbeitet er ehrenamtlich als Vorstandsmitglied des Diakonischen Rates des Diakonischen Werkes der Evangelischen Landeskirche Anhalt. Dort übernahm er von 1994 bis 2001 die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden. Zudem war er maßgeblich an der Gründung und dem Aufbau des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Dessau beteiligt, wo er sich seit 1993 ehrenamtlich im Vorstand engagiert und seit 1996 Vorstandsvorsitzender ist. Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Dessau beschäftigt inzwischen 150 hauptamtliche und ca. 50 ehrenamtliche Mitarbeiter. Es ist ein anerkannter Träger in der Behindertenhilfe und der Betreuung von alten und kranken Menschen sowie Menschen in besonderen sozialen Notlagen in der Stadt Dessau und den Landkreisen Köthen und Bitterfeld. 4. Willy Verstege (Nienburg), Verdienstmedaille Der 79-jährige Pfarrer wird für sein seelsorgerisches Engagement, seine Jugendarbeit und seinen Einsatz beim Erhalt und Aufbau der Schlosskirche von Nienburg mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet. Als Pfarrer der Gemeinde St. Nikolaus in Nienburg hat er sich über Jahrzehnte für die Mitglieder seiner Pfarrgemeinde und für die Belange der Bürger unterschiedlichen Glaubens eingesetzt. Dabei lag ihm besonders die Jugendarbeit am Herzen. Über Konfessionsgrenzen hinweg vermittelte er vielen Jugendlichen christliche Werte und gab ihnen Zuwendung und Halt. In der Wendezeit beteiligte er sich maßgeblich an der politischen Umgestaltung in der Region. Gemeinsam mit den Ortspfarrern organisierte er die friedlichen Demonstrationen in Bernburg und bereitete die inhaltliche Gestaltung der Montagsgebete in der Bernburger Martinskirche vor. Außerdem setze sich Pfarrer Verstege gemeinsam mit seiner Gemeinde für die Wiederherstellung der Schlosskirche von Nienburg ein. Dank seines Engagements konnte für das Land Sachsen-Anhalt ein wichtiges Kulturgut erhalten werden. Die Nienburger Schlosskirche ist heute ein Denkmal an der Straße der Romanik. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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